Sword of the Necromancer startet mit einem tollen Intro, dessen Musik und Bilder zu einem schwungvollen Abenteuer einladen – davon darf man sich allerdings nicht täuschen lassen. Erzählt wird die Geschichte nämlich nicht durch hochwertige Kurzfilme, sondern über sehr ausführliche Monologe, vorgetragen im Stil einer Visual Novel. In diesen erinnert sich Tama daran, wie sie Koko kennengelernt und schließlich verloren hat, mit anderen Worten: warum sie versucht, die Prinzessin mithilfe des titelgebenden Schwerts wiederzubeleben.
Und diese Geschichte ist richtig gut! Sie war für mich sogar der mit Abstand größte Ansporn weiterzuspielen, da sie nicht nur emotional ansprechend ist, sondern auch gelungene Überraschungen enthält, die ich hier natürlich nicht vorwegnehme. Ich wünschte nur, es wäre mehr als vorgelesene Schrift vor verdunkelten Zeichnungen. Denn eloquent geschrieben sind die Texte leider nicht, weshalb das oft lange Lesen ermüdend sein kann. Es wird ja fast ausschließlich in diesen Texten erzählt, die Umgebung spielt praktisch keine Rolle. Lediglich der Raum, in den Tama nach Abschluss jedes Levels zurückkehren kann, von dem aus sie nach einem Tod neu startet und wo ihre tote Freundin auf einem Stein aufgebettet liegt, versprüht das Flair einer vereinnahmenden Kulisse. Alles andere sind lediglich Steine irgendeines Gewölbes.
Monster statt Waffen
Deshalb ist das Schwert so wichtig: weil ihm die Fähigkeit innewohnt, Totes zum Leben zu erwecken – darunter die von Tama getöteten Kreaturen. Genauer gesagt kann sie maximal drei von ihnen wiederauferstehen und an ihrer Seite kämpfen lassen. Dazu hält man zunächst die Aktionstaste gedrückt, während Tama über einer Leiche steht, um selbige schließlich wie eine Art Pokémon dem Inventar hinzuzufügen. Ähnlich wie in Hades werden die Wesen anschließend über eine der drei weiteren Aktionstasten aktiviert und auf gleiche Art auch wieder zurückgerufen.
Die Kämpfer agieren komplett selbstständig und gewinnen dabei an Erfahrung, wodurch sie nicht nur stärker werden, sondern auch zusätzliche passive Fähigkeiten erhalten. So fügen sie ihren Angriffen Elementarschäden hinzu oder werden selbst resistent dagegen. Weil man bis zu vier von ihnen außerdem im Rucksack transportieren kann, trainiert Kama bis zu sieben Mitstreiter, die ihr in dem Bosskampf zur Seite stehen, der jeden Level abschließt. In einer Truhe des Startraums speichert man zudem eine Vielzahl an Kreaturen und Gegenständen für spätere Aufgaben.
Immerhin muss man überlegen, ob man statt eines Monsters nicht vielleicht eine Waffe tragen will, mit der Kama selbst stärker in den Kampf eingreift. Das nekromantische Schwert steht ihr zwar ebenfalls jederzeit zur Verfügung, es richtet nur keinen besonders großen Schaden an. Und auch passive Verstärker nehmen potentiellen Monstern einen Platz im Inventar weg, können aber ebenfalls eine wichtige Hilfe sein. Auf diese Art entwickelt man Tama praktisch ständig weiter oder verändert die Zusammenstellung ihrer „Ausrüstung“, falls eine bestimmte Kombination nicht von Erfolg gekrönt war.
Ugh, next please!
Spiegelt exakt meine Erfahrung mit dem Game. Schade. Hatte die Hoffnung, dass es sich qualitativ auf dem Niveau eines Moonlighter bewegt.