Und das liegt nicht nur an der schnellen Entwicklung des Helden. Der hässlichste Makel des dritten Far Cry ist vielmehr die Beliebigkeit, mit der die vielen Handlungsmöglichkeiten
verpflanzt wurden. So leidet die Glaubwürdigkeit der exotischen Kulisse spätestens dann, wenn Jason mitten im Dschungel einen roten Felsen entdeckt, auf dem der Spitzenreiter einer Highscoreliste verewigt wurde. Klickt man auf den Namen, lädt das Spiel eine Herausforderung, für die Jason binnen weniger Minuten möglichst viele Gegner auf möglichst raffinierte Weise töten muss.
Ebenso fehlplatziert wirken im Niemandsland geparkte Fahrzeuge mit Erste-Hilfe-Paketen, die im Wettlauf gegen die Zeit ans Ziel gelangen sollen. Es gibt keine Geschichte um die Hilfesendungen, keinen dankbaren Empfänger. Man erkennt die „Spiel mein Minispiel!“-Fahne zehn Kilometer gegen das Licht – als schmutzig blinkenden Fleck auf den Postkartenmotiven. Und es ist nicht der einzige. Aufdringlich viele Beutekisten zerstören jede Illusion, etwas Besonders zu finden. Massig Relikte stehen ohne Sinn und Zweck in verlassenen Höhlen, deren einzige Bestimmung der Besuch eines Extremsammlers ist: Jason muss sich dort weder vor Raubtieren hüten noch auf Fallen achten. Zudem gibt es etliche Mordaufträge sowie Jagdaufgaben im Namen der Rakyat: Menschliche Opfer müssen mit dem Messer, Tiere mit vorgegebenen Waffen getötet werden. Dies sei der Weg der Rakyat – eine sinnvolle Begründung gibt es nicht.
“Hereinspaziert, hereinspaziert! Hier ist für jeden was dabei. Greifen Sie zu, belohnen Sie sich! Egal, wo Sie sind, egal, was Sie gerade tun: Sammeln Sie jetzt, toben Sie sich hier aus!”
Alles – jederzeit – überall
Ich wollte Jason Brody sein. Ich wollte in seiner Haut alleine durch das gefährliche Paradies streichen. Ich entdecke leidenschaftlich gerne Verstecke, sammele Geheimnisse oder versteckte Geschichten. Ich bin der Erste, der stundenlang Kleinaufgaben im Wilden Westen oder im fernen Japan komplettiert, weil sie spielerisch oder erzählerisch irgendwie
interessant sind. Ich habe im Vorgänger lange nach Diamanten gesucht – dort waren sie in beiderlei Hinsicht wichtig. In FC3 hing mir die wahllose Beliebigkeit des Spielplatzes nach kurzer Zeit zum Hals raus. Wo es Far Cry 2 an Leben fehlte, übertreibt es der Nachfolger mit leblosem Füllstoff. Hier gibt es nichts zu entdecken, nichts zu erreichen. Hier werde ich von bedeutungslosem Unfug erstickt, von Beschäftigung der Beschäftigung willen.
Ubisoft opfert eine glaubwürdige Welt der Maxime, dass jeder Spieler immer und überall alles machen kann, was ihm beliebt. So entsteht kein Abenteuer – so entsteht ein gesichtsloses Kaufhaus mit Wühltischen für jedermann. Sogar Nebenmissionen, die kleine Geschichten erzählen, bestehen aus einfallslosem Zur-Markierung-Laufen, um Fotos zu schießen oder jemanden zu töten. Die Geschichtchen selbst sind witzlose Plattitüden ohne Charme. Am meisten schadet der Wühltisch-Baukasten aber der Tierwelt, denn die Biotope fast aller Arten sind wenige hundert Meter breit. Wähnte ich mich zu Beginn noch von einer lebendigen Fauna umgeben, entlarvt spätestens ein Blick auf die Karte die strikt abgesteckten Lebensräume. Und die Illusion verfliegt.
68 waren immer zu wenig. Bin jetzt auch mal wieder dran die Türme zu deaktivieren und Lager zu eliminieren. Ist der Hammer. Dieses Game ist aus 2012 immer noch der Burner und kann mit Neuerscheinungen konkurieren. Der 3te Teil ist der Beste. Es laufen dir nicht 1.000 Viecher vor die Mündung oder 10.000 Angreifer wie im 4ten respektive am allerschlimmsten 5ten Teil. Am allerschlimmsten ist allerdings Primal. Der toppt alles was nicht geht.
Wäre nur schön man könnte die Hud in Far Cry 3 etwas verkleinern....
Ja, scheint mir auch nicht verständlich zu sein, wenn für die Gamestar z.b. rückblickend dieser Teil als der beste Teil der Serie gilt und auch paar Kommentare auf youtube genau dasselbe meinen. Auch auf metacritic sind die Scores deutlich höher. Der Test hier ist dem Spiel viel zu unfair.
Also ich hab jetzt Far Cry 3 durchgespielt. Okay, da Spiel wird streckenweise künstlich in die Länge gezogen, die Mini-Spiele sind nur Lückenfüller, aber ne 68? WTF!
Aber das neue Call of Duty hat 78 bekommen, das ist dann logisch. Aha! Klar hat CoD einen Vorteil durch den sehr guten Mp-Modus, aber gleich 10 Prozentpunkte mehr als Far Cry 3 für ein Call of Duty!!! Nein, ich kann die Wertungen hier nicht mehr logisch nachvollziehen. Far Cry 3 hat eine 82 bis 86 verdient (auch nicht mehr).
Mein großer Kritikpunkt an FC3 :
Wieso kann Jason sich nicht einfach eine Geldbörse oder so Zeug bei den Eingeborenen kaufen?
Wieso MUSS er dazu Tiere häuten?
Vor allem würde ich gerne mal die Geldbörse sehen, die jetzt 1000 $ mehr fassen kann, weil sie statt aus Schweinehaut aus Haihaut ist.... Man muss sich das mal bildlich vorstellen, was der Typ da irgendwie grob zusammentackert, dass er in einen blutigen Hautklumpen nur so wenig Kohle einstecken kann ;P
Naja, ich verstehe schon, soll halt irgendwie "motivieren" und ist auch ganz ok, wenn man sich drauf einlässt.
Den Steamdeal für 5,- bereue ich zumindest nicht, denke ich ^^ Bin aber auch gerade erst vom Pilztrip zurück.