Mehr Power gefällig?

Im Laufe des Spiels kommt Ihr immer wieder an Stellen, an denen Euer TS 1000 hoffnungslos überfordert ist. Glücklicherweise findet Ihr in jedem Level kleine Goldkristalle, die Ihr im Laden um die Ecke gegen einen neuen Staubsauger oder aber andere nützliche Gimmicks, wie z.B. Zeitkristallhalter oder neue Klamotten eintauschen können.

Habt Ihr erst einmal ein stärkeres Modell unterm Arm, sind auch 16 Tonnen schwere Gewichte ein Kinderspiel, die Ihr einfach einsaugen und so neue Wege und Abkürzungen schafft. Wem dies noch nicht reicht, der kann seinen Apparat auch zum Festsaugen und Hangeln an Decken, Vorsprüngen und Wänden zweckentfremden.

Immer gerade aus, dann links und die Treppe hoch

Hörte sich bisher noch alles recht innovativ und interessant an, so kommen wir nun zu den Punkten, die einem den Spielspaß gehörig vermiesen und die Gesamtwertung nach unten drücken.

Jak & Daxter oder Ratchet & Clank (beide PS2) zeigen, dass das Leveldesign eines Jump&Runs keinesfalls langweilig und nur aus einzelnen Gängen bestehen muss. Die Designer bei Artoon waren sich dessen scheinbar noch nicht bewusst, und so steuert Ihr Blinx vom Anfang bis zum Ende durch Gänge und Räume, die strikt lineare und viel zu kleine Levels bilden. Die Architektur der Gebäude ist zwar recht ausgefallen – alles ist windschief und erstrahlt in einem knalligen Comicflair -, aber nach spätestens dem dritten Abschnitt hat man die Hoffnung aufgegeben, dass dem Auge mal etwas komplett anderes geboten wird. Zwar sieht man statt des normalen Steinbodens mal venezianische Kanäle oder schlammige Gänge, aber trotzdem kommt einem alles vertraut vor. Einzig die leicht surreale Atmosphäre kann dem Spiel noch ein paar Pluspunkte verleihen.

Ein weiterer Punkt, der Blinx – The Time Sweeper gegenüber der Konkurrenz blass aussehen lässt, ist die fehlende Seele des Spiels und eine Fortführung der Story, die das Gameplay vorantreiben würde. Ihr werdet einfach auf die Reise geschickt und seid nach dem Start auf Euch allein gestellt. Würde Kater Blinx nun wenigstens mit Euch spielen oder ein paar charismatische Züge haben, so würde die Motivationskurve nicht innerhalb von Minuten in den Keller fallen. So aber würde man das Gamepad am liebsten nach dem zweiten Level weglegen und sich einem anderen Game widmen.

Sture Kamera und nervige Musik

Als hätte man nicht schon genug Frustmomente mit dem Leveldesign erlebt, so setzten die Kameraführung und der extrem nervige Sound dem Ganzen die Krone auf:

Immer wieder kommt es vor, dass Ihr durch eine Tür oder um eine Ecke geht, hinter der Ihr fast schon postwendend eines Eurer Bildschirmleben aushaucht. Grund hierfür ist die schlechte Kameraführung, die Euch den nötigen Einblick in den nächsten Abschnitt des Levels verwehrt, und Ihr so nichts ahnend in das lauernde Monster lauft. Leider verschafft auch die manuell mögliche Justierung nicht den nötigen Überblick. Noch schlimmer wird es, sobald Ihr einen Endgegner aufs Korn nehmt. Versucht Ihr, einen Sicherheitsabstand zu diesem aufzubauen, lässt sich die Kamera plötzlich gar nicht mehr nachjustieren und Ihr laufen blind in irgendeine Richtung.

Musikalisch ist Blinx – The Time Sweeper für europäische Ohren fast schon eine Zumutung! Wir sind hier in der Redaktion schon einiges gewohnt, aber als mich die Kollegen nach zehn Minuten recht unmissverständlich baten, die Musik doch bitte leise oder am besten ganz abzustellen, war wohl klar, dass Asiaten einen anderen Musikgeschmack haben müssen. Am besten lässt sich das Gedudel wohl mit Fahrstuhlmusik umschreiben – allerdings in Highspeed.
Glücklicherweise sind die Soundeffekte recht gut gelungen, so dass Ihr nicht komplett auf den Ton verzichten müsst.

  1. Aha eiso man kann sich nicht wirklich mit dieser Figur identifizieren. Naja das kann schon sein, ich hab das Spiel auch schon mal angespielt und sonderlich begeistert hat es mich nicht. Man hätte sehr viel aus dem Spielprizip machen können, aber vielleicht kommt ja ein zweiter Teil raus. Bei Blinkx gehen die Meinungen halt ziemlich auseinander.

  2. oaki hat geschrieben:Was soll den heißen, das Spiel hat keine Seele ?? :roll:
    Keine Seele soll heißen, dass man sich bei Blinx – The Time Sweeper einfach von Level zu Level hangelt und weder Kater Blinx noch das Spiels selbst eine persönliche Note hat. Falls Du z.B. Jak & Daxter (PS2) gespielt hast, dann ist Dir sicher aufgefallen, dass zwischen den beiden immer eine Interaktion stattfindet und einem die beiden ziemlich schnell ans Herz wachsen. Blinx ist einfach nur irgendeine virtuelle Figur, die eben keine Seele hat und wenn er stirbt, dann fängt man eben wieder von vorne an.
    Ist es jetzt etwas klarer, was ich damit meine?

  3. Waren Jump&Runs bis dato der PlayStation 2 und dem GameCube vorbehalten, will Blinx - The Time Sweeper nun einen Großangriff auf die Konkurrenz starten, um Freunde des Genres für die Xbox zu gewinnen. Ob aber die vierte Dimension - die Zeit - ausreicht, um die Karten im hart umkämpften Genre neu zu mischen, verrät unser Test.

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