Gray Matter(Adventure) von dtp entertainment / Anaconda Credit: Wizarbox / dtp entertainment / Anaconda
Bye-bye Gabriel

Was macht ein wirklich großes Abenteuer aus? Eine ebenso mitreißende wie tiefgründige Story,

Gabriel Knight heißt quasi Samantha Everett: Es geht dieses Mal um Geister und als Schauplatz dient ein gar finsteres England.   

gleichermaßen einfach zu bedienende wie anspruchsvolle Rätsel und Charaktere, die entweder sympathisch oder aber zumindest überzeugend sein müssen. Das alles fand man bei den Gabriel Knight-Adventures, die immer mehr waren als die Summe ihrer Teile. Vordergründig ging es darum, uralten Legenden auf die Spur zu kommen, wobei sich Realität und Fiktion vermischten, aber dahinter steckte noch mehr.

Sein Debüt feierte Gabriel Knight in New Orleans, wo man in einer Mordserie ermittelte. Im dritten Teil von 1999 tauchte man in die geheimnisvolle Welt der Templer ein, die in der französischen Provinz für mysteriöse Verwicklungen sorgten. Mir persönlich gefiel der zweite Teil mit seinen für damalige Verhältnisse unglaublich lebendigen Charakteren am besten.

Leider wurde die Mystery-Reihe nicht fortgesetzt, obwohl es sogar eine Fan-Petition für einen vierten Teil gab. Jahre später entschloss sich Autorin Jane Jensen dennoch, ein neues Spiel zu entwickeln: Mit neuer Heldin, neuen Schauplätzen und neuer Story, die aber nicht weniger mysteriös sein sollte. Für die vielen Fans hieß es also, vom guten alten Buchhändler und Detektiv sowie seinem Team Abschied zu nehmen. Immerhin blieb eines gleich: Es sollte wieder ein Adventure werden, allerdings mit einem weiblicheren Touch.

Interessanter Beginn

Dieses Gray Matter ist nun nach einigen Verschiebungen endlich erschienen.

Dr. Styles’ Landsitz ist nicht gerade einladend. Und doch findet Sam hier ein neues Zuhause und einen Job.

 Es beginnt mit einer Story, die zunächst neugierig macht: Die Protagonistin Samantha Everett strandet, nachdem ihr eben erstandenes Motorrad den Geist aufgegeben hat, auf einem alptraumhaften Landsitz in der Nähe Oxfords. Unter recht dubiosen Umständen wird die abgebrannte Amerikanerin zur Assistentin eines menschenscheuen Wissenschaftlers, der in seinem Keller seltsame Experimente durchführt. Eigentlich ist die hübsche Frau Zauberkünstlerin, aber hier wird erwartet, dass sie ihre Aufgaben erfüllt und keine Fragen stellt. Insbesondere keine unbequemen, die das Vorleben des erstaunlich jung gebliebenen Hirnforschers betreffen, der sich mit den Grenzbereichen des Geistes beschäftigt.

All das wird in längeren Zwischensequenzen erzählt, die nach jedem Kapitel laufen, um die weitere Geschichte zu illustrieren. Diese finsteren Videos sind im Comicstil gehalten und sollen neben der Erzählfunktion für Atmosphäre sorgen. Allerdings wollen sie nicht so recht zum sonstigen Spielinhalt passen, der eher konventionell ist. Des Nachts mutiert Dr. Styles da zum maskierten Phantom der Wissenschaft, während Sam die vollbusige Pseudo-Zigeunerin gibt. Diese spärlichen Gothic-Elemente sollen wohl eine gewisse Jugendlichkeit verbreiten, die aber im krassen Gegensatz zu den altehrwürdigen Mauern von Oxford und dem dortigen Wissenschaftsbetrieb stehen. Letztlich wirkt das ebenso aufgesetzt wie so manches im Spiel. Mal ehrlich, wer würde heute mit einer Maske durch die Gegend rennen?
                     __NEWCOL__

  1. @ ActionJackson90
    Seh ich im Prinzip genauso. Alles was in diesem Test als negativ angeprangert wird, seh ich im Ansatz genauso, auch wenn ich die einzelnen Aspekte anders gewichtet hätte....Manche hier übertreiben echt ein wenig...also diesem Spiel subtilen Horror, ausgefeilte und tiefgründige Charaktere und eine ebenso geartete Story zuzuschreiben, lässt bei mir eher das Gefühl aufkommen, das hier einige etwas verzerrte Ansprüche / Vorstellungen haben. Naja wenns so ist, wärs ja auch gut, im Endeffekt ists ja okay, wenns einem gefällt, egal was "andere" sagen.

  2. Ich bin erst etwas später in den genuss gekommen dieses Spiel durchzuzocken.
    Erstmal vorweg. Das hier Adventures wie Lost Horizon oder andere Neue schlechter weggekommen sind ist teils berechtigt weil dort wirklich nicht viel
    besonderes abgeliefert wird was Story , Charaktere etc. angeht aber die 68%für Gray Matter ist der größte Witz den ich hier je gelesen habe und die Tests von 4P finde ich überwiegend Top sonst wär ich nicht hier.
    Zum Spiel: Haupt (es geht um Mystery , Krimi , Wissenschaft , Liebesdrama) und Nebengeschichte (die sich um Magie dreht) ist schlichtweg genial und gehört zum besten der letzten Jahre. Auch besser als die von Heavy Rain , das nur so nebenbei. Dabei sind die Dialoge herausragend und die Vertonung ebenso.
    Grafik ist gut wenn auch nicht vergleichbar mit "A New Beginning" oder "Black Mirror 3" dafür ist das Design absolut gelungen.
    Die Hauptcharaktere sind einzigartig , vielschichtig , Geheimnisvoll , fast jede Nebenperson im Spiel hat etwas zu verbergen und könnte mit den Geschehnissen in Verbindung stehn.
    Die Zaubertricks sind eine Nette abwechslung und tragen zum Spielfluss bei. Zwischensequenzen in Bildform aber mit viel Atmosphäre und Spannend gehalten. Passt Perfekt zum Spiel.
    Das einzige was man von Gray Matter nicht erwarten darf ist ein zweites Black Mirror 1 oder ein neuer Gabriel Knight Teil. Es ist kein reines Horror Adventure. Ansonsten wird es den Erwartungen gerecht.
    Also ich würde als maßstab für dieses Spiel auf andere Tests zurückgreifen (80 - 86% durchschnitt) weil mindestens ein gut hat dieses Spiel alle mal verdient.

  3. Jarnus hat geschrieben:ich hab Gray Matter jetzt auch mal durchgespielt und bin wieder mal von Bodo entsetzt! soviele gute adventures die er
    2010 zerissen hat! gebt dem mann endlich mal nen anderes genere oder entlasst ihn!
    entweder hat er keinerlei ahnung von adventures oder mag sie einfach nicht!
    Wahre Worte, denen ich nur zustimmen kann.

  4. ich hab Gray Matter jetzt auch mal durchgespielt und bin wieder mal von Bodo entsetzt! soviele gute adventures die er
    2010 zerissen hat! gebt dem mann endlich mal nen anderes genere oder entlasst ihn!
    entweder hat er keinerlei ahnung von adventures oder mag sie einfach nicht!

  5. Ich kann den Test größtenteils so unterschreiben.
    Ich kann nicht ganz versthenen, warum viele die Story so sehr loben. Ich fand sie sehr verworren und stimme dem Tester zu, dass das Spiel keinen Handlungsstrang zufriedenstellend abschließt. Ich habe auch nichts dagegen, wenn man eine Story nicht eindeutig einem bestimmten Genre zuordnen kann, aber hier wurde zu viel in einen Topf geworfen.
    Spannend war die Story anfangs schon, da man eben nicht weiß, wer für die

    Spoiler
    Show
    Sabotage verantworlich ist
    . Aber die Auflösung war dann doch irgendwo sehr lächerlich.
    Spoiler
    Show
    Es ist ja schön und gut, dass Sam zaubern kann, aber der große Zufall, dass eine der Testpersonen eine echte Zauberin ist kam mir dann doch wie ein ziemlich übles Klischee vor.
    Auch die Charaktere sind zwar in der Theorie gut ausgearbeitet, sprich sie sind nicht eindimensional, aber in der Praxis ist mir keiner irgendwie ans Herz gewachsen oder hat bestimmte Emotionen ausgelöst. Auch die Dialoge vermitteln keine wirkliche Bindung der Charaktere untereinander.
    An sich hat das Spiel schon ein paar Prozente mehr verdient. Aber keinesfalls eine Wertung im 80er Bereich, wie es viele andere Seiten geschrieben haben. Dazu war mir das Gesamtpaket nicht stimmig genug.

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