Denn auch die anfänglich propagierte Änderung des Anteils von Action zu Strategie von 20:80 auf 50:50  ist auf dem Schlachtfeld eher marginal spürbar. Abgesehen davon, dass bei den Kreuzzüglern wesentlich mehr als 20 Prozent Action zu erwarten sind, lässt sich Crusaders wie Heroes sich je nach persönlicher Spielweise hier ein bisschen action-betonter und dort ein wenig taktischer bewältigen, doch die Ratio bleibt gefühlsmäßig bei beiden Vertretern der Kingdom Under Fire-Serie auf der Xbox gleich.

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Denn auch die Helden lassen sich nur durchspielen, wenn man sowohl im Einzelkampf als auch in taktischer Hinsicht alle Register zieht. Und das heißt letztlich, dass diejenigen, die keinerlei Strategie auf dem Schlachtfeld wollen, bei den KuF-Helden schlichtweg an der falschen Adresse sind.

Andererseits hingegen soll die Leistung, die die Kingdom under Fire-Serie aus der Xbox herauskitzelt, in keiner Form geschmälert werden: Das Spielprinzip ist nach wie vor motivierend, mit einer Fast-Verdoppelung der wählbaren Figuren, die jeweils etwa zehn Missionen bieten, ist Langzeitmotivation gegeben und die erweiterten Mehrspieler-Modi machen den Titel auch für KuF-Veteranen kaufenswert.

Mehrspieler-Update

Im Vergleich zum spartanischen 1-gegen-1-Deathmatch-Modus in Crusaders nehmen sich die Multiplayer-Modi der Helden wie ein kleines Paradies aus. Und das, obwohl zahlenmäßig nicht gerade viel mehr geboten wird. Doch egal, ob man im Helden-Kampfmodus oder im Truppen-Kampfmodus mit insgesamt sechs Spielern aufeinander losgeht (und hier sogar auf die vier Helden aus dem Vorgänger zurückgreifen kann) oder im Invasionsmodus kämpft, ist KuF Heroes ein Garant für lange Nächte.
Denn hier seid ihr zu dritt damit beschäftigt, eine nicht enden wollende Welle an KI-Angriffen von eurer Burg fernzuhalten. Hört sich simpel an, macht aber einen Mordsspaß und kostet mehr Zeit, als einem lieb ist.

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Von alten Problemen und neuen Tugenden

In technischer Hinsicht geben sich die Helden weniger runderneuert als optimiert. All zu viel musste Phantagram diesbezüglich auch nicht investieren, konnten die Crusader doch bereits durch umfangreiche Animationen, schönes Figurendesign und im Großen und Ganzen stimmige Umgebungen punkten, die allerdings im Detail etwas zu wünschen übrig ließen.

Bei den Heroes wirkt alles etwas pompöser und im Detail verfeinert, was sich vor allem an den durchaus ansehnlichen Bodentexturen festmachen lässt, die im Vorgänger eher für müdes Gähnen sorgen konnten.
Dafür allerdings haben es die Entwickler nicht geschafft, die Ruckler aus dem Grafikmotor zu entfernen. Ganz im Gegenteil: Der offensichtlich gesteigerten Grafikqualität steht eine proportional ebenso starke Schluckauf-Steigerung gegenüber. Ich weiß ja nicht, wie ihr dazu steht, aber ich persönlich hätte für ein ruckelfreies Spielerlebnis mit optimaler Kameraführung votiert als für eine Steigerung der Textur-Qualität.

Denn obwohl die Übersicht im Allgemeinen verbessert wurde, gibt es immer noch Momente, in denen ihr die Kamera nicht dazu bewegen könnt, euch das gewünschte Bild anzuzeigen.

Auf weiterhin hohem Niveau befindet sich die Lokalisierung, die mit guten Sprechern für Atmosphäre sorgen kann und die sich in die brachialen Rockgitarren und die fetzigen Kampfgeräusche einreiht.        

  1. Besser spät als nie. Also dieser Teil läuft nicht auf der 360. Ein Nachfolger ist wohl für 2007 geplant. Ansonsten ist Ninty nine nights ein indirekter Nachfolger da die gleichen Macher am Werk sind hat aber wesentlich weniger Strategie Anteile.

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