Während Traditionalisten darauf schwören, ist vielen anderen dieses altbackene System schon länger ein Dorn im Auge. Doch persönliche Vorlieben hin oder her, zumindest was den taktischen Tiefgang betrifft, bietet Breath Of Fire IV viele interessante Ansätze. So lassen sich Spezialangriffe und Zauber gezielt zu verheerenden Kombos verknüpfen und auch Reihenfolge und Aufstellung der Charaktere können während des Kampfgeschehens unter anderem zu Regenerationszwecken verändert werden.

Zudem sorgt die Möglichkeit, spezielle Fertigkeiten und Zaubersprüche von seinen Gegnern zu lernen und untereinander auszutauschen für Motivation und Spielraum – zumal sich Form und Fertigkeiten mancher Monster durch bestimmte Aktionen sogar verändern lassen. Darüber hinaus kann man seine Recken bei unterschiedlichen Meistern ausbilden lassen, was zusätzlichen Freiraum bei der Charakterentwicklung lässt. Ryu und Fou-Lu besitzen sogar noch die einzigartige Fähigkeit, sich im Kampf vorübergehend in einen Drachen zu verwandeln, um besonders brachiale Specials vom Stapel zu lassen.

Aber auch die anderen Charaktere besitzen zum Teil individuelle Spezialfähigkeiten, die jedoch eher abseits des Kampfgeschehens zum Einsatz kommen. So kann Nina auf Knopfdruck in die Lüfte steigen, um einen besseren Überblick zu erhalten, während Cray für das Verschieben von Kisten und Fässern verantwortlich ist. Blechkübel Ershin kann manche Hindernisse sogar zertrümmern und Soldatin Ursula löst das ein oder andere Rätsel mit einem gezielten Schuss. Ansonsten bewegt man sich auf der Landkarte von Ereignis zu Ereignis, plaudert mit skurrilen Fantasy-Wesen, kümmert sich nebenher um den Aufbau einer Feenkolonie und absolviert so manches amüsante Minispiel – dem obligatorischen Angelvergnügen darf natürlich ebenfalls wieder gefrönt werden.

Grafik/Sound

Optisch präsentiert sich Breath Of Fire IV in einer Mischung aus zweidimensionalen Spielfiguren und dreidimensionalen Hintergründen. Die isometrische Spielansicht lässt sich zwar je nach Situation um bis zu 360 Grad rotieren, doch die Übersicht ist dennoch nicht immer gewährleistet. Dafür überzeugen sowohl die detaillierten Kulissen als auch die liebevoll animierten Figuren, die in dieser Form auf der PSone ihresgleichen suchen.

Der abwechslungsreiche Soundtrack passt meist hervorragend zum jeweiligen Schauplatz und sorgt für dichte Atmosphäre. Die Sound-FX sind solide und die leider nicht eingedeutschten Texte verhelfen den jeweiligen Sprechern dank individueller Ausdrucksweisen und kleinerer Sprachfehler zu unverkennbaren Eigenheiten. Sprachausgabe erklingt hingegen nur im Anime-Intro und während mancher Kampfaktionen – jedoch ausschließlich auf Japanisch.

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