Panik auf Revion Prime

Wie schon die Zwerge in Moria waren auch die Wissenschaftler einer Kolonie auf dem weit entfernten Planeten Revion Prime zu gierig, als es um die Erforschung unbekannten Terrains ging. Sie haben zu tief gegraben und dabei ein Dimensionstor geöffnet, dass Kreaturen ausspuckt, die man lieber nicht zum Nachbarn hat. Das höllische Gezücht macht dann auch kurzen Prozess mit dem Erdenvolk und nistet sich häuslich ein. Klar also dass auf dem Planeten jemand nach dem Rechten sehen und den Weltraum-Müllmann spielen muss. Diese Aufgabe kommt dem Spieler zu, der nach einer kurzen Teleport-Sequenz unsanft in der Mülltrennungsanlage von Revion Prime aufschlägt – wie passend. Immerhin ist die Funkverbindung zum Raumschiff oben in der Atmosphäre scheinbar intakt. Bewaffnet mit einer kleinen Axt, einem Blaster mit Frost-Geschossen und dem absolut notwendigen Energieschild wagt der Kammerjäger erste Schritte. Das markerschütternde Geräusch plötzlich herunterkrachender Metallplatten, das fiese Zischen der Belüftungsrohre und ein sonderbar durchdringendes, insektenartiges Schnarren lassen schon zu Beginn nichts Gutes vermuten.

Komm zu Papa!


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Es lohnt sich die Umgebung sorgfältig abzusuchen. An einigen, versteckten Stellen verteilen Überlebende wertvolle Geschenke. © 4P/Screenshot

Bereits wenige Meter voraus kreucht die Ursache für das Unbehagen: Kleine, mittelgroße und – natürlich! – noch größere Space-Spinnen, die es sich in der Anlage gemütlich gemacht haben, sind nicht gerade begeistert von dem Störenfried im Metallanzug und greifen uns kurzerhand an. Ein paar Hiebe mit der Axt, per Schild zurückgeschleuderte Giftbälle plus ein paar Salven aus der Laserknarre später ist erstmal wieder Ruhe. Die ist auch notwendig, um die farbcodierten Goodies einzusammeln, die nach dem Ableben der Insektoiden zu Boden purzeln. Ah, Rohstoffe! Die sind bestimmt nicht ganz unwichtig, bleiben aber erstmal in der Tasche, bis eine Möglichkeit gefunden ist, sie einzusetzen.

Da es sich bei Dolmen um ein Soulslike handelt, sind Kennern die Bedeutungen der Bildschirmanzeigen sofort sonnenklar: Der rote, grüne und darunter blaue Balken links oben zeigen Lebensenergie, Ausdauer und Batteriekraft an; unten links sind die Waffen und einsetzbare Ausrüstungsgegenstände zu sehen. Statt in diesem Szenario unpassender Estus-Flaschen kommen im Weltraum natürlich Batterien zum Einsatz, um den blauen Balken aufzufüllen. Der wiederum erlaubt es, auf Knopfdruck die Lebensenergie wieder auf Vordermann zu bringen. Auch der Einsatz des Blasters sorgt dafür, dass die Batteriekraft leidet, anders als bei einem Heilmanöver füllt sich hier die blaue Leiste nach kurzer Wartezeit automatisch wieder auf. Wie ein Bekloppter rumballern, ist also nicht möglich. Aber Gegner aus Entfernung unschädlich zu machen und gegebenenfalls zu warten, ist nicht nur für den Beginn des rund 25-stündigen Abenteuers eine bewährte und absolut empfehlenswerte Herangehensweise.

Captain Future hat ein Déjà-vu


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Altbekannt und altbewährt: Wird ein neues Gebiet betreten, sollte das Schild auf jeden Fall oben gehalten werden. © 4P/Screenshot

Natürlich dezimiert der Einsatz der Axt den grünen Ausdauerbalken, auch Rennen ist nur für kurze Zeit möglich, bis dem stählernen Recken eben die Puste ausgeht. Ein Druck auf den Ausweichknopf spuckt in Dolmen keine Rolle sondern ein kleines Warp-Manöver in die entsprechend angegebene Richtung aus. Also alles bereits bekannt? Fast! Neben einigen neuen Mechaniken, die später Erwähnung finden, ist der Einsatz des eingebauten Reaktors im Anzug eine Neuerung, die so noch nicht bekannt ist: Zu Beginn verfügt die Spielfigur nur über drei verschiedene Reaktoren, die nach Belieben ausgetauscht werden können. Ein Druck auf die Dreiecks-Taste sorgt dann kurzzeitig dafür, dass die Nahkampfattacken mit Feuer, Eis oder ätzender Flüssigkeit verstärkt werden – was besonders bei den nervenzerrenden Bosskämpfen klare Vorteile bringt. Liegt dem Spieler die Steuerung in der Standard-Variante nicht, können alle Eingaben glücklicherweise auf Wunsch angepasst werden.

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Beim Bau einer Waffe können zusätzlich beliebige Boni verteilt werden – sofern die entsprechenden Rohstoffe verfügbar sind. © 4P/Screenshot

Der erste Bildschirmtod lässt nicht lange auf sich warten, denn hinter den aggressiven Arachnoiden schlurfen zähe Mini-Golems, deren Feuerbälle bei einem Treffer nicht nur immens viel Schaden verursachen, sondern bei einem Balance-Akt über rostige Verbindungsrohre schnell dafür sorgen, dass es ab in die Tiefe geht. Schwupps, schon wacht Captain Future am Einstiegspunkt wieder auf und hat nun einen Versuch, seine erspielten Punkte wieder zurückzuholen – oder besser, die Zeitlinie wieder ins Lot zu bringen, wie es in Dolmen genannt wird. Die eingesammelten Materialien zum Bau neuer Ausrüstung bleiben beim Ableben fairerweise erhalten.

  1. Bosse wiederzubeleben und mehrmals zu bekämpfen, ist ein cooles Feature.
    Viele Bosse bei Bloodborne hätte ich gerne nochmal herausgefordert ohne gleich New Game Plus Plus zu starten.
    Manche knappen Siege fand ich wenig befriedigend und haben sich mehr wie durchsterben angefühlt.
    Ich merke es gerade bei Hades, dass es auch nett ist Bosse kennenzulernen und zu durchschauen. Die Godseeker Arena in Hollow Knight ist eine gute Möglichkeit

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