Auch hinsichtlich der Präsentation bleibt dieses FIFA 19 ein zweischneidiges Schwert. Nahezu alles, was mit der Premier League zu tun hat, wird gut bis sehr inszeniert – von den Profis über die Stadien bis zu den Fans. Hinzu kommen blitzsaubere Menüs sowie eine moderne Regie in der Karriere um den Jungstar Hunter, in der die Protagonisten dank Motion Capturing & Co teilweise filmreif auftreten. Aber auch wenn man EA dafür loben muss, dass sie ähnlich wie 2K Sports im Basketball für dramaturgisches Leben im digitalen Fußball gesorgt haben, enttäuscht man schon im Einstieg der Journey auf dem Platz: Da spielt man in den 50er oder 60er Jahren mit einem Farbfilter und einer Lederpille in England, weil man kurz in die Rolle des Großvaters schlüpft – ein klasse Idee! -, aber dann wird der Ball trotz total vermatschtem Rasen wie an der Schnur gezogen gepasst, als würden das Roboter spielen, ohne dass er mal hoppelt oder wegspringt. Hier offenbart FIFA, wie oberflächlich es designt und wie weit man von realistischer Physik entfernt ist.
Auch beim Blick auf die Bundesliga muss man viele Abstriche machen. Die ach so potente Frostbite-Engine sorgt in deutschen Stadien nicht für die Fortschritte oder gar visuelle Begeisterung, die ich von einem Vollpreisspiel erwarte. Gerade bei Borussia Dortmund, das als Lizenzpartner überraschend von PES 2019 zu FIFA 19 wechselte, werden die grafischen Defizite deutlich. Zum einen sieht die Hälfte der Startelf ihren realen Profis nicht ähnlich: Man schaue sich Toprak, Weigl, Delaney, Bürki etc. an. Hallo? Und selbst bei der besser getroffenen Prominenz wie Reus oder Götze wirken vor allem die Augenpartien seltsam künstlich. Auch als Schalker dürfte man Schwierigkeiten haben, seine Startelf zu erkennen. Konami hatte diese Profis wesentlich authentischer integriert. Geht man zu Vereinen wie Leverkusen, Bremen oder dem HSV wird die Liste der nicht erkennbaren Kicker noch länger.
Champions League hui, Derby pfui
Zwar ist der Signal Iduna Park ähnlich wie andere Stadien architektonisch sehr gut zu erkennen, außerdem hört man einige typische Gesänge, aber auch die Südtribüne sowie der vereinzelt in Großaufnahme gezeigte Jubel der dortigen Fans wirkt alles andere als realitätsnah, wenn selbst bei kleinen Grüppchen die Klone klatschen. Hier ist noch so viel Luft nach oben! Zwar wird das Derby mit dem FC Schalke 04 zumindest von den Kommentatoren angesprochen, aber von der Brisanz oder anderer Stimmung im Stadion oder bei den Gesängen ist nichts zu spüren. Hinsichtlich der Präsentation realistischer Fußball-Atmosphäre hat FIFA 19 noch viel Luft nach oben. Und die Unterschiede zu PES, das früher klar in der Präsentation unterlegen war, sind dahin geschmolzen.
Trotzdem gibt es sie noch: Man kann die neu integrierte Champions League in verschieden Stufen erleben, wobei es zwischen Gruppenphase, Halbfinale und Finale andere Kommentare sowie Stimmungen und Inszenierungen gibt. Spielt man z.B. in der Allianz Arena, erscheint bei der Einführung eine übergroße Standfigur von Lothar Matthäus im virtuellen Stadion. Auch in das finale Kapitel der Story-Kampagne The Journey ist der Wettbewerb neben der Europa League eingebettet. Und wie präsentiert sich der Modus im dritten Jahr?
Champions League hui, Derby pfui
Trotzdem gibt es sie noch: Man kann die neu integrierte Champions League in verschieden Stufen erleben, wobei es zwischen Gruppenphase, Halbfinale und Finale andere Kommentare sowie Stimmungen und Inszenierungen gibt. Spielt man z.B. in der Allianz Arena, erscheint bei der Einführung eine übergroße Standfigur von Lothar Matthäus im virtuellen Stadion. Auch in das finale Kapitel der Story-Kampagne The Journey ist der Wettbewerb neben der Europa League eingebettet. Und wie präsentiert sich der Modus im dritten Jahr?
Ich sehe Fifa seit Jahren kritisch, muss aber zumindest einige Änderungen der letzten 1-2 Versionen positiv hervorheben:
1) Die Verteidiger verhalten sich besser im Verbund bzw. im Verschieben und beim Zurückfallen. Die Tore werden nicht mehr so "billig" durch künstliche Fehler initiiert. Insgesamt sind die Partien gegen die KI etwas lebendiger, was u.a. wohl durch die neuen taktischen Stile/Einstellungen ermöglicht ist.
2) Verteidiger können mittlerweile auch extrem schnelle Spieler, die den Ball führen, einigermaßen sicher einholen, weswegen man online nicht mehr so massiv auf Teams mit gefühlt zwei Moves trifft (Schneller Ball auf den linken oder rechten Flügel und dann durch-sprinten)
Es bleibt aber natürlich dabei, dass man mehr als die Hälfte der Bundesliga-Spieler kaum erkennen kann und dass bspw. der Karriere-Modus lahm in allerlei Hinsicht ist.
Zudem wirken viele Spielszenen immer noch nach einigen Stunden nach Schienenverkehr. Ferner sind die Reaktionszeiten online bisweilen merkwürdig. Manchmal hat man das Gefühl, man steuert einen LkW. Danach ein Stockfehler im ungünstigsten Moment etc. (auf beiden Seiten).
Zu FuT:
Dieses Jahr habe ich FuT zum ersten Mal intensiver gespielt. Es hat mich gepackt, weil Teamentwicklung & Transfermarkt durchaus einen großen Reiz ausüben können. Der Modus Division Rivals ist ziemlich spaßig. Die Online-Partien können schön intensiv sein, gerade auch weil es nun mehr nur ausschließlich nach Speed & Kontern geht. Es ist wieder etwas vielschichtiger, wenngleich es über den Arcade-Status nicht heraus kommt, aber das weiß man ja.
Man merkt jedoch schon nach kurzer Zeit: Vieles ist im Hintergrund darauf ausgelegt, dass man Coins mit Echtgeld kauft.
Anfangs trifft man vermehrt auf Spieler mit Top-Teams, bei denen man sich fragt: Wie kommen die an so viele enorm teure (Legend-) Player? Selbst wenn man besser spielt, steckt man immer mal wieder Niederlagen ein, weil der Gegner hinten raus mit den besseren/schnelleren Spielern allein...
Gibt ausser diesen Beiden noch zig andere spassige Spielmodi, gerade hier hat FIFA die Nase vorne im Vergleich zu PES.
Ich kann nicht nachvollzieghen, warum man in FUT Geld ausgiebt. Es existieren genug Alternativen um Münzen und Packs zu erspielen.
Natürlich...