Von Showdown zu Showdown

Hölle noch mal! Wie aus dem Nichts ächzt ein Gegner aus seinem Versteck auf mich zu. Panisch schiebe ich meinen Flieger rückwärts, während ich mit Schnellfeuer-Raketen sowie der mehrstrahligen Hauptfeuerwaffe aufs Cockpit des Angreifers ziele – bis ich endlich einen Knick erreiche, hinter dem ich abbiegen kann. Eine halbe Sekunde lang ist es totenstill. Dann donnert ein sich auflösendes Wrack wie ein Feuerball hinterher und kracht in die gegenüberliegende Wand!

Ich könnte viele solcher Höhepunkte beschreiben. Es hätten auch die Minuten davor sein können, als ich mich vorsichtig durch die Höhlen des Saturn-Mondes schob, meine Leuchtfeuer wie Glühwürmchen durch stockfinstere Stollen rasten und ich minutenlang gerätselt habe, wie ich einen Schalter finde, der die Tür zu einem mächtigen Extra öffnet. Es hätte die Verfolgungsjagd sein können, die ich mir mit einem Roboter geleistet habe, der zwar mächtige Raketen verschießt, sich aber ständig zurückzieht. Wie schnell traut man sich an einen Gegner heran, wenn man nicht weiß, was hinter der nächsten Ecke lauert? Lässt man ihn lieber ziehen, auf dass er einem vielleicht irgendwann in den Rücken fällt? Und es hätte natürlich auch jeder andere Showdown sein können, in dem grelle Laserstrahlen etwa einen großen Reaktorraum erleuchten, bevor mehrere Explosionen das Finale des spektakulären Feuerwerks markieren.

Urgesteine

Kein anderes Spiel seiner Art, also kein anderer „Six Degrees of Freedom Shooter“ (6DoF Shooter) fängt die Taktik und die Wucht schwereloser Grabenkämpfe so überzeugend ein. Kein anderes motiviert so intensiv zum Durchsuchen der teils meisterhaft designten Umgebungen sowie zum Entschlüsseln ihrer kleinen Rätsel. Kein anderer 6DoF Shooter klingt so

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Auf PC gab es Descent – auf Konsole ist ein 6DoF-Shooter dieser Qualität einzigartig. (Xbox One) © 4P/Screenshot

knackig und sieht so verdammt gut aus!

Kein Wunder, denn am Steuer sitzen die Entwickler, die vor mehr als 20 Jahren den Ersten seiner Art erschufen: Descent. Und auch wenn die offizielle Fortsetzung bei einem anderen Studio entsteht, sieht nur Overload aus wie seine geistigen Vorgänger, klingt genau danach und spielt sich auch so.

Zehn Mann & ein Ziel

Dass die unter Revival Productions firmierenden Spielemacher ihr Handwerk verstehen, sieht man ihrem per Kickstarter finanzierten Projekt an allen Ecken und Enden an. Overload ist nämlich nicht nur eine Neuauflage von allem, was Descent mal gut gemacht hat. Es ist auch so, wie ein 6DoF Shooter sein muss, wenn er heute mitspielen möchte. Man denke sich eine Markierung zwischen Ion Maiden und Doom, die beide den Gedanken der alten Schule ähnlich zielsicher weiterführen.

Overload ist ja keine AAA-Produktion; gerade mal zehn Mann haben daran garbeitet und inhaltlich ist ihr Spiel überschaubar. Im Kern ist das Fliegen durch die in Monde gebauten Anlagen seinem ehrwürdigen Vorbild zum Verwechseln ähnlich und daran ändert sich bis zum Schluss auch nichts. Extrem große Räume gibt es z.B. nicht und die Flucht aus einer explodierenden Station wird wie früher als Filmszene inszeniert; spielbar ist das knappe Entkommen mit dem Feuerball im Rücken nicht. Durch sinnvolle Neuerungen bringt Revival aber einen Schwung in das bekannte Prinzip, der sich gewaschen hat.

  1. 4P|Benjamin hat geschrieben: 13.03.2019 10:00 Leider ist es tatsächlich so, dass der direkte Vergleich aller Plattformen nicht immer so einfach ist. :| Wir haben aber extra weitere Keys angefordert, weil wir die entsprechenden Informationen noch nachliefern wollen... Versprechen will ich mal nichts, aber in den nächsten Tagen kommen höchstwahrscheinlich Infos. :)
    Wozu zusätzliche Keys ?. Wenn ihr auf PS4Pro testet braucht ihr euch doch nur mit demselben Account auf einer normalen PS4 einloggen, das Spiel erneut laden und schon könnt ihr sehen wie es darauf läuft. Genauso bei der XboX One X. Ihr braucht da keine zusätzlichen Keys um das zu testen.

  2. Leider ist es tatsächlich so, dass der direkte Vergleich aller Plattformen nicht immer so einfach ist. :| Wir haben aber extra weitere Keys angefordert, weil wir die entsprechenden Informationen noch nachliefern wollen... Versprechen will ich mal nichts, aber in den nächsten Tagen kommen höchstwahrscheinlich Infos. :)
    Auf PS4 kam das Spiel außerdem schon im letzten Jahr raus, das stimmt. Allerdings haben wir einen Test releasenah einfach nicht unterbringen können und uns deshalb aus pragmatischen Gründen quasi den kompletten Konsolentest für die One-Veröffentlichung aufgehoben. Leider haben wir nicht immer die Zeit, die für alle interessanten Sachen notwendig wäre.

  3. bohni hat geschrieben: 13.03.2019 08:09 Schade das 4P nichts über die Framerates auf PS4 etc. schreibt, trotz Nachfrage. :-(
    Ich finde das ebenfalls mies, und es nervt mich seit Monaten. Ich habe nunmal keine Pro, und es wird doch kaum so sein, dass die Redaktion alle "normalen" PS4s gegen Pros ausgetauscht hat. ;-) Die Aussage, ob ein Spiel auf Pro flüssig läuft, hilft mir nunmal null.
    (Analog gilt dies natürlich für Xbox One vs. Xbox One X.)

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