Boxenstopp am Wegesrand

Man selbst kann übrigens ebenfalls von einem Plattfuß oder anderen Beeinträchtigungen heimgesucht werden, wenn man zu oft von der Strecke abkommt oder mit Hindernissen kollidiert. Musste man sich bisher immer bis zum nächsten Service-Point am Ende der Etappe(n) schleppen, lassen sich manche Reparaturen wie das Auffüllen von Kühlflüssigkeit oder ein Reifenwechsel hier bereits direkt am Streckenrand durchführen – gegen eine Zeitstrafe versteht sich. Und auch an den Service Points sollte man darauf achten, bei der Instandsetzung die verfügbare Zeit nicht zu überschreiten, um sich keine Strafe einzufangen. Das Schadensmodell hinterlässt einen ausgefeilteren Eindruck als zuletzt – vor allem, was die Darstellung betrifft, die von fein zerbeulten sowie verzogenen Karosserien bis hin zu abfallenden Teile wie Spiegeln, Motorhauben oder Heckklappen reicht. Auswirkungen auf die Fahrphysik kommen dagegen immer noch etwas zu kurz oder wirken inkonsequent. Manchmal führt eine vergleichsweise harmlose Kollision mit einem Baumstamm schon zum Totalschaden, während man sich an anderer Stelle zigmal überschlägt oder ebenfalls frontal in ein Hindernis kracht und danach unbeirrt weiterfahren kann.   

Wertungsprüfung selbstgemacht


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Detaillierte Fahrzeuge, tolle Partikeleffekte, stimmungsvolle Beleuchtung, flüssige Darstellung: Technisch macht DiRT eine gewohnt gute Figur. © 4P/Screenshot

Die Rallye-Veranstaltungen erstrecken sich über die fünf großen Schauplätze USA, Australien, Spanien, Schweden und Wales. Diese Auswahl ist zwar nicht gerade üppig, doch brettert man sowohl über Schotter-, Asphalt- sowie Eispisten und erfreut sich an einer abwechslungsreichen Kulisse, die von kargen Felslandschaften und kleinen Ortschaften über Weiden und Felder bis hin zu dichten Wäldern und Schneelandschaften reicht.

Dem Mangel an Schauplätzen will Codemasters mit dem Strecken-Generator „Your Stage“ entgegenwirken. Ausgehend von den beiden festzulegenden Parametern „Länge“ und „Komplexität“ lassen sich quasi unendlich viele Pisten prozedural zusammenbauen. Hinzu kommen Faktoren wie Wetter, Tageszeit und Fahrtrichtung, die man ebenfalls anpassen darf. Und nicht nur das: Die so erschaffenen Strecken lassen sich auf Wunsch speichern und als Herausforderung an Freunde schicken. In der Theorie ist Your Stage eine tolle Sache, von der aus auch in der Praxis eine gewisse Faszination ausgeht – zumindest bis zu dem Punkt, an dem man realisiert, wie sehr sich die einzelnen Kurse dann doch ähneln und sich sowohl visuell als auch von der Streckenführung wiederholen. Irgendwann erkennt man sogar die einzelnen Bausteine dieser prozeduralen Synthese, die selbst innerhalb einer einzigen Wertungsprüfung häufig mehrfach verwendet werden und ein Déjà-vu hervorrufen. Selbst bei den vorgegebenen Strecken innerhalb der Karriere wird schnell deutlich, dass sie mit dieser überschaubaren Menge an „Bauteilen“ zusammengesetzt wurden.

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Neben Witterungsbedingungen variieren auch die Tageszeiten. © 4P/Screenshot

Auf der einen Seite ist das Ergebnis durchaus beeindruckend, wenn man sieht, wie gut diese einzelnen Elemente ineinander greifen und tatsächlich einen Kurs formen. Auf der anderen Seite wird aber auch deutlich, dass diese prozeduralen Ergüsse einfach nicht das Qualitätsniveau von den Strecken eines DiRT Rally erreichen, die noch liebevoll per Hand designt wurden und dadurch viel mehr kleine Feinheiten sowie Variationen aufweisen. Dort wirken viele der Bodenwellen, Kurven, Senken und Sprünge einzigartig. Hier hat man dagegen oft das Gefühl, die gleichen Abschnitte immer wieder oder nur in minimalen Variationen zu erleben. Trotzdem bleibt vor allem bei hohem Tempo und fordernden Komplexität ein gewisser Reiz des Unbekannten – und dieser markiert die größte Stärke des Strecken-Generators.     


  1. Bei mir gab es Gestern irgendwie den Brake. Habe ich sonst auch immer 1 oder 2. Platz belegt sah ich bei einer klassischen Rally kein Land mehr. Trotz guter Fahrt gleich mal nur 16. geworden. Konnte mich dann mit Tuning noch auf Platz 5 vorkämpfen.
    Dachte okay, vielleicht nur die Rally. Aber auch andere zogen dann etwas an. Zwar nicht so heftig aber merkbar schwieriger. Als ob das Game nach einer gewissen Levelstufe einfach umschaltet.
    Wirkt natürlich etwas unausgewogen. Mal die nächsten Meisterschaften abwarten.
    Trotzdem auch sehr viel Spaß noch mit dem Game.

  2. Kleines Update:
    Hin und wieder taucht jetzt mal ne Strecke auf, bei der man mit nicht mehr ganz so viel Vorsprung ins Ziel kommt. Wirkt zwar immernoch wie vorher ausgewürfelt (denn bei der nächsten Strecke - innerhalb des selben Events und derselben Location wohlgemerkt - sind's dann wieder 20+ Sekunden), aber gut, ich hab mich jetzt damit abgefunden.
    Viel bemerkenswerter ist, dass ich trotz dieses Balancing-Desasters irre viel Spaß mit dem Spiel habe. Es fährt sich einfach grandios und den Aufbau der Karriere finde ich um Welten besser als den von Dirt Rally. Überhaupt gefällt mir Dirt 4 besser als Dirt Rally.
    Die 85% finde ich hier zwar nach wie vor zu großzügig (von der Wertung von Dirt Rally will ich gar nicht erst anfangen), aber denkt man sich die Sache mit dem Balancing weg, ist das eine Basis auf der man aufbauen kann.
    Teil 5 darf gerne irgendwann kommen. :D

  3. Ja aber Leute ernsthaft, das kann doch nicht angehen. Macht den "Gamer"-Modus sogesehen ja völlig obsolet. Und mal Hand auf's Herz: Selbst wenn ich umstelle, macht das den Bock auch nicht fett. Dann bin ich vielleicht 5-6 Sekunden langsamer, was immernoch einen riesen Vorsprung bedeutet. Wohlgemerkt auf schwierigstem KI-Grad! Auch sonst habe ich fast alles off an Hilfen.
    Ne, sorry, für mich sind solch massive Balancing-Probleme (die die Dirt-Reihe vorher noch nie hatte) ein absolutes Unding und es ist mir ein Rätsel, wie man hier dann 85% bei rausspringen lässt. Sowas zerstört doch das komplette Spielerlebnis und gehört entsprechend abgestraft.

  4. Ja, es zieht später noch etwas an, aber im Prinzip bleibt es gut machbar. Stell auf jeden Fall mal auf Simulation um und spiel etwas an den Steuerungseinstellungen... wenn du da die Einstellungen gefunden hast die dir passen willst du definitiv nicht mehr zum Gamermode zurück. Das lässt sich wirklich super mit Pad spielen.
    Bei manchen Strecken weiß man aber schon vorher ob die KI gut oder schlecht fährt. Sobald Wetter ins Spiel kommt fährt die KI schlecht. In Schweden ist sie allgemein ziemlich schlecht. Ich habe vorhin beim vorletzten Event in Schweden einen Vorsprung von 37 Sekunden rausgefahren :Blauesauge:

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