Immer feste druff!
Gerade auf Wii stehen und fallen Boxspiele mit der Steuerung. Was bringt es mir, wenn ich vor dem Bildschirm rumhampele, aber die Kämpfer einfach nicht das machen, was sie eigentlich sollten? Ready 2 Rumble: Revolution zeigte erst kürzlich, wie sehr Boxen auf der Nintendo-Konsole daneben gehen kann. Zwar ist auch Don King Boxing noch weit von der Präzision einer klassischen Controller-Steuerung entfernt, doch ist die Bewegungserkennung verglichen mit dem Atari-Flop fast schon eine Offenbarung! Denn meist führt das Alter Ego im Ring die Jabs, Geraden, Haken und Uppercuts so aus wie gewünscht – und das ohne große Verzögerungen. Auch das Blocken funktioniert mit dem Drücken der A-Taste simpel und gut, wobei man hier nie vergessen darf, dass ständiges Blocken zu schweren Armen führt, die sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr oben halten lassen. Problematisch wird es erst, wenn man Schlägen durch Ducken ausweichen will, denn hier ist nicht nur gutes Timing gefragt, sondern auch eine gute Bewegungserkennung in den Controllern. Doch gerade hier vermisst man die Präzision, die man für ein effektives Ausweichen braucht. Trotzdem: Ingesamt hinterlässt die Steuerung [GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=31563,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/89/ae/117273-bild.jpg)] Video: Wird man mit Don Kings Wii-Training zu einem wahren Boxer? |
einen guten Eindruck und wird im gut versteckten Tutorial (man muss unter dem Menüpunkt “Profile” nachsehen!) zudem auch anschaulich erklärt. Steht zusätzlich ein Balance Board zur Verfügung, darf man es zum Auspendeln der Boxer nutzen und dadurch die Kämpfe noch etwas anstrengender und authentischer über das Auspendeln gestalten.
Der Weg zum Don
Bei der Karriere schlagen die Entwickler einen etwas ungewöhnlichen Weg ein und bauen den Weg zum Titel wie eine TV-Dokumentation auf. So gibt es zwischen den Kämpfen eine Menge Filmsequenzen mit Schauspielern und realen Personen aus dem Box-Business zu sehen, die sich rund um den Aufsteiger “The Kid” drehen, in dessen Rolle man schlüpft. Leider gibt es keine Möglichkeit, sich seinen eigenen Kämpfer in einem Editor zu basteln wie es z.B. in Ready 2 Rumble oder Facebreaker möglich ist. Allerdings steigt man nicht immer als aufstrebende Protagonist in den Ring und verbessert dadurch automatisch die eigenen Fähigkeiten wie Kraft und Ausdauer, sondern wird zwischendurch auch in klassische Boxkämpfe aus der Vergangenheit katapultiert, wo man stilecht in schwarz/weiß die Kontrolle über Champions wie Joe Louis oder Rocky Marciano übernimmt. Dieser etwas andere Ansatz beim Aufbau eines Karrieremodus weiß zu gefallen, zumal es zwischendurch auch immer wieder diverse Aufgaben zu erfüllen gilt. So muss man manchmal lediglich eine Runde durch eine geschickte Verteidigung überstehen oder die bekannten Schwächen des Gegners – wie z.B. angeknackste Rippen auf der rechten Seite – gezielt ausnutzen. Leider wirkt der Schlagabtausch manchmal ungewollt komisch, da weder die eigenen noch die Angriffe des Gegners im Ziel landen, sondern Schläge ständig ins Leere gehen, wenn man quasi in einer Ego-Ansicht aufeinander einprügelt. Man sieht lediglich die Silhouette des eigenen Kämpfers, vergleichbar mit einem Ghost-Car in Rennspielen. Alternativen gibt es nicht und so muss man sich an das “Ego-Boxen” zunächst etwas gewöhnen. Optional lässt sich jedoch eine “Abstandsanzeige” einblenden, mit der sich die Entfernungen besser einschätzen lassen, was das Boxen erleichtert. Wird man trotzdem irgendwann auf die Bretter geschickt, kann man sich durch heftiges Schütteln der Controller wieder aufrappeln. Wer nur mit einer Hau drauf-Mentalität loslegt, wird bei Don King Boxing schnell an seine Grenzen stoßen. Hier ist mehr das taktische Boxen gefragt, bei dem man auch immer einen Blick auf die Konditionsanzeige werfen und geschickt Angriff und Verteidigung einsetzen sollte. Wer besonders gute Treffer landet, darf sich als Belohnung auf besonders |
Bei zwei Spielern kann leider nur im Splitscreen geboxt werden. |
wirkungsvolle Schläge führen, die per Knopfdruck aktiviert werden und enormen Schaden anrichten können, wenn sie im Ziel landen. In diesem Zusammenhang ist es schade, dass es keine spektakulären Replay-Szenen zu sehen gibt, wie man sie noch aus EAs Fight Night-Serie kennt.
Mit Training zum Ziel
Neben der Karriere gibt es noch die Möglichkeit, Schaukämpfe mit lizenzierten Boxern aller Gewichtsklassen auszutragen oder sich dem intensiven Training zu widmen. Letzteres erinnert vom Aufbau her leicht an Fitness-Programme wie Wii Fit, Dancing Stage oder EyeToy Kinetic, denn auch hier stellt man sich einen Plan zusammen und darf anhand einer Tabelle festhalten, wie viele Fitness-Punkte man am jeweiligen Tag gesammelt hat. Allerdings stehen hier lediglich drei Minispiele zur Auswahl: Während man beim Speedball hauptsächlich seine Reaktion trainiert, kommt es beim Sandsack-Training auch darauf an, seine Schläge zu variieren. Beim Springseil imitiert man dagegen die typischen Bewegungen mit den beiden Controllern, während das Fitness-Training ähnlich funktioniert wie das Musikspiel bei den Raving Rabbids, wenn auf zwei Bahnen diverse Schlagsymbole von oben nach unten scrollen und man die vorgegeben Schlagvarianten ausführen muss, die vom Coach vorgegeben werden. Zwar eignen sich diese Trainings-Sessions zwischendurch für ein kleines Spielchen, doch hätte die Auswahl ruhig etwas größer ausfallen dürfen. Schade ist zudem, dass Zweispieler-Kämpfe an einer Konsole aufgrund der Ego-Perspektive lediglich im Splitscreen ausgetragen werden können und es keinerlei Online-Anbindungen gibt. Hinzu kommt, dass die Box-Arenen trotz lizenzierter Schauplätze wie Las Vegas oder dem Madison Square Garden kein Augenschmaus sind und mit grob modellierten Boxern, verpixelten Zuschauern und schrecklich unspektakulären Kulissen nicht viel hermachen. So hinterließ z.B. das letzte Fight Night auf der PlayStation 2 einen wesentlich besseren Eindruck als das, was 2K Sports hier Jahre später auf Wii abliefert. Dafür werden die Ausflüge zumindest musikalisch mit lizenzierten Tracks ordentlich begleitet. So dröhnen u.a. Songs von Run DMC und eine der Boxerhymnen schlechthin aus den Boxen: Eye of the Tiger von Survivor.
Related
Warum gibts den bisher keinen Test der 360 version, habt ihr kein Rezensionsexemplar bekommen?
Hab mir das Game jetzt gekauft, der Karieremodus ist auf jeden Fall schon mal kreativer als bei Fight Night 3. Nach jedem gewonnenen Fight sieht man ein paar Videos, die dann auch ne fortlaufende Story während der Kariere bilden.
Die Steuerung ist aber leider ein Krampf im A***H. Für wirkungsvolle Angriffe müssen mehrere Knöpfe gleichzeitig gedrückt werden. Die Ausführung dafür dauert sehr lange, auch das Ausweichen ist weniger als optimal. Hinzu kommt noch, dass man ständig vom Gegner während der Angriffe unterbrochen wird, ARGH!
Das Training besteht zum Großteil aus nervigen Quicktime-Minispielchen, ich hasse diese Quicktime-Minispielchen. Jedes Spiel, was sowas hat, hat bei mir schon mal einen Minuspunkt.
Im Gegensatz zu FN, gibts hier auch nen Ringrichter, der zum Glück aber nie im Weg steht, da der durchsichtig wird, sobald er sich zwischen den Boxern und der Kamera befindet.
Grafisch liegt Prizefighter auf dem gleichen Level wie FN3, was nicht unbedingt für Prizefighter spricht, da Fight Night 3 schon 3 Jahre alt ist.
Würde mich über ein 360 Test freuen.
Könnte eine interessante Ergänzung zu Victoriouse Boxers Challenge werden, welches ich schon sehr gut fand. (Gut, der Anime, wo das Spiel drauf basiert, ist genial und mein Lieblingstitel, da ist man beim Spiel natürlich extrem mit den Kämpfern verbunden, selbst dann, wenn die Spielmöglichkeiten doch äußerst vage sind. ^^)
macht lieber mal den Test für die 360. Der interessiert mich viel mehr
wow über 65 Prozent