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Half-Life 2 (Shooter) – Half-Life 2. Der Test.

© Valve / Vivendi Games / Electronic Arts

Half-Life 2(Shooter) von Vivendi Games / Electronic Arts Credit: Valve / Vivendi Games / Electronic Arts

Kleinere Kopfnüsse


 

Die Antlions sind anfang erbitterte Gegner, später könnt ihr sie allerdings kontrollieren.
Die Antlions sind anfang erbitterte Gegner, später könnt ihr sie allerdings kontrollieren. © 4P/Screenshot

Das Missionsdesign ist so abwechslungsreich, wie man es sich nur wünschen kann: Neben den üblichen Schussgefechten und Sprung-Einlagen müsst ihr z.B. auch mal eine Verteidigungsstellung mit automatischen Geschützen aufbauen, und diese dann auch mehrere Minuten halten, während aus allen Richtungen Feinde anstürmen. Oder ihr lasst die Waffe stecken und kämpft euch, von Scharfschützen bedroht, von Nische zu Nische, um den Sniper schließlich aus der Nähe mit einer Granate auszuräuchern. Wie schon erwähnt klemmt ihr euch auch mehrmals hinter das Steuer eines Vehikels: Die Fahr-Abschnitte sind ungewöhnlich lang, was aber daran liegt, dass sie in regelmäßigen Abständen von »Bodenmissionen« unterbrochen werden, in denen ihr z.B. Schotts öffnen oder Straßenblockaden mit der Gravity Gun beseitigen müsst. Diese Untermissionen fügen sich harmonisch in die Aufträge ein und wirken nie deplatziert. Krönendes Highlight ist die Bedienung eines Krans, mit dem ihr eigentlich nur eine Brücke öffnen müsst – aber mit dem ihr dank seines magnetischen Greifarms auch sehr viel herrlichen Unfug treiben könnt….

 

 

Im Gegensatz zum herkömmlichen Wald-und-Wiesen-Shooter gibt es hier auch richtige Puzzles. Die erreichen zwar nie die Kopfnuss-Qualitäten eines echten Adventures, sorgen aber dennoch für willkommene Ballerpausen. Beispiele? Wie bekomme ich ein geschlossenes Tor auf? Aha, vom Tor geht eine Stromleitung in ein Gebäude. Dort sind mehrere Stromleiter in Reihe geschaltet, aber einige Batterien fehlen, die der Sache Saft verleihen. Wo kriege ich Batterien her? Klar: aus alten Autos! Oder wie werde ich die lästigen Antlions los, die wie Sandwürmer in »Dune« auf Betreten des Sands reagieren? Eine längere Sand-Passage ist zu laufen, normalerweise würden einen da die Gegner gnadenlos überrennen. Aber mit einem gefundenen Stromgenerator wird ein Hammer in Bewegung versetzt, der in regelmäßigen Abständen hart auf den Boden pocht, und die Mistviecher damit verwirrt. Dazu gesellen sich weitere eher normale Herausforderungen wie das Finden von Dingen, um Tore zu öffnen, oder das Drehen von Gasventilen, um Feuer zu löschen.

 

 

Ihr könnt eurem Team einfache Befehle geben - sie kämpfen daraufhin selbstständig.
Ihr könnt eurem Team einfache Befehle geben – sie kämpfen daraufhin selbstständig. © 4P/Screenshot

Ihr seid die meiste Zeit allein unterwegs, erst im späteren Spielverlauf gesellen sich kleinere Rebellenteams hinzu, die ihr per einfachem Tastendruck auch in die Pampa schicken könnt. Leider ist die Team-KI eher durchwachsen: Die Mützenträger schießen nicht sehr präzise und gehen schnell drauf. Außerdem stehen sie einem speziell im engen Häuserkampf sehr oft im Weg und gehen erst nach einer Weile (und einigem Drängen seitens des Spielers) eine Entschuldigung murmelnd aus dem Weg. Auch die Gegnerintelligenz ist nicht die hellste: Speziell die Combine-Soldaten machen sich kaum Mühe euch zu suchen, euch einzukreisen oder ähnliches – Far Cry hat hier eindeutig die Nase vorn. Leider hat Half-Life 2 keinen eigenen Mehrspielermodus mehr. Dafür liegt das bereits bekannte Counter-Strike Source jeder DVD bei – das wir aber in Kürze einem separaten Test unterziehen.

 


Klangwelten


Im Gegensatz zu Doom 3 setzt Half-Life 2 nicht auf Schockmomente, sondern eher auf subtilen Horror – wenn z.B. eine recht stabil aussehende Brücke plötzlich und unerwartet zu zittern beginnt, während ihr gerade an ihr herum klettert, und dazu das ganze Gerüst bedrohlich heult und knackt, rutscht einem schon mal das Herz in die Hose. Eine wichtige Rolle spielt hier der Sound: Ihr bekommt wahnsinnig viel zu hören – heulenden Wind, jaulende Gunships, schreiende Menschen, grunzende Combine-Soldaten, die omnipräsenten Lautsprecher- und TV-Durchsagen von Dr. Breene, knarrende Gebäude oder kreischende Headcrabs. Dazu gibt es jede Menge Sprachausgabe, die in der deutschen Version leider für wenig Begeisterung sorgt. Alyx kann scheinbar kein »r« aussprechen, der G-Man klingt, als hätte er Superkleber zwischen den Zähnen und Barney scheint einmal zu oft »(T)Raumschiff Surprise« gesehen zu haben.

Die Combine-Soldaten sind nicht gerade die hellsten.
Die Combine-Soldaten sind nicht gerade die hellsten. © 4P/Screenshot

Dankbarerweise könnt ihr erstaunlich leicht die Sprache wechseln: Habt ihr den kompletten Preload auf der Platte, reicht es schon Steam einfach auf Englisch umzustellen – und schon habt ihr hervorragende englische Stimmen, auf Wunsch mit Untertiteln verdeutlicht. Das ist für die sehr vielen Dialoge, die nicht als Cutscenes abgespielt, sondern direkt ins Spiel integriert werden, auch durchaus nötig. Leider werdet ihr in keinem Fall erfahren, wie sich Gordon anhört, denn der gute Mann meldet sich im ganzen Spiel nicht ein Mal zu Wort.

 

 

Extrem gelungen ist die Musikuntermalung, auch wenn ihr sie normalerweise nicht hört. Erst in speziellen Momenten drehen auf einmal heiße Drum’n Bass-Tracks oder dramatisch getragene Streicher auf, und verschwinden genauso schnell, wie sie aufgetaucht sind – aber hinterlassen einen höchst intensiven Eindruck! Schöne Spezialeffekte wie ein gelungenes Echo in den Bergen umrahmen die Akustik, schade ist nur, dass Gordons Schritte auf jedem Untergrund gleich klingen.

  1. Klar, alles in allem IST HL2 das bessere Spiel, mit besserem Gunplay und abwe hslungsreicheren Schauplätzen.
    Was mich an D3 damals halt nachhaltig beeindruckt hatte, war das nahtlose Leveldesign.
    Übrigens, so ganz nebenbei: Wie geht's Patricks Kopfkrabbe eigentlich? 🙂

  2. HL 2 war in der Orange Box enthalten, afaik. Und afaik Teil 1 nicht. Jau, schätze so bin ich an das Spiel gelangt.
    Falls das übrigens noch nicht oft genug erwähnt wurde: Die deutsche Synchro dieses Spiels ist ziemlich unterirdisch.
    Ja sorry, ich fand Doom 3 damals schon geiler. 😀

  3. Kann mich genau erinnern wie ich es in Berlin im KaDeWe gekauft habe, Sogar an den Stapel auf dem es lag kann ich mich erinnern. Steam war neu für mich und Pflicht.

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