Gerade im fortgeschrittenen Spielverlauf wartet die ein oder andere Überraschung, da die Adeligen bei wachsender Stadtgröße immer weitere Bedürfnisse nach luxuriösen Metropolenwaren (z.B. Duftwasser oder Brokatgewänder) bekommen, um die ihr euch kümmern solltet, sonst stagniert der Zuwachs des
Stadtadels. Schließlich sind zufriedene Bewohner die besseren Steuerzahler und irgendwie müssen ja die teuren Unhaltskosten gedeckt werden, damit die Bilanz positiv bleibt.
Bettler und Aufstiegsrechte
Zudem fällt auf, dass im Gegensatz zu den Vorgängern nicht alle Einwohner einer Insel zu einem Stand gehören können. Nur aus Adeligen bestehende Siedlungen sind undenkbar, einige prozentuale Anteile verbleiben immer in den “niedrigern Schichten”, was für ein harmonischeres Gesamtbild sorgt. Aber es gibt eine Möglichkeit, die Anzahl der Aufstiegsrechte zu erweitern – und zwar durch die Aufnahme von Bettlern, die auf den Straßen herumziehen oder im Armenhaus leben und als versteckte Zwischenzivilisationsstufe fungieren. Anders als bei den übrigen Stufen werden sie durch den Stadtausbau “automatisch angelockt”. Je größer eine Stadt ist, desto mehr Bettler wollen in ihre schützenden Mauern. Weist man sie ab, kann es passieren, dass sie als Gesetzlose zurückkehren, um sich mit Gewalt zu nehmen, was ihnen einst verweigert wurde. Die räuberischen Banden besetzen Inseln und legen Betriebe lahm. Man hat dann verschiedene Möglichkeiten mit den Störenfrieden umzugehen: Abwarten, Lösegeld zahlen, sie doch in die Siedlung aufnehmen oder mit militärischen Mitteln zurückschlagen.
Große Neuerung: Der Orient?
Der Orient fungiert als Erweiterung der Südklimazonen aus Anno 1701 und ist eine Art “Spiel im Spiel”: Eine orientalische Siedlung hat eigene Einwohner mit Bedürfnissen, u.a. Nahrung (Datteln), Getränke wie Ziegenmilch und
Besitzwaren (Teppiche). Da viele Gebäude erst ab einem gewissen Einwohnerwert mit Nomaden bzw. Gesandten freigeschaltet werden, entsteht zugleich eine autarke Orient-Struktur, über die man Waren für den Okzident produziert. Allerdings hätte
der Handel ruhig mehr in beide Richtungen gehen können, denn so ist der Okzident zwar vom Orient abhängig, aber bis auf die Baumaterialen nicht ungekehrt.
Urkunden und Items
Nicht alle Gebäude werden durch bloße Einwohnerzahlen freigegeben. Zusätzlich gibt es ein Rufsystem, da der Sultan es anfangs nicht erlaubt, dass ihr fortgeschrittene orientalische Technologien verwendet. Man muss sich als würdig erweisen! Dazu behelligt man Lord Richard Northburgh, der auf fast jeder Karte als Auftragsteller und Helfer in der Not (falls mal Werkzeug oder Gold fehlt) vorhanden ist und erwirbt eine Urkunde gegen Ruhmpunkte, die das Ansehen beim Orient verbessert. Die neuen und dafür notwendigen Ruhmpunkte erlangt man durch das Erfüllen von Aufgaben bzw. Quests (Eskorte für ein Schiff, Ware X und Y in einer bestimmtem Zeit beschaffen und ausliefern, Schiffe retten, etc.) oder wenn man Meilensteine beim Siedlungsbau erreicht (Aufstieg auf die nächste Zivilisationsstufe oder Erreichen einer hohen Einwohnerzahl). Manche Gebäude wie das “Ritterturnier” ermöglichen außerdem die Ruhm-Generierung mit Abklingzeit.
Ich glaub ich bin verliebt.. Ein wundervolles Spiel *_*
Die Entwickler haben absolut alles richtig gemacht! Eigentlich dachte ich man könnte an Anno nicht mehr viel verbessern, aber dieses Spiel beweist das Gegenteil!
Sämtliche Neuerungen sind sinnvoll und passen perfekt ins Spiel. Dass der Orient "nur" ein Spiel im Spiel ist verstehe ich als Negativpunkt nicht. Auch der einseitige Handel ist in meinen Augen positiv zu bewerten, da es sonst wohl zu komplex und nervig werden würde. Ansonsten stimme ich dem Test aber in den meisten Punkten zu..
Das Spiel ist zwar immernoch gut zum abschalten und chillen, hat aber deutlich öfter als in den alten Teilen seine Spannungsmomente, wo man dann voll bei der Sache sein muss um nicht pleite zu gehen oder erobert zu werden.
Die Kampagne hab ich nur ein Stück gespielt, ist wie immer in Anno: Ganz nett, mehr aber auch nicht. Endlosspiel ist dagegen absolut perfekt! Ich denke besser gehts echt nicht mehr, höchstens einen Mehrspielermodus oder noch eine höhere Bevölkerungsstufe als Adlige könnte ich mir vorstellen. Vielleicht Hoher Adel oder so..
Die Grafik ist ein einziges Kunstwerk, die Musik ist wie immer wunderschön und die deutschen Sprecher sind absolut fantastisch!
Klar, irgendwann hat man mehrmals alles gesehen und das Spiel wird etwas langweiliger, aber das ist nunmal fast immer so im Leben. Trotzdem.. ein Multiplayer Modus könnte hier Abhilfe schaffen, außerdem gibt es ja Addons.
Fazit: Das beste Strategiespiel seit Jahren!
Ich hoffe mal das die Hardware-Anforderungen nicht so groß sind ...
Gut, dass ich nach Anno gewechselt bin, das bereitet mir viel mehr Spaß noch als Age of Empires, da es um die Bedürfnisse der Bürger geht. Am besten finde ich aber dennoch Anno 1701. In Anno 1404 geht es um Waren, sehr viele Waren. Warum kann ich dann nicht wie in Anno 1701 alle Güter auf einen Blick zu sehen? Stattdessen muss ich für diese grundlegende Info 5 Untermenüs bemühen, zu viel für das ohnehin komplexer gewordene Anno 1404. Auch das Gesuche nach Gebäuden in den deutlich gewachsenen Siedlungen hat mich einiges an Nerven gekostet. 1404 ist ein sehr gutes Aufbauspiel, aber mit müder Kampagne, nervigem Interface und fehlendem Multiplayer-Modus nicht so gut wie der großartige Vorgänger.
Hoffen wirs, bis dahin freuen wir uns das mit 1.1 Tages entfernt wurde. Nun steht dem Spiel eigentlich nichts mehr im wege Spiel des Jahres bei der Leserumfrage zu werden.
^^ Naja bis auf Dragon Age.