Wenig Neues im Alten Rom

Mit wem Ihr an den Rennen teilnehmen wollt, ist Euch überlassen. Insgesamt warten jedenfalls elf Fahrer, Kämpfer, Pferdepärchen und Streitwagen darauf, von Euch nach Belieben kombiniert und ausprobiert zu werden – die spürbaren Unterschiede halten sich allerdings in Grenzen. Auch die insgesamt 19 Rennstrecken sind eigentlich nur sieben, die sich lediglich durch verschiedene Fahrtrichtungen, Abzweigungen und Tageszeiten unterscheiden. Noch trauriger sieht es bei den Spielmodi aus: neben 17 lieblosen Trainingseinheiten und dem im Mittelpunkt stehenden Karrieremodus, gibt es nur noch obligatorische Einzel- und Mehrspieler-Rennen.

Interessant werden Letztere allerdings durch die Tatsache, dass man, drei bzw. vier Mitspieler vorausgesetzt, auch kooperativ ans Werk gehen kann. Dabei werden zwei Teams gegründet, bei denen ein Spieler den Fahrer und der andere den Kämpfer mimen kann. CPU-Gegner bleiben bei diesen Splitscreen-Duellen zwar außen vor, aber angesichts der allgemein recht suspekten KI ist das kein wirkliches Manko. Zudem sind dann auch endlich genügend Hände für die gerade in höheren Schwierigkeitsgraden völlig überladene Steuerung vorhanden. Zwar können sich Solisten ebenfalls einen Chauffeur besorgen, um sich auf das Metzeln der Gegner zu konzentrieren, aber die entsprechenden CPU-Kutscher sind leider alles andere als brauchbar.

Wie viele Hände braucht der Mensch?

So bleibt nur die Wahl des einfachsten Schwierigkeitsgrades, um sich wenigstens das Ausbalancieren des Gefährts in Kurven zu sparen, denn gleichzeitiges Fahren, Kämpfen, Ausweichen und Gewicht verlagern ist mit zwei Händen einfach nicht möglich. Selbst gleichzeitiges Beschleunigen und Angreifen erfordert bereits einen übernatürlich großen und gelenkigen Daumen, denn die anscheinend von Mutanten ausgedachte Steuerung lässt sich nicht einmal umkonfigurieren. Dabei ist das Fahrverhalten eigentlich recht gelungen – auch wenn das Tempo eher zähflüssig und das Schadensmodell recht primitiv ist. Ebenfalls annehmbar ist das Streckendesign, das zwar wenig Abwechslung, aber immerhin versteckte Abkürzungen und interaktive Hindernisse bietet. Zudem warten mit Turbo-Boosts, Schutzschilden, Angriffsverstärkern, Heiltränken und Wurfwaffen auch fünf Power-Ups auf den Strecken verteilt auf ihren Einsatz. Von der schnell aufkommenden Monotonie Eurer Einsätze lenken aber auch sie nicht ab.

Abgesehen von gelegentlichen Clipping-Fehlern und Pop-Ups ist die Grafik-Engine währenddessen recht solide, im Gegenzug aber auch äußerst unspektakulär. Wissen die Animationen und teils recht freizügigen weiblichen Charaktere noch zu gefallen, reiht sich beim Rest eine hässliche Textur an die andere. Auch der orchestrale Soundtrack plätschert eher teilnahmslos vor sich hin als dass er Spannung aufbaut. Die Sound-FX sind hingegen recht ordentlich, wenn auch wenig facettenreich, während die völlig unausgereifte Rumble-Funktion nicht mehr als ein schlechter Witz ist. Überhaupt ist die Präsentation äußerst dürftig und eine Lokalisierung hat man sich gleich ganz gespart, obwohl weder die unpassende Sprachausgabe, noch die belanglosen Menütexte besonders hilf- bzw. umfangreich sind.

  1. Also ich weiss ja nich, sieht schon irgendwie nett aus, aber ob das jetzt so der Renner ist, weiss ich ja auch nicht. Na ja, mal sehen was das Review sagt...
    :oops: --
    Phillip Schuster, cto, 4Players GmbH

  2. Während es Rennspiele wie Sand am Meer gibt, sitzt man dabei jedoch meistens immer in irgendwelchen modernen Autos, auf Motorrädern oder in Raumgleitern. Dabei wurden auch schon in Zeiten weit vor ABS, Traktionskontrolle und Turbolader Rennen gefahren. Sogar im antiken Rom, was spätestens seit Filmen wie Ben Hur jedes Kind weiß. Mit Circus Maximus - Chariot Wars bietet THQ nun die Möglichkeit, selbst in einem solchen Streitwagen Platz zu nehmen und unliebsame Konkurrenten unter tosendem Beifall des Publikums einfach einen Kopf kürzer zu machen. Ob vorsintflutliche Barbarei oder zeitloser Überlebenskampf, klärt unsere nicht immer unblutige Testfahrt…

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