Die Bullen sind immer und überall

Habt ihr den Wagen, habt ihr auch ein viel größeres Problem: Die Polizei. Die sieht zum einen Diebstahl nicht gerne, so dass ihr besser keine Wagen klauen solltet, wenn ein Blaumann gerade in eurer Nähe spaziert oder ein Dienstwagen hinter euch parkt. Die Liste der grundsätzlichen »NoNo«s ist sehr lang, wildes Ballern in der Öffentlichkeit steht 

Der Autoklau ist nach wie vor elementarer Bestandteil des Spieldesigns – allerdings geben die Besitzer ihre Karren jetzt nicht mehr ganz so wehrlos her…

genauso darauf wie wilde Schlägereien oder Verweigerung der Obolus-Zahlung an der Brückenstation. Haben die Gesetzeshüter ein Auge auf euch geworfen, umgibt euch ein kleiner blauer Kreis, aus dem ihr relativ leicht entkommen könnt: So lange euch kein Cop zu sehen bekommt, flüchtet ihr einfach aus dem Radius, haltet kurz die Füße still und seid wieder ein freier Bürger. Falls ihr allerdings während eurer Flucht einem Polizeiwagen begegnet, zentriert sich der Kreis wieder um euch, das Spiel beginnt von vorn. Wie gewohnt wird euer Fahndungsstatus mit sechs Sternen visualisiert: Einer ist wirklich ein Klacks, zwei sind auch noch problemlos machbar. Ab dreien wird der Fahndungskreis schon sehr groß, und wenn ihr es irgendwie hinkriegt, so viel Chaos, Mord und Totschlag hinzubekommen, dass alle Armeen dieser Welt hinter euch her sind, dann ist das Spiel im Normalfall vorbei – der Kreis nimmt die halbe Karte in Beschlag, ein Entkommen ist de facto unmöglich, ihr werdet aus allen Richtungen unter Beschuss genommen, alle Einheiten feuern präzise und oft. Ihr könnt euch auch nicht mehr in ein beliebiges Haus retten und abwarten, wie das noch früher möglich war – die Bullen sind dieses Mal geduldig. In einer derartigen Situation kann nur noch ein guter alter »Pay’n’Spray«-Shop helfen, der aber mittlerweile nur noch die Karre umfärbt, wenn ihr beim Einfahren nicht von der Polizei beobachtet werdet – was bei einem derartigen Gesucht-Level ein Ding der Unmöglichkeit ist. In den Waffenläden dieser Welt könnt ihr euch wie gewohnt eine schusssichere Weste zulegen, frische Lebensenergie gibt es überall: Hier ein Biss in den Hähnchenschenkel, da ein 

Haps vom Hot Dog, hier ein erfrischendes Schläfchen, da ein kurzer Kontakt mit einer Prostituierten…

Die Cops sind aktiver als je zuvor: Das neue Fahndungssystem erschwert die Flucht, die Gesetzeshüter sind sehr schnell mit der Waffe zur Hand.
Geht ihr also drauf, dann bedeutet das nicht wie früher den unvermeidlichen Griff zum vorherigen Savegame – lediglich wenn ihr von der Polizei erwischt werdet, werdet ihr aller wertvollen Waffen entledigt. In jedem anderen Fall wacht ihr vor einem Krankenhaus wieder auf, zwar etwas ärmer als zuvor, aber sonst vollständig erhalten. Wart ihr davor in einer Mission, erhaltet ihr eine SMS, die euch anbietet, das Vermasselte nochmal zu wiederholen, was in den allermeisten Fällen eine gute Idee ist. Allerdings müsst ihr das nicht immer tun: Geht euch ein Auftrag auf die Nerven, habt ihr u.U. die Möglichkeit, ihn einfach zu übergehen. Allerdings verbaut ihr euch im schlimmsten Fall mit derartiger Ignoranz zukünftige Missionen. Wenn z.B. eine Kontaktperson getötet wird und ihr damit kein Problem habt, dann wird ein folgender Missionsstrang mit der nun toten Person unmöglich gemacht – für gewissenhafte Durchspieler natürlich ein unhaltbarer Zustand! Darüber hinaus hat Rockstar aus früheren Frustmomenten gelernt und präsentiert euch ein durchdachtes Checkpunkt-System, das vor und nach jeder Mission automatisch den Spielstand sichert – allerdings, entgegen früheren Infos, nicht innerhalb längerer Aufträge. So oder so ist das Ganze eine erhebliche Erleichterung des Gangsterlebens, dessen Tagesabschluss jetzt nicht mehr darin bestehen muss, zurück ins »Safehouse« zu fahren und abzuspeichern. Obwohl ihr das natürlich auch nach wie vor tun dürft.

»Please make a u-turn when safe. Bing-bang.«

Die im Vergleich zu anderen Spielen zum Teil unfassbare Größe war von Anfang an eines der Markenzeichen der GTA-Serie, das in San Andreas auf die 

Die Liebe zum Detail ist in GTA 4 ausgeprägt wie in keinem anderen Spiel: Überall ist ständig etwas los, die Bewohner Liberty City gehen glaubwürdig ihren Tagesgeschäften nach.

Spitze getrieben wurde – wenn man alleine zum Umrunden der ganzen Spielwelt eine knappe halbe Stunde im Auto braucht, dann hat man etwas Gigantisches vor sich. Für GTA 4 hat Rockstar zwei Gänge zurückgeschaltet und »nur« eine ganze Stadt nachgebildet: Liberty City. Auch bekannt als »New Yorks Schwippschwager«, denn Touristenattraktionen, Straßenverlauf oder typische Gebäude kommen dem NY-Kenner verdächtig bekannt vor, wenn auch unter anderem Namen. Die Spielwelt an sich ist also kleiner als bisher, was aber relativ ist – denn sie ist weitaus dichter als zuvor, es gibt irre viel zu sehen und noch mehr zu befahren. Die jederzeit aufrufbare Übersichtskarte ist also wie gewohnt ein Segen, das brandneue GPS-System verleiht dem Ganzen den Heiligenschein: Ihr könnt jeden Punkt auf der Karte, ob Sehenswürdigkeit oder nicht, nach Belieben markieren, woraufhin euch eine auffällige Linie den optimalen Weg da hin weist – perfekt für Übersichtlichkeits-Noobs. Noch besser wird’s in den etwas besseren Wagen, in denen ihr entweder von einer überenthusiastischen Männer- bzw. dezent gelangweilten Frauenstimme entsprechende Richtungsanweisungen angesagt bekommt.      

  1. Meira5 hat geschrieben:Schade das einige von San Andreas hier nicht miteingebunden worden ist, wie das Trainieren, fett werden usw. Naja, alles in Allem ein PERFEKTES Spiel!
    So unterschiedlich sind Meinungen. Ich bin froh, dass sie diese Pseudo-Rollenspiel-Elemente nicht wieder reingebracht haben. Ich will nicht das Gefühl haben, Die Sims zu spielen.
    Beim Spiel schließe ich mich an. Geniales Teil. Bin auf den Nachfolger gespannt.

  2. So, den 4er habe ich auch mittlerweile durch. Es hat lang gedauert, da ich es nie so richtig durchgezockt hatte. Jedoch war das kein Grund dass das Spiel schlecht wäre oder sonst was, einfach keine Zeit gehabt. Ich muss einfach so viel loben, deshalb fasse ich es so kurz wie möglich. Einen großen Wahnsinn hat da Rockstar Games mal wieder hinbekommen. Der 5er, den will ich jetzt gar nicht erwähnen, das wird auch noch gezockt, ist auch schon bereit. Das einzig negative an GTA 4 ist ab und an die Grafik, die eigentlich ja große Klasse hat, doch die Texturen, unscharften Kanten etc. sind einfach nervend. Trotzdem 9/10 Punkten. Schade das einige von San Andreas hier nicht miteingebunden worden ist, wie das Trainieren, fett werden usw. Naja, alles in Allem ein PERFEKTES Spiel!

  3. und genau das ist der Grund wieso 4Players hier endgültigt ganz weit hinter die Kollegen zurückfällt. JEGLICHER Kritikpunkt, der hier aufgeführt wurde, hätte ebenso problemlos auch bei dem Test zu GTA IV gennant werden können. Wieso hat/haben sich der/die Tester nun also entschieden diese Kritikpunkte wegzulassen, bzw. jetzt aufzufühen. Ganz einfach; wegen der hier so hoch gepriesenen "Subjektiviät", die mit diesem Test hier beweist, dass sie letztendlich eine einzige Farce ist.

  4. Masters1984 hat geschrieben:Das würde bei Büchern/Filmen ja keiner wagen und die kulturelle Vielfalt der deutschen Sprache ginge verloren.
    Bei ursprünglich englischen Büchern und Filmen wartest du meist aber auch Monate, bis sie in deutscher Sprache veröffentlicht werden, weil die Übersetzung eben ihre Zeit bedarf. Das lohnt sich bei GTA nicht, weil da eh kaum einer drauf warten würde. Und im Gegensatz zu Büchern ist die Sprache bei einem Videospiel auch nicht ganz so wichtig.

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