Battlefield 4(Shooter) von Electronic Arts Credit: DICE / Electronic Arts

150 Punkte:  Gehirn ausgeschaltet

Die Lichtstimmungen sind mitunter traumhaft ...
Die Lichtstimmungen sind mitunter traumhaft … © 4P/Screenshot

Passend dazu wurde auch die Mechanik der Kampagne dem Anspruch von Popcorn-Kino angepasst. Man ballert sich großteils wie auf Schienen durch enge Areale, die voll sind mit grenzdebilen Gegnern. Ja, manchmal werfen diese Granaten oder wechseln die Deckung. Viel zu oft rennen sie aber blind, gerne auch in Dreiertrupps,  über offenes Gelände. Als Ausgleich arbeiten die Entwickler mit dem alten Trick, Feinde im Rücken des Spielers erscheinen zu lassen. Das führt zu mitunter absurden Situationen: Ich räume mit einem BMT den Zugang zu einem Tunnel und parke sehr dicht vor dem Eingang, rücke in den Tunnel vor und plötzlich werde ich von hinten beschossen. Spawn-Auslöser im Tunneleingang? Das ist Spieldesign aus dem letzten Jahrzehnt. Ebenso wie die Freund-KI übrigens, die quasi nicht existiert und erst agiert, wenn ich ihr manuell Ziele zuweise. Gut funktioniert hingegen die präzise Steuerung sowie das neue Deckungssystem, das den Spieler um Ecken linsen lässt. Alles ist ein wenig flüssiger, polierter und runder als noch in Teil 3.

Nicht so schön ist, dass Spieler, zumindest wenn es nach den Schweden geht, scheinbar auch in der Kampagne für jede einzelne Aktion belohnt werden müssen. Jeder Kill, jede Granate wird nämlich mit einer Einblendung quittiert: 100 Punkte: Feind ausgeschaltet, 25 Punkte: Kopfschuss, 200 Punkte: Mehrfachkill. Liebe Freunde von Dice: Das nervt! Ich tue nämlich genau das, was ich in einem Shooter halt tun soll: schießen. Ich brauche dafür keine abstrakten Punkte. Schon gar nicht, um damit Medaillen und Waffen freizuschalten. Ich brauche keine „Mehrspieler-Erfahrung“ im Einzelspieler! Weiterer Spieldesign-Lapsus: Überall auf dem Schlachtfeld stehen Kisten, an denen ich im heftigsten Gefecht entspannt meine komplette Ausrüstung wechseln kann. Schlachtfeldatmosphäre? Kein Stück! Stattdessen fühle ich mich an einen Arcade-Shooter wie Bulletstorm erinnert.  Dazu passend können mit dem Fernglas Feinde in einem Gebiet dauerhaft markiert werden. Was mit Nanosuit und Co. noch halbwegs Sinn ergibt, wirkt hier wie ein billiger Kniff, um es dem Spieler nicht zu schwer zu machen.

 

Delirium Trigger

... auch wenn zu oft der orange-blaue Hochglanzlook aktueller Kinoproduktionen dominiert.
… auch wenn zu oft der orange-blaue Hochglanzlook aktueller Kinoproduktionen dominiert. © 4P/Screenshot

Dummerweise ist der spielerische Tiefpunkt damit aber immer noch nicht erreicht. Diesen haben sich die Schweden nämlich für die Missionsziele aufgehoben. Damit meine ich nicht mal die recht einfallslosen Einsätze wie „Rette die VIPs“ oder „Lege das C4“, sondern die Trigger, die diese Ziele auslösen. Ein Beispiel aus der dritten Mission „Südchinesisches Meer“: Ziel des letzten Abschnitts ist es, mit einem Patrouillenboot das rettende Tiefendeck des Flugzeugträgers USS Valkyrie zu erreichen. Richtungspfeil und Missionsmarker sind sich einig, ich steuere also mit Höchstgeschwindigkeit auf die offenen Fluttore zu. Dummerweise hält die Valkyrie ihren Abstand zu mir. Auch bei 80 km/h (ca. 43 Knoten), einem absurden Wert für einen Flugzeuträger.

Das Problem: Es sind noch Feinde im Gebiet. Erst wenn ich wirklich jedes Schlauchboot und jeden Helikopter abgeschossen habe, kann ich mich in den rettenden Schiffsrumpf begeben.  Dieses Phänomen wiederholt sich in den sieben Einsätzen mehrfach. Selbst wenn das Ziel darin besteht ein Gebiet zu verlassen, muss dies zunächst geräumt sein. Gerade in Missionen, wo mir Zeitdruck oder Bedrohung vorgegaukelt wird, wirkt dies ziemlich deplatziert.

 

  1. PS4 weiß ich halt nicht wie es ausschaut mit der Spielerzahl. Glaube die hatten auf der Konsole auch nie so Netcodeprobleme?
    Es ist wirklich so: Als BF4 erschien, war es nicht zu gebrauchen, darum sind viele bei BF3 geblieben und die Server waren dort voll. Bis ein Jahr nach Release wurde ordentlich nachgepatcht und es kamen einige zurück. Das war Herbst/Winter 2014. Darum läuft es erst seit einem Jahr richtig problemlos und darum ist einfach viel los.
    Hardline hat jetzt nicht so eingeschlagen. Schreiben auch viele ingame, dass sie lieber BF4 zocken.
    Ja schade, Ego-Shooter und Strategiespiele sind einfach am PC am geilsten ;)
    PES 2016 hab ich, PS Plus aktuell nicht. Aber add mich an der PS4 einfach mal, siehst ja hier mein PSN Profil in der Signatur.

  2. Dankeschön für die ausführliche Antwort. :) Das klingt alles sehr gut, auch was die Langzeitmotivation betrifft. Und klar müsste man sich da erstmal wieder reinfinden ohne zu grosse Erwartungen zu haben.
    BF Hardline hat mich irgendwie nie angesprochen. BF4 hab ich schon länger im Auge, aber da hieß es immer, das Spiel liefe schlecht und wäre im Prinzip nicht fertig. Erst ab diesem Jahr scheint sich das geändert zu haben(?).
    Ich würde auf der PS4 spielen, weil ich keinen potenten PC besitze. Der ist mehr zum arbeiten und surfen da. Aber danke. Ich werd mal gucken, dass ich es irgendwo günstig kriege (also Premium). Gerne auch bei anderen Spielen. ProEvo16 wollte ich mir im neuen Jahr sowieso mal anschaffen.

  3. tr1on hat geschrieben:
    skSunstar hat geschrieben:Habs mir letztens im Sale als Premium Edition geholt.
    Spielt sich sehr gut, nach 2 Jahren ist aber schon heftig ;)
    Ist aber auf jeden Fall arcadiger vom Waffenhandling her als BF3!
    Lohnt es sich nach 2 Jahren noch einzusteigen?
    Hast du das Gefühl, dass die Spieler, die das schon länger zocken, zu übermächtig sind?
    Überleg nämlich. Würd gern mal wieder mit Jets und Panzern bomben.
    Meine letzten BFs waren BF3 (PS3) und 1942 (PC) damals.
    Auf jeden Fall. Ich hatte BF3 noch bis 2014 immer mal wieder gespielt und es war immer was los. Da ist es jetzt natürlich viel ruhiger.
    BF Hardline hat eh nicht viele angezogen, Battlefront ist auch nicht das typische Battlefield.
    Also Spieler und Server gibt es genug bei BF4, das Gameplay ist jetzt eben auch entsprechend gut und nicht wie zu Beginn.
    Ich hab jetzt seit Ende Oktober fast 50 Stunden auf einer Map ("Locker/Spind") gespielt um aufzuleveln. Ist nämlich eine kleinere Map, die vor allem im Gebäudeinneren spielt und Außen einen Streifen zur Umgehung des Inneren.
    Gerade bei Premium gibts mega viele Maps, aber die meisten Server (wie bei BF3) nehmen Vanilla Maps.
    Habe sonst nur 4 andere Karten gespielt, aber bis jetzt wurde mir noch nicht langweilig. Es macht auch so einfach Spaß.
    Die großen Maps mit Fahrzeugen machen ehrlich gesagt weniger Spaß, weil bspw. Jets und Helis von richtig guten Spielern gesteuert werden. Ähnlich wie bei BF3 heißt das, selbst mal einzusteigen lohnt nicht, da man gleich runtergeholt wird. Bei Fahrzeugen sieht es wieder anders aus, aber ein sehr guter Jetpilot macht dir auch da das Spielen zur Hölle :D
    Die Map "Siege of Shanghai" ist noch geil, da gibts keine Jets als Gegner für deinen Panzer, nur Helis, aber die sind leichter abzuschießen für Panzer und Pioniere. Da habe ich auch schon viel Zeit im Panzer verbracht.
    Bin jetzt Rang 54 und habe bei meinen Waffen schon lange das wichtigste freigeschaltet.
    Zum Thema Gegner: Außer bei wirklich guten Leuten, hat der...

  4. skSunstar hat geschrieben:Habs mir letztens im Sale als Premium Edition geholt.
    Spielt sich sehr gut, nach 2 Jahren ist aber schon heftig ;)
    Ist aber auf jeden Fall arcadiger vom Waffenhandling her als BF3!
    Lohnt es sich nach 2 Jahren noch einzusteigen?
    Hast du das Gefühl, dass die Spieler, die das schon länger zocken, zu übermächtig sind?
    Überleg nämlich. Würd gern mal wieder mit Jets und Panzern bomben.
    Meine letzten BFs waren BF3 (PS3) und 1942 (PC) damals.

  5. Habs mir letztens im Sale als Premium Edition geholt.
    Spielt sich sehr gut, nach 2 Jahren ist aber schon heftig ;)
    Ist aber auf jeden Fall arcadiger vom Waffenhandling her als BF3!

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