“Hilfe!”

Der E-Mail-Austausch fand natürlich nur im Spiel statt und war fest einprogrammiert. Die Tatsache, dass Hacknet eine Antwort auf meine vorhersehbare, aber vollkommen freiwillige Reaktion parat hatte, bescherte ihm allerdings einen tollen Moment.

Der bissige Tritt ans Schienbein ist ja nur die halbe Geschichte; Hacknet baute den kleinen Höhepunkt auch hervorragend auf. Immerhin presste ich bis zu besagtem Absturz dem Betriebssystems Unix entlehnte Befehle in die Tasten, knackte Firewalls, änderte Dateiinhalte oder sah mich in privaten Dateien anderer Leute um. Alleine die Sammlung auf bash.org archivierter Beiträge ist das Stöbern wert.

Die Benutzeroberfläche besteht immer aus den Menüs eines fiktiven, aber realitätsnahen Bildschirms. Ich kann fast sämtliche Aktionen über die Kommandozeile ausführen, sogar das Farbschema aus dem Spiel heraus ändern, im Hintergrund lief zu besagtem Zeitpunkt schwungvoller Retro-Elektro – dann war es plötzlich still. Bluescreen, der Rechner fährt runter, bootet erneut, kann die grafische Benutzeroberfläche aber nicht laden. “Help”! Dieser Befehl öffnet zwar eine Liste aller verfügbaren Befehle. Was ich damit anstelle, muss ich allerdings

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Wer sich in die richtigen Datenbanken hackt, kann lange in fremden Dateien wühlen. Man erfährt so kleine Geschichten, vor allem aber amüsante Episoden. © 4P/Screenshot

selbst austüfteln. Also knobele ich zum drögen Rauschen meines realen Lüfters, während ich das so genannte Hacknet-OS wieder herstelle.

Und danach maile ich dem Vollpfosten eben, was er sich mal kann…

Hacker am Fließband

Diese einfache Art, das Spiel Realität werden zu lassen, ist die große Stärke von Hacknet. Es verlässt nie die Ebene des Blicks auf den Bildschirm und ganz wichtig: Es lässt seine Spieler mit echten Befehlen arbeiten, anstatt sie durch Menüs zu lotsen. Viele Schritte kann man zwar vereinfachen – das E-Mail-Programm ist etwa auf dem grafischen Teil der Benutzeroberfläche mit Maus erreichbar. Für das Hacken ist die Kommandozeile aber unerlässlich. Man muss sogar darauf achten, dass nicht zu viele Programme laufen, weil die sonst den Hauptspeicher blockieren.

Obwohl man beim Einbruch in andere Systeme meist mehrere Sicherheitsblockaden ausschaltet, wiederholt sich allerdings vieles – diese Monotonie ist die größte Schwäche des Spiels. Viel gibt es zwischen den Cyberangriffen ja nicht zu tun und so aktiviert man stets dieselben Programme, um Hindernisse ganz automatisch auszuschalten. Und selbst wenn man dabei so langsam ist, dass der versuchte Einbruch auffliegt, zieht man sich aus der Affäre, indem man sich auf einem anderen Computer mit bekannten Mitteln Zugriff verschafft und im übertragenen Sinn auf “Ausweg” klickt. Man muss im späteren Verlauf einige harte Kopfnüsse knacken, die kreatives Denken erfordern! Trotzdem wirkt der gleichförmige Ablauf ermüdend.

  1. Cooles Spiel, kommt man gut rein... wer auch mit Windows 10 zu kämpfen hat und das Spiel nach dem Start freezed:
    Creating a settings file in C:\Program Files (x86)\Steam\steamapps\common\Hacknet
    from here http://hacknet-os.com/Support/Settings.txt
    1920
    1080
    false
    bloom: true
    scanlines: true
    muted: false
    volume: 0.33
    fontConfig: default
    hasSaved: False
    shouldMultisample: False
    defaultLocale: de-de
    drawMusicVis: True
    Damit lief es bei mir, habe es aus dem Steam Forum. Die ersten beiden Values passt ihr analog eurer Bildschirmauflösung an. Multisample muss auf False stehen, sonst freezed es wieder. Fullscreen lasst ihr am besten auch, stellt eure normale win Auflösung ein und lasst es laufen. Viel Spaß!

  2. Habe es schon einige Stunden gespielt. Ich finde es wirklich sehr gut gemacht. Es macht richtig Spass und als letzten ein Besuch bei mir war hat der tatsälich geglaubt das ich grad am hacken war... es ist wie Hacken, wenn es in Hollywood Filmen gezeigt wird... coole Effekte und Tools und in 3 Minuten ist man in den schwersten Systemen drin...

  3. Numrollen hat geschrieben:Wo ist der Unterschied zur kostenlosen Version von 2012?
    Ich habe damals die kostenlose Version gespielt als sie rauskam; ich kann mich daran erinnern, dass die kostenlose Version damals derart viele Fans (natürlich in Relation zur Zielgruppe) hatte, dass viele von ihnen anboten, für eine erweiterte Version zu zahlen, weil sie mehr wollten. Ich gehörte damals ebenfalls dazu: Die kostenlose Version ging zwar "nur" ca. eine Stunde (wenn überhaupt), aber die reichte, um Lust auf Mehr zu machen. Schon damals merkte man eine gewisse Detailverliebtheit an...
    Die kostenpflichtige Version habe ich zwar gekauft, bin aber noch nicht zum Spielen gekommen. Das Schöne an der kostenlosen Version war, dass es gleichzeitig das Gefühl einer Hackingsimulation aufbauen konnte, ohne zu überfordern (mein einziger Kritikpunkt ggü. Uplink: Auch ein tolles Spiel, aber irgendwann wurde es ohne Komplettlösung bockschwer. Uplink ist mit Sicherheit eines der komplexesten Hacking-Sim-Spielen^^).

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