Ar Tonelico Qoga: Knell of Ar Ciel(Rollenspiel) von Tecmo Koei / NIS Europe Credit: Gust / Tecmo Koei / NIS Europe

Charmante Psychospielchen

Was hingegen überzeugt, ist der zum Teil von getroffenen Entscheidungen abhängige Spielverlauf, der nicht nur verschiedene Enden parat hält, sondern auch den Weg dorthin mitunter deutlich verändert. Ein Highlight stellen auch wieder die Tauchgänge in die Seelen der Aoto begleitenden Reyvateil dar.

In den serientypischen Tauchgängen kann man ausrüstbare Elementargeister rekrutieren.

Oft erwarten einen hier zwar nur passive Dialog-Stafetten, die Aufschluss über Ängste und Hoffnungen der Heldinnen geben, aber es gibt auch die ein oder andere nette Überraschung: Mal übernimmt man eine Rolle in einer interaktiven Highschool-Soap, mal gilt es mit passender Truppenwahl einen Psychokrieg zu gewinnen und ein andermal ist man der Held eines Retro-Rollenspiels komplett mit nostalgischen Chiptunes, Textkämpfen und Capslock-Dialogen – einfach charmant!

Leider ist der Unterschied zur restlichen Inszenierung nicht allzu groß, denn in punkto Technik und Präsentation wirkt Ar Tonelico hoffnungslos veraltet. Die Charaktermodelle sind ungemein detailarm, die Animationen geradezu lachhaft und die Spielumgebungen völlig trist und steril. Die hin und wieder durchaus Interesse weckende Story wird fast nur über Standbild-Dialoge mit Portrait-Schablonen erzählt, die nicht einmal durchgehend synchronisiert wurden. Teils setzt die wahlweise englische oder japanische Sprachausgabe sogar mitten in einem Wortwechsel einfach aus. Zudem sind die englischen Texte oft sehr schlampig verfasst und eine deutsche Übersetzung hat man sich gleich ganz gespart. Keine Ahnung warum man dafür über 5 Gigabyte an Daten vor Spielbeginn zwangsweise auf die Festplatte schaufeln muss…

Private Peep-Show

Doch zurück zum Spiel. In den Seelentauchgängen, welche die begleitenden Reyvateils erst über sich ergehen lassen, wenn man in persönlichen Gesprächen genug Vertrauen gewonnen hat,

Auch beim Herstellen neuer Items oder Spezialangriffe braucht man die Unterstützung der Reyvateils.

findet man neben Einblicken die Psyche der Betroffenen auch immer wieder Hyuma genannte Elementargeister, mit denen sich die betroffenen Damen von persönlichen Stripshows flankiert ausrüsten lassen, um neue Lieder und damit verbundene Kräfte zu erlernen. Damit die Hüllen fallen und stärkere Hyuma genutzt werden können, müssen entsprechende Zuneigungsstufen erreicht werden. Hier helfen neben gemeinsamen Ereignissen und Gesprächen natürlich auch passende Geschenke.

Doch die Reyvateil können nicht nur singen und sich ausziehen. Sie gehen einem auch bei der Herstellung von Gegenständen zur Hand, wenn man im Besitz der nötigen Rezepte und Zutaten ist, die man bei seinen Streifzügen erbeuten kann. Auch neue Gesprächsthemen lassen sich an bestimmten Plätzen oder während Kämpfen einsacken.  Charakterpflege und -entwicklung sind zwar recht simpel gestrickt, aber durchaus motivierend – auch wenn die Häufigkeit der Stufenanstiege geradezu inflationäre Ausmaße besitzt. Da weit mehr geredet als gekämpft wird, gleicht sich das aber wieder aus und reinen Anime-Voyeuren wird’s sowieso egal sein…  

  1. winni71 hat geschrieben:
    Gibts eigentlich ein Grandia für die PS3? Hab da vor Äonen eins am PC gespielt und fand das nicht schlecht.
    Nee Grandia 3 war der letzte Teil. Den gibts für PS2 aber auch nicht in Deutschland. Über PS3 könntest du dir höchstens Granida 1 als PS1 Classic aus dem PSN holen.

  2. yoshua hat geschrieben:Dass die Präsentation so "altgebacken" ist stört mich ganz und garnicht. Es gehört einfach dazu. So muss Ar Tonelico für mich aussehen!
    Tja bei Spielen, denen der Tester mehr zugetan ist, wird es statt altbacken einfach Retrostyle genannt und ist dann ein Pluspunkt :roll:
    Ich finde die Grafik passend ;)
    Gibts eigentlich ein Grandia für die PS3? Hab da vor Äonen eins am PC gespielt und fand das nicht schlecht.

  3. KingDingeLing87 hat geschrieben: Das was ich aber überhaupt nicht verstehen ist das, dass es nicht lokalisiert wird.
    Mein Englisch ist einfach nicht so toll, dass ich wirklich alles verstehe.
    Also deutsche Texte, müssen bei Rollenspielen schon sein.
    Naja, aber auch so, macht mich was ich jetzt über das Spiel im Test gelesen habe, nicht sonderlich an.
    Aber wie geschrieben, zocke ich ja gerade Grandia. 8)
    Diese bei uns eher unbekannten JRPG Geheimtipps wie Ar tonelico 3, Trinity Universe oder Neptunia verkaufen sich verhältnismäßig so schlecht, dass eine Lokalisierung eher ein Verlustgeschäft für den Vertreiber wäre. Mich überrascht es sogar, dass NISA noch so viel zu uns bringt. Du musst es so sehen: besser auf Englisch, als es gar nicht zocken zu können ;)
    Wenn du nach dem ersten Grandia Teil mal Lust auf Grandia 2 oder 3 haben solltest, musst du wohl oder übel auch die englische Version nehmen.

  4. Naja, dass es technisch nicht so der Bringer sein soll, stört mich jetzt nicht unbedingt. Bei Rollenspielen und vor allem bei Japano-Rollenspielen, kann ich mit Leben. Ich zocke z.B. gerade die Playstation Version von Grandia.
    Das ist technisch ja überhaupt nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Es macht aber trotzdem unheimlich viel Spaß.
    Viele Zufalsskämpfe, stören mich jetzt auch nicht. Ich sehs immer so, umso mehr Kämpfe ich betreiten muss, um so stärker werden meine Leute. Egal ob es nervt oder nicht. Es hat halt einen guten Nebeneffekt, wenn viele Zufallskämpfe kommen.
    Das was ich aber überhaupt nicht verstehen ist das, dass es nicht lokalisiert wird.
    Mein Englisch ist einfach nicht so toll, dass ich wirklich alles verstehe.
    Also deutsche Texte, müssen bei Rollenspielen schon sein.
    Naja, aber auch so, macht mich was ich jetzt über das Spiel im Test gelesen habe, nicht sonderlich an.
    Aber wie geschrieben, zocke ich ja gerade Grandia. 8)

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