Operation Flashpoint: Dragon Rising(Shooter) von Codemasters Credit: Codemasters / Codemasters
Wichtige Lektionen

In meiner kurzen Zeit bei der US-Army – die Kampagne rund um die Befreiung der Insel Skira mit ihren elf Missionen ist bereits nach etwa fünf Stunden vorbei – habe ich einige wichtige Erkenntnisse erlangt: Erstens sind Wälder und hohe Gräser meine neuen Freunde, denn sie bieten nicht nur Sichtschutz, sondern auch eine halbwegs gute Deckung. Offene Flächen sollte man dagegen meiden wie der Teufel das Weihwasser, denn sie führen direkt in die Hölle. Zweitens musste ich feststellen, dass sich eine Strecke von 500 Metern zum rettenden Evakuierungshubschrauber verdammt lange ziehen kann – vor allem, wenn man aufgrund einer Kugel im Bein nicht mehr sprinten kann, zwei meiner drei KI-Begleiter ebenfalls mit Verletzungen zu kämpfen haben und mir eine chinesische Spezialeinheit im Rücken sitzt. Drittens ist es eine tödliche Illusion, dass gepanzerte Fahrzeuge Schutz bieten. Die Bazooka made in China ist halt nach einem direkten Treffer irgendwie doch stärker. Viertens sind im Krieg keine Rambos gefragt, denn nur wer taktisch klug als Team agiert, kann erfolgreich sein – und überleben. Fünftens habe ich erkannt, dass die Steuerung via Maus und Tastatur am PC bei einem Spiel wie Flashpoint gravierende Vorteile gegenüber einem Controller mit sich bringt. Keine Frage: Ich spiele Shooter ganz gerne mit dem Gamepad – bei R6 Vegas habe ich diese Variante sogar am PC vorgezogen. Doch der Kampf um Skira wird von Schusswechseln

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Video: Der jüngste Konflikt um die Insel Skira reiht sich in ihre Geschichte ein, die von Kämpfen um das ressourcenreiche Land bestimmt ist.

über mittlere bis große Distanz dominiert, was bedeutet, dass die Ziele im Fadenkreuz verdammt klein sind. Während man sie mit der Maus sogar noch gut ins Visier nehmen kann, wenn sie in Deckung auf dem Boden liegen, fehlt den Schützen mit PS3- oder 360-Controller in diesem Fall tatsächlich die nötige Präzision.

Volle Befehlsgewalt

Dabei gibt es zwei mögliche Auswege aus dem Dilemma: Entweder man muss näher an seine Feinde ran, was trotz einer teilweise erschreckend niedrigen Trefferquote der Chinesen auf kurze Distanzen nicht gerade die beste Idee ist. Oder man lässt seine drei Teammitglieder die Drecksarbeit erledigen, indem man ihnen direkt auf dem Schlachtfeld oder auf der übersichtlichen Einsatzkarte den Angriffsbefehl erteilt oder die Erstürmung von Gebäuden anordnet. Dabei darf man die Truppe nicht nur nach Lust und Laune aufteilen, sondern auch Formationen (Kolonne, V-Formation, Linie etc.) bestimmen, Einsatzregeln wie “Feuer erwidern” oder “Feuer einstellen” festlegen, Flankenangriffe vorbereiten oder im Notfall seine Jungs auch zum Rückzug pfeifen. Das alles erfolgt über ein verschachteltes Menü, das sich auf Knopfdruck einblenden lässt und z.T. kontext-sensitiv funktioniert. Richtet man den Cursor etwa auf ein Fahrzeug, bekommt man die Option Einsteigen angeboten, während bei einem verletzten Teammitglied ein “Wunde verarzten” angezeigt wird, mit dem man den Sanitäter dazu veranlassen kann, zu helfen. Im ersten Moment erscheint die Auswahl an Befehlsoptionen enorm komplex und man verliert schnell den Überblick, wo sich welcher Punkt befindet. Doch hat man die wichtigsten Tasten-Kombinationen erst

Nur wer seine Truppe gut und taktisch sinnvoll im Griff hat, kann Erfolg haben.

mal verinnerlicht, wird man dieses System nicht mehr missen wollen, zumal die KI die Anweisungen meist gut umsetzt und dabei auch automatisch nach günstiger Deckung Ausschau hält. Trotzdem wäre es noch komfortabler gewesen, alternativ auch eine Sprachsteuerung via Headset anzubieten.

Vorgegebene Ausrüstung

So erfreulich die relativ breite Auswahl an taktischen Möglichkeiten ist, so enttäuschend fällt die Vorbereitung auf die Mission aus. Die Briefings bestehen lediglich aus reinem Text – Sprachausgabe und / oder Zwischensequenzen sucht man vergeblich. Viel schlimmer ist allerdings die Tatsache, dass man sich die Ausrüstung der Streitkräfte zwar ansehen, diese aber nicht verändern kann. Wer sich also eine breite Auswahl an Kriegs-Equipment gewünscht und auf eine individuelle Zusammenstellung gehofft hat, wird bitter enttäuscht. Stattdessen muss man mit der vorgegebenen Ausrüstung ins Feld ziehen, die in der Regel aus einem Sturm- oder Scharfschützengewehr, einer Pistole sowie diversen Granaten, Minen oder C4 besteht. Nähere Informationen zur Ausrüstung, etwa in Form einer Enzyklopädie, gibt es nicht. Mindestens genau so wichtig sind das Fernglas für eine optimale Aufklärungsarbeit und der Verbandskasten, falls der Sanitäter mal nicht zur Stelle ist und man sich selbst verarzten muss. Leider beschränkt sich die vorgegebene Ausrüstung nicht nur auf die Kampagne, sondern steht auch im Mehrspielermodus auf der Tagesordnung, doch hier hat man zumindest die Wahl zwischen verschiedenen Einheiten wie einem Scharfschützen-, Panzerabwehr-, Granatwerfer-, Transporthubschrauber- oder Sanitäter-Trupp mit jeweils eigenem Equipment. Zudem hat man sowohl hier als auch in der Kampagne die Möglichkeit, die Waffen gefallener Soldaten aufzunehmen oder sich an überall verteilten Munitionskisten zu bedienen. Trotzdem bleibt gerade im Vergleich zu anderen Genre-Vertretern ein ernüchternder Eindruck zurück, der durch das Fehlen eines Charakter-Editors noch verstärkt wird, der vor allem den Mehrspielermodus bereichert hätte. Dieser bietet zwar lagfreie Partien, aber fällt mit den gerade mal zwei Spielvarianten (Team-)Deathmatch und Infiltration sowie lediglich vier Karten sehr mager aus. Während auf dem PC immerhin bis zu 32 Soldaten im LAN oder über das Internet um den Sieg kämpfen, ist auf PS3 und Xbox 360 schon bei acht Teilnehmern das Limit erreicht – schwach, auch wenn man nicht alleine, sondern mit weiteren KI-Begleitern loszieht! Nervig ist zudem die Tatsache, dass nur chinesisch gequasselt wird, falls man im entsprechenden Team landet. Das mag authentisch sein, aber bringt nicht viel, wenn man bei erspähten Feindespositionen nur Bahnhof versteht. Angenehmer ist da schon der Koop-Modus, in dem man mit bis zu vier Spielern gemeinsam die Kampagne oder Einzelmissionen angehen kann.      

  1. Die Wertung ist viel zu gut für das Spiel. Ich habe selten so ein schlechtes spiel gespielt wie dieses. Erst solch ein riesen hype drum machen und dann sowas. Der Multiplayer ist für die Füße und der Singleplayer zu oberflächlich. Da ist Arma 2 um Weiten besser.

  2. Also ich hab es mir heute für die PS3 geholt für knapp 30,-
    Und ich find es bis jetzt garnicht so schlecht. Ok, die Grafik ist nun echt nicht mit dem PC vergleichbar aber auf dem 42Zoll FullHD erkennt man zumindest die Gegner rechtzeitig und der Schwierigkeitsgrad ist bei weitem nicht so hoch wie bei Armed Assault 2. Bin jetzt nach 3 Std. in der 8. Mission, schätze mal ich habs morgen durch und dann test ich mal den Multiplayer.

  3. Wirklich schade. Auch ich hatte mich super drauf gefreut, da der erste Teil wirklich hervorragend war. Doch anfangs wird man schon entäuscht. Eher schwache Technik und trockenes Missionsbriefing. Später kommen nocht komisch verteilte Checkpoints hinzu die öfters mal nach einem Tod frust bedeuten. Aber irgendwie kann einen die Kampange dann doch packen und man fühlt sich mittendrin. Doch kaum hat es angefangen, ist es auch schon wieder vorbei... Gefühlte 6 std Spielzeit, also die nächste Entäuschung. Vieleicht hätten ein paar Monate mehr Entwicklungszeit gut getan, man weiß es nicht.

  4. Ich finde, dass OF:Dragon Rising ein gelungenes Spiel ist aber mein Team ist irgendwie blöd. Wenn ich z.B. einen Sanitäter rufe kommen die meistens nicht oder setzen sich einfach mal neben mich und tun nichts.

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