Blockwart gesucht

Dieses Mal scheint es der Drachenlord geschafft zu haben. Die Welt von Dragon Quest Builders liegt in Ruinen. Monster haben die menschliche Bevölkerung von Alefgard (dem Schauplatz der ersten Serienteile) bis auf ein paar vereinzelte Überlebende nahezu komplett ausgerottet. Keine besonders guten Voraussetzungen, um mit seinem Held bzw. seiner Heldin dafür zu sorgen, den Kampf erneut aufzunehmen und das Land aus der Dunkelheit zu führen. Doch dieses Mal ist alles anders. Denn um in diesem Abenteuer Erfolg zu haben, muss man weder ein Stratege sein noch sich großartig um Party-Management kümmern. Stattdessen ist man hauptsächlich damit beschäftigt, Rohstoffe zu sammeln, diese ggf. weiterzuverarbeiten und Alefgard wieder aufzubauen. Stück für Stück. Block für Block.

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Bis man ein derart aufwändiges Domizil gebaut hat, kann viel Zeit ins Land gehen. © 4P/Screenshot

Denn hinter Builders steckt ein Baukasten, der seine Ähnlichkeiten zu MineCraft nicht verschleiern kann. Doch wo der Geniestreich von Mojang einen mit seinen gewaltigen Möglichkeiten eher verschreckt und die Kreativität unter Umständen in Schockstarre verfallen lässt, nimmt Dragon Quest Builders einen an die Hand und weckt die Lust am Bauen. Das Tutorial ist für meinen Geschmack zwar etwas zu trocken, da es keinerlei Sprachausgabe, sondern nur endlos scheinende Textwüsten gibt. Doch man bekommt alles Wichtige vermittelt, bevor man auf das erste von vier umfangreichen Kapiteln losgelassen wird und seinen Baufantasien freien Lauf lassen kann. Da man der einzige Baumeister in Alefgard ist, muss man sich mit den Wünschen der langsam aus ihren Verstecken kommenden und Hoffnung schöpfenden Bevölkerung beschäftigen. Diese werden zumeist als durchaus abwechslungsreiche Missionen inszeniert, bei denen im Idealfall Gebietserforschung, Ressourcen sammeln und Monster bekämpfen ansprechend vermischt werden.

Mission Wiederaufbau

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Es gibt zwar nahezu unendlichen Lagerplatz, doch “übersichtlich” kann man die Anordnung nicht gerade nennen. © 4P/Screenshot

Sind es anfangs noch einfache Forderungen wie eine Fackel, eine Strohmatte zum Schlafen oder das Einrichten einer Küche, werden die Aufgaben später ebenso komplexer wie die Rezepturen. Verteidigungsanlagen müssen gebaut, Waffen gefertigt oder bestimmte Nahrungsmittel gefunden sowie verarbeitet werden. Und es gibt auch Bosse, für die man nicht nur eine besondere Strategie, sondern auch teilweise aus sehr raren Rohstoffen hergestellte Gegenstände benötigt. Mit Ausnahme dieser Gefechte stellen die Auseinandersetzungen mit den durch die weiträumigen sowie offenen Landschaften streunenden Monster, die übrigens wie Hauptfigur und die sich nach und nach im Lager ansiedelnden NPCs nicht als Block-, sondern „normale“ Figuren dargestellt werden,  kaum eine Gefahr für das Leben des Baumeisters dar. Die Kämpfe bieten mit Ausnahme der Waffenwahl und ggf. Nutzung eines Schilds keinerlei taktische Optionen und sind als sekundärer Spaßmacher auf unkomplizierte Action ausgelegt. Hier bietet der Musou-Ableger Dragon Quest Heroes definitiv mehr Tiefgang.

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Die Gegner kennt man aus den “großen” Dragon-Quest-Abenteuern. © 4P/Screenshot

Und im Rahmen der vor einem liegenden Bau-Missionen sind die Gefechte ohnehin nur als Abwechslung und im Bestfall als weitere Quelle der Rohstoffgewinnung zu sehen. Sehr schön: Es gibt keinerlei Zeitdruck. Man kann die gestellten Aufgaben frei nach eigenem Gutdünken erledigen, sollte aber bedenken, dass innerhalb des dynamischen Tag-/Nachtwechsels die Kreaturen bei Dunkelheit u.U. aggressiver sind und von üblen Zeitgenossen ergänzt werden, die einen sogar bis ins Lager verfolgen. Selbst die gelegentlichen Lagerverteidigungen, bei denen man einen Ansturm abwehren muss, werden erst gestartet, wenn man damit einverstanden ist und sich entsprechend vorbereiten konnte. Wer hauptsächlich die Umgebung erforschen möchte, kann dies uneingeschränkt tun – und wird immer wieder durch Geheimnisse und Puzzles wie Schatztruhen in Höhlen etc. belohnt. Und wer sich nur auf das Sammeln und Verarbeiten von Rohstoffen konzentrieren möchte, kann dies ebenfalls ohne jegliche Einschränkung. Wobei hier gilt: Je weiter man sich vom Lager weg bewegt, um so seltener bzw. besser werden im Normalfall die abgebauten Ressourcen. Allerdings muss man sich auch mit härteren Gegnern auseinandersetzen, so dass man ausufernde Forschungs-Spaziergänger nur machen sollte, wenn man mindestens mit einem Kupferschwert ausgerüstet ist.


  1. Ultima89 hat geschrieben: 09.02.2018 14:37
    monthy19 hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Zumindest verpasst man nichts.
    Das...
    monthy19 hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Habe es auch auf der PS4 gespeilt. Nach ca. 4 Stunden war schluss.
    ...kannst du nach dieser Spielzeit nicht beurteilen. Außer für dich selbst. Objektiv betrachtet hat DQB das Potential zum Minecraft-Killer. Als eines der wenigen, wenn nicht sogar als einziges Spiel.
    Todesglubsch hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Das eine noch ganz "klassisch", die anderen dann auf erhöhten Plattformen mit Dächern und so. Dann waren auch die Gegnerangriffe kein Problem mehr.
    Das ist einer der Hauptkritikpunkte. Die Gegner waren eher nervig als gefährlich. Hauptsächlich die Geister nachts, die dich überall hin verfolgt haben, aber noch nicht mal was gedroppt haben, wenn du die gekillt hast. Ich hoffe, das ändern die Macher.
    Aber so wirklich glaube ich nicht dran.
    Doch schon. Ich habe einfach nicht mehr die Zeit, Spiele die mir am Anfang schon keinen Spaß machen, so lange zu spielen, bis sich der Spaß eventuell einstellt. Das Gesamtpaket mag ja stimmen, für mich persönlich ist es aber nicht ausreichend.
    Natürlich sollte dies jeder selber beurteilen.
    Will da keine Meinung machen.

  2. Minecraft und Dragon Quest, mag beides, tolle Kombi... dachte ich zumindest. Hatte es mir für die PS4 geholt, aber recht schnell die Lust verloren. Hatte mich irgendwie 0 gefesselt. Dann lieber ne Runde Minecraft und danch irgendein DQ spielen. Mal sehen wie Teil 2 wird.

  3. monthy19 hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Zumindest verpasst man nichts.
    Das...
    monthy19 hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Habe es auch auf der PS4 gespeilt. Nach ca. 4 Stunden war schluss.
    ...kannst du nach dieser Spielzeit nicht beurteilen. Außer für dich selbst. Objektiv betrachtet hat DQB das Potential zum Minecraft-Killer. Als eines der wenigen, wenn nicht sogar als einziges Spiel.
    Todesglubsch hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Das eine noch ganz "klassisch", die anderen dann auf erhöhten Plattformen mit Dächern und so. Dann waren auch die Gegnerangriffe kein Problem mehr.
    Das ist einer der Hauptkritikpunkte. Die Gegner waren eher nervig als gefährlich. Hauptsächlich die Geister nachts, die dich überall hin verfolgt haben, aber noch nicht mal was gedroppt haben, wenn du die gekillt hast. Ich hoffe, das ändern die Macher.
    Aber so wirklich glaube ich nicht dran.

  4. Habe es auch auf der PS4 gespeilt. Nach ca. 4 Stunden war schluss.
    Irgend wie hat es nie eine Sogwirkung entfalten können.
    Die Grafik und die Idee ist nett, aber man muss es nicht unbedingt spielen.
    Zumindest verpasst man nichts.

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