The Sword of Etheria(Action-Adventure) von Konami Credit: Konami / Konami

Guten Flug!

Das mit dem Gegnerjonglieren in Konamis Sword of Etheria ist kein Witz. Um euch lästiger Widersacher zu entledigen,

Welt im Wandel: Zu Beginn des Spiels sind eure zukünftigen Verbündeten noch eure ärgsten Feinde.
drescht ihr diese tatsächlich zirkusreif zwischen euren CPU-gesteuerten Kameraden hin und her, bis ihr genug Energie für einen tödlichen Spezialangriff gesammelt habt. Zwar segnen schwächere Kontrahenten auch schon mal vorher das Zeitliche, aber spätestens bei konventionell unzerstörbaren Hindernissen oder dicken Zwischengegnern seht ihr ohne ballistische Luftakrobatik kein Land.

Dank komfortabler Zielerfassung, handlicher Steuerung und dirigierbarer Kollegen, klappt das Herumwirbeln von Gegnern und Objekten schon nach kurzer Eingewöhnungszeit nahezu reibungslos. Hin und wieder müsst ihr euren manchmal etwas zu passiven Partnern zwar etwas Dampf machen, aber das Zusammenspiel wird mit der Zeit immer harmonischer, die unfreiwilligen Flugstunden eurer Gegner immer länger und die abschließenden Finishing-Moves immer brachialer. Doch so originell und stylisch das Kampfsystem auch ist, mit der Zeit nutzt es sich einfach ab und man hat das Gefühl, dass es am Ende gar besser gewesen wäre, wenn man die ganze Jongliererei auf bestimmte Gegner und Situationen beschränkt und damit länger frisch gehalten hätte.

[GUI_SPIELLINKS(align=left,SPIELID=7445)]Verschenktes Potential

Nichtsdestotrotz bietet das Kampfsystem frische Impulse, denen man in ähnlicher Art und Weise gerne wieder begegnen würde. Konami selbst hat es leider verschlafen, diesen guten Ansätze eine angemessene Plattform zu bieten. Denn neben spielerischen Abnutzungserscheinungen machen auch Präsentation und Technik von Sword of Etheria keine besonders gute Figur: Die eigentlich simple Story wird unnötig konfus erzählt, die Dialoge wirken oft an den Haaren herbei gezogen und die zum Glück nur während des Kampfgeschehens erklingenden deutschen Synchronstimmen zählen zum Übelsten, was meine Ohren je ertragen mussten,
Origineller Abgang: Habt ihr die Gegner lange genug jongliert, werden verheerende Finisher verfügbar.
 während die Grafik mit ihren plumpen Charaktermodellen, trostlosen Spielabschnitten und verpixelten Matschtexturen selbst von optisch zweitklassigen PSone-Werken problemlos ausgestochen wird.

Fehlende Substanz

Trotz des nicht-linearen Spielverlaufs mit unterschiedlichen Bossfights, Levelpassagen und Spielenden, präsentiert sich das Leveldesign selbst ausgesprochen öde und geradlinig. Auch ein Wechseln der Charaktere ist erst nach über der Hälfte des Spiels bzw. nur in einem separaten Modus möglich, während man einen kooperativen Mehrspielermodus leider vergeblich sucht. Zudem hat man die zwanzig Spielabschnitte schon nach wenigen Stunden bewältigt, wobei der Wiederspielwert – zumindest was das Freischalten von Extras wie Alternativ-Outfits, Bonusgalerien, Spezialspielmodi und Zusatzcharaktere betrifft – recht ordentlich ist. Auch die eingeflochtenen Rollenspielelemente, die euch zwischen den Spielabschnitten an Fähigkeiten und Ausrüstung eurer Helden schrauben lassen, wissen zu gefallen. Unterm Strich wird aber einfach zu wenig geboten, um Genrefans längerfristig bei Laune zu halten.   

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