Dreifaltiger Editor

Am spannendsten ist es aber natürlich, selbst kreativ zu werden. Wie bei der Konkurrenz kann man schließlich auf Knopfdruck in den Spiel-Modus umschalten, um neue Abschnitte zu testen. Im einfachen Modus platziert man Blöcke, Utensilien oder Feinheiten aus Community-Paketen direkt vor der Spielfigur. Besser klappt es mit der fliegenden Drohne, mit der man besser an verwinkelte Ecken des Leveldesigns gelangt. Wer z.B. einen ausgefeilten Hindernis-Parcours auf die Beine stellen will, sollte sich aber schon früh mit dem Profi-Modus anfreunden, da sich manche Feinheiten wie hohe Plattformen dort einfach besser manipulieren lassen.

Vor allem im Bereich von Schaltungen, Auslösern und dergleichen kommt man hier eher ans Ziel: Die Welt befindet sich dann frei mit der Maus drehbar in einem kleineren zentralen Fenster, während am Rand allerlei Kataloge und Variablen-Tabellen erscheinen. Profis können sich im Code-Editor sogar mit Skripts austoben, mehr dazu hier. Vieles im Editor lässt sich mit einem Gamepad (z.B. Stadia- oder Xbox-One-Controller) annehmbar erledigen, mit Maus und Tastatur flutscht es auf Dauer aber spürbar unkomplizierter.

Verlassene Idylle

[GUI_STATICIMAGE(setid=88873,id=92619766)]
Beim Abtragen oder Aufschütten von Materialien wird oft die etwas blockige, an Minecraft erinnernde Gitter-Struktur mit unterschiedlich großen „Voxeln“ deutlich. © 4P/Screenshot
All diese Editor-Tricks werden allerdings ziemlich trocken in Text-Anleitungen erklärt, die sich auf einer ausgelagerten Webseite befinden. In diesem Bereich zieht das Spiel klar den Kürzeren im Vergleich zu Media Molecules liebevoll-interaktiven Tutorials in Dreams oder LittleBigPlanet. Auch Projekt Spark, Super Mario Maker 2 oder Gameglobe präsentierten sich in diesem Bereich deutlich einsteigerfreundlicher. Diese Titel brachten zudem eine Reihe kleiner KI-Gegner oder sogar Helfer mit, die für Kämpfe oder Puzzles im Lemmings-Stil durch die Levels wuselten. Nicht so Crayta: Hier sollen NPSc erst irgendwann in der Zukunft folgen. Ein inspirierender Story-Modus wie bei Sackboy oder Dreams fehlt ebenfalls.

Ein Highlight in Crayta ist dagegen die Botanik. Neben diversen Gebäuden, tödlichen Fallen sowie allerlei Möbeln und Alltagsobjekten wie Bälle gibt es im Katalog auch zahlreiche Bäume, Blumen, Wurzeln und Pflanzen. Mit ihnen lassen sich richtig hübsche, dicht überwucherte, verlassene Dschungelkulissen basteln – gespickt mit Verstecken, Totenkopf-Fallen und anderen Gemeinheiten. Kein Wunder also, dass viele der verfügbaren Shooter auf solche Tropenkulissen zurückgreifen.

Kooperationen erwünscht

[GUI_STATICIMAGE(setid=88873,id=92619767)]
Ein Trip in den persönlich aufgeforsteten Dschungel! Aufwändige Intro-Filmchen oder Zwischensequenzen lassen sich in Crayta übrigens nicht so leicht erstellen. © 4P/Screenshot
Ein überschaubares Repertoire an Set-Vorlagen mit Checkpoints erleichtert das Basteln bestimmter Genres. Zudem dauert es hier nicht ganz so lange wie in Dreams, dazwischen sauber zentrierte Hindernisse zu platzieren. Wer es sozial mag, darf seinen Freunden die Genehmigung erteilen, an seinen Werken weiterzubasteln. Mit Hilfe der „State Share Beta“ können die Ersteller von Spielen direkt einen personalisierten Link zu ihrer Kreation generieren, den sie danach mit anderen Spielern teilen. Klicken diese auf den Link, landen sie direkt im Werk und können zusammen daran arbeiten und natürlich miteinander spielen. Ein klares Minus ist übrigens, dass sich auch unfertige Spiele veröffentlichen lassen, ohne dass man sie selbst einmal komplett im Testspiel abgeschlossen haben muss. An diesem Punkt wäre eine deutliche Kennzeichnung für Vorlagen sinnvoll gewesen. Sehr minimalistisch wirken leider auch die Verschlagwortung mit Themen-Tags sowie das Feedback-System ohne Textfeld. Hier kann man nicht einmal bestimmte Nutzer abonnieren, um über ihre Kreationen auf dem Laufenden zu bleiben.
  1. HellToKitty hat geschrieben: 18.07.2020 19:34
    fill hat geschrieben: 17.07.2020 22:20 ...sogar meine "PC-Zocker-Kollegen" haben keine spürbare Latenz festgestellt.
    Na dann wird es die wohl auch nicht geben ;) Wer eine Latenz von bis zu über 200 Millisekunden nicht merkt, spielt wahrscheinlich Rundenstrategie.
    Sorry, aber das mit der Latenz ist halt bei Cloud Gaming auch für jeden verschieden, je nach Netzwerkanbindung und natürlich auch Empfinden.
    Ich habe 2/3 von Tomb Raider Reboot Trilogie jetzt durchgespielt auf Stadia, das war jetzt überhaupt kein Problem, und andere haben Thumper durchgespielt.... das ja von Reaktionen lebt.
    Das mag kein Maßstab sein, aber von "Rundenstrategie" ist das weit weg.
    Also nicht per se ein Problem, es sei denn der örtliche Provider hat mal Routing Probleme oder einzelne Strecken sind überlastet zu bestimmten Zeiten (hey ho Corona times.. :( ) , aber dafür kann primär Stadia bzw. Google nix.
    Die Tests in den Redaktionen sind auch so eine Sache, Cloud Gaming durch mehrere Router hindurch was je nach Komplexität des Unternehmensnetzwerkes wohl der Fall sein dürfte könnte da auch Probleme verursachen, addiert sich ja alles zur Latenz.
    Einzelne Redaktionen hatten sowas bei den "Corona Anspielsessions" ja auch berichtet als bestimmte Titel zum Selbstspielen nicht vor Ort, sondern via Parsec Streaming bereitgestellt worden sind.. das ging dann je nach Anbindung/Netzwerkstruktur der Redaktion sehr unterschiedlich gut.
    Also wenn Kritik, dann bitte ausgewogen.. für mich geht Google Stadia bisher ganz hervorragend als Dritt (Viert?Fünft? Ich hab aufgehört zu zählen)-Konsole.
    Was Crayta angeht.. ja, keine Ahnung ob das Bestand hat.. ist schon was anderes als Dreams für die Playstation.. das trotz seines knuffigen Äußeren und seiner visuellen Bedienung eher schon eine richtige Entwicklungsumgebung ist.

  2. fill hat geschrieben: 17.07.2020 22:20 ...sogar meine "PC-Zocker-Kollegen" haben keine spürbare Latenz festgestellt.
    Na dann wird es die wohl auch nicht geben ;) Wer eine Latenz von bis zu über 200 Millisekunden nicht merkt, spielt wahrscheinlich Rundenstrategie.

  3. Ok, also wirkliche Resonanz auf Stadia habe ich noch nicht mitbekommen. Ein Kumpel aus der XBL hat es sich angeschafft, ansonsten kenne ich niemanden. Der ist aber den ganzen Tag wechselseitig an Box, Switch oder dem PC. Bis auf Youtubewerbespots, wie perfekt das angeblich Ding rennt, und ein paar timeexclusive Geschichten habe ich auch keine großen Marketingaktionen gesehen. Bisher dachte ich halt, dass es irgendwie keine Nische sinnvoll füllt und im Prinzip wieder direkt in der Versenkung verschwunden ist. Also von einen mords Hype nach dem Release, habe ich nun wirklich nix mitbekommen, ähnlich der Ouya Geschichte. Die war ja auch sofort wieder erledigt. Aber danke für die Antworten.

  4. zyan84 hat geschrieben: 17.07.2020 19:31 Hat überhaupt jemand hier Stadia? Das Konzept kommt mir irgendwie wie eine Totgeburt vor. No hate oder bashing, einfach nur so ein Gefühl...
    Ich habe Stadia und seit dem meine PS4 nur noch für Last of Us eingeschaltet, läuft wirklich perfekt, sogar meine "PC-Zocker-Kollegen" haben keine spürbare Latenz festgestellt. Aber bei dem ganzen Stadia-Hate und Bashing In der Community hier macht es keinen Spaß oder Sinn irgendwas dazu zu schreiben, und so geht es wahrscheinlich den vielen anderen auch.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1