Strategie küsst Action – wieder einmal!

Skepsis bezüglich der Fortsetzung des Action-Strategie-Mix Kingdom under Fire – The Crusaders gab es meinerseits eigentlich keine. Immerhin hat der Vorgänger nahezu alle Zweifel beiseite räumen können. Auch wenn kleinere Mankos wie sporadische Kameraprobleme, ein eher suboptimaler Mehrspieler-Modus mit gerade mal einer Spielvariante oder die immer wieder mit Rucklern behaftete Grafik das Gesamtbild trübten.

Phantagram lädt wieder einmal zu fordernden Strategie-Schlachten mit einem gewaltigen Schuss Action!

Etwa ein Jahr nachdem die Kreuzzügler die Xbox unsicher gemacht haben, hat Phantagram nun die Gelegenheit, zum einen zu beweisen, dass The Crusaders kein One-Hit-Wonder war und zum anderen, dass man die Fehler erkannt hat und gewillt ist, sie auszubügeln. Und dann dürfte den Helden der Award eigentlich nicht mehr zu nehmen sein. Oder?

Vor dem Spiel ist nach dem Spiel – und mittendrin

Spieler, die bereits das Vergnügen hatten, The Crusaders zu spielen, sind klar im Vorteil: Einerseits verstehen sie die Anspielungen der Geschichte, die über sieben Charaktere und ihre jeweilige Sichtweise der kriegerischen Auseinandersetzungen erzählt wird. Sie spielt vor und parallel zu den Ereignissen aus The Crusaders und erklärt u.a., wie es zum Krieg kommen konnte, der euch in Teil 1 beschäftigt.
Vier weitere Charaktere aus dem Vorgänger können für Mehrspieler-Partien aktiviert werden, doch dazu später mehr.

Zum anderen fällt Veteranen der Einstieg in die sowohl actionlastigen als auch strategisch fordernden Gefechte wesentlich leichter – auch wenn es hier und da kleine Änderungen an den Steuerungsmechaniken gibt. Allerdings tut man sich immer noch schwer damit, diese beiden Spielanteile voneinander zu

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differenzieren, da beides nahtlos miteinander verwoben ist. Ihr könnt während ihr mit einem eurer Helden die Feinde von Mann zu Mann bzw. Frau zu Frau bekämpft, jederzeit zu einer anderen Truppe schalten und ihr Befehle geben. Eine klare Trennung zwischen Action und Strategie gibt es nicht. Und damit wird die Zielgruppe immer noch recht klein bleiben. Denn während die imposant inszenierten Gefechte, in denen ihr mit eurem General die Feinde dezimiert, eigentlich jeden Actionfan ansprechen, ist der Strategiepart mit seiner Komplexität möglicherweise nicht jedermanns Sache. Und dass, obwohl die Kingdom Under Fire-Serie abseits von Pikmin das perfekte Beispiel ist, wie gelungene Echtzeitstrategie auf Konsolen auszusehen hat.

Alles Gute kommt von oben? Nicht in Kingdom Under Fire. Diese Flugwesen verbreiten nicht nur Angst und Schrecken, sondern können beim Absturz einige eure Leute mit in den Tod reißen!
Spaß ohne Aha-Effekt

Allerdings bleiben diverse Aha-Effekte aus, die den Vorgänger so einzigartig gemacht haben. Da man sich im Wesentlichen nur darauf verlassen hat, sowohl an der Optik als auch an der Steuerung zu tunen, sind die verschiedenen Abhängigkeiten für den Erfolg (Bogenschützen z.B. können von einer erhöhten Position weiter und genauer schießen, entgegen scheinende Sonne verringert die Kampffähigkeiten) genau so bekannt wie das ausgefeilte Schere-Stein-Papier-Prinzip, nach dem die Kämpfe funktionieren.
Und auch wenn die Helden allesamt neue Kombos und Spezialfähigkeiten mit sich bringen, spielen sie sich doch häufig wie der eine oder andere Held, den Spieler schon in Crusaders kennen gelernt haben.
Gleiches gilt z.B. auch für Wegpunkte, das Stellen von Fallen, das In-Brand-Setzen von Wäldern: Alles zusammen wirkt sich nach wie vor positiv auf den strategischen Tiefgang aus, ist aber nichts Neues mehr.

Und auch die Rollenspieleinschläge im Hinblick auf Verbesserung des Generals und der Truppen sind bekannt. Das soll die Gesamtleistung von KuF Heroes nicht schmälern, doch wird man nie das Gefühl los, dass die Helden entweder ein Add-On sind oder aber genau das Spiel, das man bereits mit Crusaders eigentlich hätte machen wollen.     

  1. Besser spät als nie. Also dieser Teil läuft nicht auf der 360. Ein Nachfolger ist wohl für 2007 geplant. Ansonsten ist Ninty nine nights ein indirekter Nachfolger da die gleichen Macher am Werk sind hat aber wesentlich weniger Strategie Anteile.

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