Dead Space: Extraction(Arcade-Action) von Electronic Arts Credit: Visceral Games / Electronic Arts

Damals und heute

Als vor gut einem Jahr Dead Space erschien, war die Verwunderung groß: Selbst mit dem angepriesenen Element des “Strategic Dismemberment”, also dem gezielten Abtrennen von Körperteilen der angreifenden Monster, um sich einen Vorteil zu verschaffen inkl. eindrucksvoller Spuren hat es der futuristische Survival-Horror ohne Schnitte durch die USK geschafft. Und das hat uns gefreut.

Herzlich willkommen bei Dead Space Extraction, der technisch beeindruckenden Vorgeschichte zum letztjährigen Action-Shocker.

Der Wii-Ableger Dead Space Extraction (DSE)  hat ebenfalls das 18er-Siegel bekommen, musste aber leichte Einschnitte in Kauf nehmen. Diese betreffen bei menschlichen Gegnern zwar auch das “Strategic Dismemberment”, halten sich ansonsten in sehr überschaubaren Grenzen und beeinflussen das Spielerlebnis in keiner Form. Aber warum wird hier mit zweierlei Maß gemessen? Liegt es an der Egosicht, die einen auf Wii noch stärker ins Geschehen zieht als mit der Schulterperspektive der HD-Versionen?

Das ‘andere’ Dead Space

Als EA seinerzeit ein Dead Space für Wii ankündigte, hing eine Skepsis-Wolke im Raum: Immerhin konnte das futuristische Abenteuer auf den HD-Systemen nicht nur mit einer beklemmenden Atmosphäre und einer imposanten Soundkulisse punkten, sondern sah auch noch verdammt gut aus. Und diese visuelle Pracht will EA auf der technisch schwächeren Konsole replizieren?

Doch mit jeder neuen Info, die durchsickerte, wurde deutlich, dass die Kollaboration zwischen Visceral und dem eher als Lizenzschlächter bekannten Team von Eurocom durchaus viel versprechende Früchte tragen könnte.

Denn es geht in DSE weder darum die bekannte Geschichte mit Remote-Unterstützung zu erzählen noch darum, das Spielerlebnis von PC, PS3 oder 360 auf Wii zu quetschen. 

Figurendesign, Umgebungen, Lichteffekte: Alles vom Feinsten. Nur die Explosionen wirken erschreckend schwach.

Stattdessen hat man die sich anbietende Chance genutzt und erzählt, was auf dem Planeten Aegis VII sowie der Ishimura passiert ist, bevor der HD-Einsatz losgeht. Man erfährt, was der Auslöser der tödlichen Ereignisse ist und schafft mit geschickt eingefügten Anspielungen auf Figuren, die Spieler des Original-Dead Space bereits kennen, einige interessante Ansatzpunkte, um die Geschichten zusammenzuführen. Doch auch ohne Vorkenntnisse kann man DSE wunderbar genießen.

Auch inhaltlich wendet man sich von der Schulterperspektive sowie der freien Erforschung ab und bietet dafür die so genannte “Guided Experience”, also die “geleitete Erfahrung” oder auf Neudeutsch: Einen waschechten Lightgunshooter mit Ego-Ansicht!

Klassisch mit modernen Ansätzen

Dabei bedient man sich zahlreicher bekannter Elemente, baut diese behutsam ins bestehende Universum ein und reichert diese mit ein paar frischen Ansätzen an, die aber zumeist an der Oberfläche stecken bleiben.
Was die Waffenauswahl betrifft, orientiert man sich natürlich an dem Arsenal, das man vom großen Bruder kennt: Der

Plasma-Cutter feiert sein Comeback, das Impulsgewehr ebenso und auch der Ripper (eine lenkbare Kreissäge) ist ein gern gesehener Freund in Krisensituationen. Gleiches gilt für den Flammenwerfer, der allerdings hinsichtlich des Balancing viel zu mächtig ist und selbst größere Gruppen schnell dezimiert. Und natürlich darf auch die Stasis-Möglichkeit, also das gezielte 

Das Gegnerdesign orientiert sich natürlich an den Vorgaben der HD-Action, ist aber gleichermaßen bedrohlich wie überzeugend.

Verlangsamen von Objekten oder Gegnern nicht fehlen, die hier auch für das eine oder andere Umgebungsrätsel genutzt wird.

Vier der insgesamt zehn projektilen Gleichmacher, von denen die Metallbolzen verschießende Rivet Gun ein ständiger Begleiter ist, können gleichzeitig mitgeführt werden. Sammelt man eine frische an strategischen Punkten verteilte Waffe auf, muss man sich entscheiden, welche man (wenn überhaupt) dafür aufgibt.
Vor jedem der zehn Abschnitte bekommt man eine Übersicht, welche Waffen man gerade dabei hat, aber ein eventueller Austausch findet hier nicht statt. Das ist insofern schade, da es schon hin und wieder passieren kann, dass man eine Waffe unnütz mit sich rumschleppt, beispielsweise, weil sie gegen die auf einen zustürmenden Gegner im jeweiligen Abschnitt denkbar ungeeignet ist. Eine zumindest eingeschränkte Auswahl ist nur beim “freien” Wiederbetreten bereits erledigter Abschnitte möglich.

    

  1. joker0222 hat geschrieben:ich kannte das genre vorher nicht und war skeptisch.
    allerdings fand ich das DS universum klasse und habe es mir dann doch geholt.
    Die Comicfilme konnte man übrigens zur Releasezeit von DS1 bereits auf der HP laden. Die waren also nichts neues.
    Also das mit den Filmen wusste ich nicht, trotzdem habe ich sie gemütlich vor dem Fernseher sehr genossen.
    Und ein weiteres gutes Argument ist der 2 Spieler Modus bei so Railshootern. Wenn man es mag, macht es dann gleich doppelt soviel Spaß.

  2. ich kannte das genre vorher nicht und war skeptisch.
    allerdings fand ich das DS universum klasse und habe es mir dann doch geholt.
    Die Comicfilme konnte man übrigens zur Releasezeit von DS1 bereits auf der HP laden. Die waren also nichts neues.

  3. Also man muss eigentlich nur wissen, dass es ein Railgun-Shooter ist und sich dann fragen: mag ich das Genre?
    Wenn ja, kann man es bedenkenlos kaufen! Ich fand es großartig und dass ebenfalls als Fan des Originals (das ich aber erst danach gespielt habe :) ).
    Teilweise war die Atmosphäre sogar besser als im ersten Teil. Und die ca. 10 minütigen Bonus-Comicfilmchen pro Kapitel fand ich auch sehr gelungen.
    Für das Genre ein Spitzentitel und für mich noch ein gutes Stück vor den Resident Evil und House of the Dead Railgun-Shootern.

  4. ich hatte mir das spiel gekauft und war enttäuscht. dieses railgun-prinzip nervt einfach nur.
    obwohl ich das "richtige" DS damals klasse fand habe ich DS:E nichtmal zuende gespielt.
    Das hätte auf PC/Box/PS3 ein richtig super Spiel werden können, aber es auf der Wii als Railgun-Shooter zu bringen war Perlen vor die Säue.
    Da brauchen sie sich bei EA auch nicht zu wundern, dass es sich schlecht verkauft.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1