Skiregion-Simulator 2012(Simulation) von Astragon Credit: Giants-software / Astragon

Piste beackern

Skiregionsimulator heißt mal wieder Pistenbully fahren bis zum Umfallen.
Skiregionsimulator heißt im Klartext Pistenbully fahren bis zum Umfallen. © 4P/Screenshot

Willkommen beim spirituellen Nachfolger des Landwirtschafts-Simulators 2011: Diesmal geht es im Winter zur Sache, aber es bleibt grafisch unansehnlich und es gibt nur eingeschränkte spielerische Möglichkeiten – nur dass man jetzt einen weißen Hang mit dem Pistenbully bearbeitet, anstatt auf Feldern zu pflügen. Ansonsten bleibt alles beim Alten, denn die Steuerung ist zwar immer noch betont einfach, aber auch ungenau. Wer damit schön knapp am den Masten vorbeidüsen möchte, wird jedenfalls sein liebe Not haben. So dauert es doch eine ganze Weile, bis die ganze Piste wieder in Form ist, auch weil es diesmal hoch und runter geht. Irgendwie schafft man es schließlich doch, oder zahlt eben ein paar Euro für die automatische Glättung – besonders toll macht Kollege Computer das nämlich auch nicht.

 

Allerdings gibt es nur wenig Auswahl für den virtuellen Hüttenwirt, denn der Laden in der Kleinstadt zwischen den Bergen führt nur ein paar Fahrzeuge. Gut, dass die Sim eine Lizenz hat, aber neben den obligatorischen Bullys der Firma mit dem „K“ gibt es praktisch keine Lizenzfahrzeuge. Wer ein schnelleres Schneemobil kaufen will,  muss deshalb ein Noname-Produkt  erwerben, das vermutlich aus China kommt. Der Pistenchef von Welt braucht das jedenfalls, da sich nur mit den entsprechenden Spezialanhängern die lukrativen Nebenaufträge machen lassen. Wer nämlich mit dem falschen Anhänger anrückt, der kann den gestürzten Skifahrer gar nicht aufladen. Aus diesem Grund gibt es auch eine Menge Zusatzgerät, das vom einfachen Transporter bis zur Schneefräse reicht.         


Wirtschaft light

Zwar kann man dieses Mal auch die Anlagen ausbauen, was aber verdammt umständlich geht.
Zwar kann man dieses Mal auch die Anlagen ausbauen, was aber verdammt umständlich geht. © 4P/Screenshot

Die einzige echte Neuerung ist der Wirtschaftsteil, der allerdings ziemlich mager ausfällt. Man kann zwar  auch Hotels kaufen, die Pistenanlagen ausbauen oder seine Finanzen im Auge behalten, allerdings ist die Handhabung mehr als umständlich. Man muss immer wieder an einzelne Orte wie Bank, Häuser oder Läden zurückkehren, um etwas zu ändern. So muss man zur Anhebung oder Senkung des Eintrittspreises jedes Mal wieder an die Seilbahn.  Zwecks Übersicht  hätte man das auch in ein eigenes Menü packen können, denn schließlich gibt es ja einen PDA im Spiel, der allerdings für die Missionen reserviert ist.

 

Das Konto füllt sich, indem man Tickets verkauft oder Hotelzimmer vermietet, aber das ist wenig transparent, da man einfach zu wenig wirtschaftlichen Überblick hat. Es gibt zwar eine Art Aufstieg, bei dem man immer bessere Pisten kaufen kann, um so langsam das ganze Skigebiet in die Finger zu bekommen, aber das alles verläuft zu zäh, um zu motivieren. Auch im Multiplayer bringt das kaum mehr Spaß, da es auch nicht härter zur Sache geht. Was bringt es, wenn man Überweisungen an die Konkurrenten machen kann, aber dieses Feature kaum sinnvoll einsetzen muss? Zudem ruckelt es trotz schwacher Kulisse im Internet beträchtlich, was das Spiel zur Zitterpartie macht.            

Wo liegt Stutzmatt?


Astragon ist mal wieder Garant für miese Qualität.
Billiger geht’s nicht. Astragon ist mal wieder Garant für echt miese Qualität. © 4P/Screenshot

Mit der Schweizer Bergwelt hat die simple Außenansicht wenig zu tun, auch wenn im Hintergrund mal das reichlich unscharfe Matterhorn aufblitzt. Für echte Atmosphäre fehlen freilich die Details, so dass die Kulisse eher an eine schlecht animierte 3D-Karte für Touristen erinnert. Es handelt sich auch nur um einen fiktiven Ort, da man für den Namen Zermatt wohl hätte zahlen müssen. Zum Umherschweifen lädt die klötzchenhafte Umgebung also nicht ein, da es kaum etwas zu entdecken gibt. Den Ort steuert man allenfalls zum ödenTanken oder Einkaufen an.

Kaputt machen darf man vor lauter Langeweile auch nix, denn die Häuser gehen natürlich nicht zu Bruch, wenn man mit dem Bully darauf donnert. Sie reagieren in etwa so realistisch als wären sie aus Hartgummi. In dem künstlichen Kaff darf man natürlich auch niemanden über den Haufen fahren, denn die Passanten weichen wie von Geisterhand aus – es hätte ja sein können, dass so manche Spieler das vor lauter Frust über den Fehlkauf oder aus rein simulativen Gründen vorhatten.             

 

  1. Ich finde, auch solche Werke wie der Raupen-Simulator haben ihre Existenzberechtigung. Würden wir wirklich GUTE Simulationen überhaupt gebührend schätzen wenn wir nicht wüssten WIEVIEL BESCHISSENE LUFT DA NACH UNTEN NOCH IST ?

  2. WulleBulle hat geschrieben:Ich finde es toll, wie Ihr in der Redaktion füreinander einsteht. Solange Mourad noch wegen dem Steinbruchsimulator in psychiatrischer Therapie verharrt, übernimmt Bodo das unglückliche Los und testet den nächsten Simulator-Schrott.
    Echt mustergültig ;).
    Das ist gelebtes Teamwork. Zu viel Softwareschrott schlägt nämlich aufs Gemüt.;-)

  3. 4P|Mourad hat geschrieben:
    6zentertainment hat geschrieben:der sitzt vermutlich an Train Simulator 2012 und testet das spiel ausgiebig sein letzter bericht ist ja nicht so lange her und war auch ein meisterwerk an arbeit.ihr wisst schon die A-10 zu fliegen erfordert einiges,und hier wird wohl zugfahren bis zum abwingen angesagt sein
    Rööööschtisch!!! :Salut:
    Uuh. Da könnte ich schwach werden. Zug fahren vorne drin? Auf womöglich landschaftlich herausragenden, anspruchsvollen Strecken (Alpentransversale, Zagreb - Split, Cambrian Coast - Railway ...)? Womöglich mit spektakulären Entgleisungen auch? Johnny Briggs?
    Träum ...

  4. Ich finde es toll, wie Ihr in der Redaktion füreinander einsteht. Solange Mourad noch wegen dem Steinbruchsimulator in psychiatrischer Therapie verharrt, übernimmt Bodo das unglückliche Los und testet den nächsten Simulator-Schrott.
    Echt mustergültig ;).

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