Aktualisierung vom 26. Oktober 2019, 11:08 Uhr:<\/strong><\/p><\/strong><\/p><\/strong><\/p><\/strong><\/p>
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Nach Blizzards Einlenken zur Sperre des Hearthstone-Spielers “Blitzchung” (Ng Wai Chung) hatte dieser erkl\u00e4rt, seine politische Meinung zu den Hong-Kong-Protesten k\u00fcnftig lieber auf pers\u00f6nlichen Plattformen kundzutun. Laut pcgamesn.com<\/a> ist er dieser Ank\u00fcndigung mittlerweile gefolgt, indem er das Spiel “Liberate Hong Kong” auf seinem privatem Twitch-Kanal<\/a> gestreamt hat.

Im Zusammenhang mit der einfach gestrickten Demo-Sim versuche auch die Kampagnen-Website Fight for Future<\/a> Aufmerksamkeit zu erregen, so PCGamesn. Eine Woche vor Blizzards Haus-Event Blizzcon wolle die Initiative m\u00f6glichst viele Spieler dazu aufrufen, ihre Lieblings-Entwickler, Profis und Event-Sponsoren anzuschreiben. Unter anderem werden andere Entwickler aufgefordert, ihre Solidarit\u00e4t kundzutun – und Sponsoren sollten ihre Unterst\u00fctzung zur\u00fcckziehen, so die Forderung von “Fight for the Future”-Product-Director Dayton Young. Den Trailer zu “Liberate Hong Kong” gibt es hier auf Youtube<\/a> zu sehen.

Aktualisierung vom 14. Oktober 2019, 12:25 Uhr:<\/strong><\/p><\/strong><\/p>

<\/strong><\/p><\/strong><\/p>Auch der betroffene Hearthstone-Spieler “Blitzchung” (Ng Wai Chung) hat in der Zwischenzeit eine Stellungnahme publik gemacht. Bei Twitlonger<\/a> schrieb er: “Vielen Dank f\u00fcr die Aufmerksamkeit in der letzten Woche, dies ist eine pers\u00f6nliche Stellungnahme und meine Meinung zur j\u00fcngsten Entscheidung von Blizzard. Zuerst einmal bin ich dankbar, dass Blizzard seine Haltung zu meiner Sperre \u00fcberdacht hat. Anfang dieser Woche sagte ich den Medien, dass mir bewusst war, dass ich eine Strafe oder Konsequenz f\u00fcr mein Handeln erwarten k\u00f6nnte, denn mir war bewusst, dass meine Tat vom eigentlichen Geschehen ablenken k\u00f6nnte. In Zukunft werde ich in diesem Punkt umsichtiger sein und meine Meinung oder meine Unterst\u00fctzung von Hongkong auf meinen pers\u00f6nlichen Plattformen zeigen”.

Er w\u00fcrde es sehr sch\u00e4tzen, dass Blizzard Entertainment seine Strafe \u00fcberdacht und ihm das gestrichene Preisgeld wieder zugesprochen h\u00e4tte, erkl\u00e4rte er, schlie\u00dflich h\u00e4tte er ja fair gespielt. Die Reduktion seiner Sperre von zw\u00f6lf auf sechs Monate begr\u00fc\u00dft er, findet aber die Zeitspanne dennoch zu lang. Am Hearthstone Pro Circuit d\u00fcrfe er dennoch teilnehmen. Er w\u00fcnscht sich, dass Blizzard die Sperre der beiden Kommentatoren\/Moderatoren\/Caster ebenfalls \u00fcberdenken w\u00fcrde. Ob er in Zukunft weiter Hearthstone spielen wird, w\u00fcrde noch in den Sternen stehen. Er will sich Zeit nehmen, um zu entscheiden, ob er in der wettbewerbsorientierten Hearthstone-Szene bleiben m\u00f6chte oder nicht.

Aktualisierung vom 12. Oktober 2019, 11:28 Uhr:<\/strong><\/p>

<\/strong><\/p>Mittlerweile meldete sich Blizzard-Pr\u00e4sident J. Allen Brack zu Wort, k\u00fcndigte eine Reduktion der verh\u00e4ngten Strafen an und legte ihre Sichtweise auf den Vorfall dar. Demnach w\u00fcrden sie versuchen, vielf\u00e4ltige und integrative Gemeinschaften basierend auf ihren Werten (Think Globally; Lead Responsibly; Every Voice Matters) weltweit aufzubauen. Die Beziehung von Blizzard Entertainment zu China soll keinen Einfluss auf die Entscheidung gehabt haben.

Der Frontmann erkl\u00e4rte, dass “jede Stimme\/Meinung wichtig sei”, aber der Spieler “Blitzchung” den offiziellen Livestream f\u00fcr (s)eine politische Botschaft genutzt h\u00e4tte und dieser Kanal sei ausschlie\u00dflich f\u00fcr Hearthstone als Spiel und das Turnier vorgesehen. “Blitzchung” h\u00e4tte diese Regeln im Vorfeld akzeptiert und wurde bestraft, weil er die Richtlinien gebrochen hat.

“Jede Stimme z\u00e4hlt und wir ermutigen alle in unserer Gemeinschaft, ihre Standpunkte an vielen verschiedenen Stellen zu teilen, um sich auszudr\u00fccken\/mitzuteilen. In der offiziellen Sendung muss es jedoch um das Turnier gehen und es muss ein Treffpunkt sein, an dem alle willkommen sind. Um dies zu unterst\u00fctzen, wollen wir die offiziellen Kan\u00e4le auf das Spiel konzentrieren”, schrieb Brack in seiner Stellungnahme<\/a>. “Die spezifischen Ansichten von Blitzchung waren KEIN Faktor f\u00fcr unsere Entscheidung. Ich m\u00f6chte klarstellen: Unsere Beziehungen zu China hatten keinen Einfluss auf unsere Entscheidung. Wir haben diese Regeln, um den Fokus auf das Spiel und das Turnier zum Wohle eines globalen Publikums zu gew\u00e4hrleisten und das war die einzige \u00dcberlegung bei den Ma\u00dfnahmen, die wir ergriffen haben.”

Er r\u00e4umte dennoch ein, dass sie “zu schnell gehandelt” h\u00e4tten und die Vorgehensweise nicht ad\u00e4quat war. J. Allen Brack f\u00fchrt aus, dass der gesperrte Spieler seine Partien “fair” gespielt h\u00e4tte und er deswegen das gestrichene Preisgeld erhalten wird. Seine Sperre bleibt aber bestehen, weil er die Verhaltensregeln nach den Matches verletzt hat. Die Sperre wird von zw\u00f6lf auf sechs Monate reduziert. Die gesperrten Caster\/Kommentatoren bleiben ebenfalls f\u00fcr sechs Monate suspendiert, da es eigentlich ihre Aufgabe war, sich auf das Turnier zu konzentrieren.

“Auch in Zukunft werden wir die Turnierregeln anwenden, um sicherzustellen, dass sich unsere offiziellen \u00dcbertragungen weiterhin auf das Spiel konzentrieren und keine Plattform f\u00fcr polarisierende soziale oder politische Ansichten sind”, hei\u00dft es abschlie\u00dfend.

Aktualisierung vom 10. Oktober 2019, 13:25 Uhr:<\/strong><\/p>

Am Blizzard-Hauptquartier in Kalifornien haben einige Mitarbeiter gegen Sperrung von “Blitzchung” aufgrund seines Kommentars zur Befreiung Hongkongs (siehe unten) demonstriert. Zun\u00e4chst waren es wenige Mitarbeiter, sp\u00e4ter wurden \u00fcber 20 Leute mit Regenschirmen gesichtet<\/a>, die sich um die gro\u00dfe Ork-Statue vor dem Firmensitz versammelt hatten, um ihre Unzufriedenheit mit der Entscheidung auszudr\u00fccken (Quellen: PC Gamer<\/a> und Daily Beast<\/a>). Sie h\u00e4tten au\u00dferdem die auf dem Boden eingravierten Ideale von Blizzard Entertainment mit Papier abgedeckt. Gezielt abgedeckt wurden “Think Globally” (denke weltweit) und “Every Voice Matters” (Jede Stimme z\u00e4hlt).

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Not everyone at Blizzard agrees with what happened.

Both the “Think Globally” and “Every Voice Matters” values have been covered up by incensed employees this morning. pic.twitter.com\/I7nAYUes6Q<\/a><\/p>\n\u2014 Kevin Hovdestad (@lackofrealism) October 8, 2019<\/a><\/blockquote>\n \n
Dar\u00fcber hinaus wird bereichtet, dass Blizzard Entertainment angeblich die M\u00f6glichkeiten zur L\u00f6schung des Battle.net-Accounts kurzfristig deaktiviert hat bzw. die Authentifizierungssysteme gezielt ausgeschaltet wurden, wodurch das L\u00f6schen nicht m\u00f6glich ist (Quelle: Reclaimthenet<\/a>). Viele Nutzer hatten via Social Media angek\u00fcndigt, ihre Blizzard-Accounts aufgrund des Blitzchung-Vorfalls zu l\u00f6schen. Ob es sich auch ein technisches Problem durch \u00dcberlastung des Dienstes sein k\u00f6nnte, ist unklar.

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So now Blizzard have disabled ALL FOUR authentication methods to actively stop people from deleting their accounts. This is beyond disgusting. Spread awareness of this. #BoycottBlizzard<\/a> pic.twitter.com\/AyUiABgMXD<\/a><\/p>\n\u2014 Charlotte Mather (@Espsilverfire2) October 9, 2019<\/a><\/blockquote>\n \n
Des Weiteren hat Brian Kibler (Hearthstone-Streamer\/Caster mit \u00fcber 500.000 Followern) angek\u00fcndigt<\/a>, dass er das Sammelkartenspiel von Blizzard nicht mehr anfassen wird (Quelle: Kotaku<\/a>).

Urspr\u00fcngliche Meldung vom 09. Oktober 2019, 17:48 Uhr:<\/strong><\/p>

Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers “Blitzchung” (Ng Wai Chung), der im offiziellen taiwanesischen Live-Stream zur “Befreiung Hongkongs” aufrief und damit laut Blizzard Entertainment gegen die Teilnahmebedingungen bei den “Asia-Pacific Grandmasters” verstie\u00df, hat weltweit heftige Kritik ausgel\u00f6st.

In den besagten Turnier-Teilnahmebedingungen steht, dass solche Konsequenzen f\u00fcr eine m\u00f6gliche Rufsch\u00e4digung des Unternehmens (Blizzard) oder f\u00fcr \u00f6ffentliche Beleidigungen von bestimmten Gruppen\/Gesellschaften vorgesehen w\u00e4ren. Alle Teilnehmer dieser von Blizzard organisierten Turniere m\u00fcssten sich an diese Regeln halten, dennoch w\u00fcrden sie das Recht auf freie (\u00f6ffentliche) Meinungs\u00e4u\u00dferung respektieren, hei\u00dft es in dem Blog-Beitrag<\/a>, in dem vorsichtshalber gar keine Kommentare zugelassen wurden. Als Folge dieser Sperrung wird “Blitzchung” kein Preisgeld in Season 2 (ca. 10.000 Dollar) erhalten und darf ein Jahr lang nicht mehr an eSports-Turnieren von Blizzard teilnehmen.

Laut dem eSport-Magazin Inven Global<\/a> hatten die beiden Kommentatoren, die das Interview mit “Blitzchung” gef\u00fchrt hatten, ihn aufgefordert, seine Botschaft in Mandarin zu wiederholen. Daraufhin versteckten sich die Kommentatoren vor der Kamera. Der Stream wurde kurz darauf von einer Werbepause unterbrochen. Die Aufzeichnung auf Twitch wurde sp\u00e4ter von Blizzard gel\u00f6scht. Die Zusammenarbeit mit zwei Kommentatoren wurde ebenfalls beendet.

In einer weiteren Stellungnahme auf Weibo (Nachrichtendienst \u00e0 la Twitter) verurteilte Blizzard die Aussage von “Blitzchung” und verteidigte den “Stolz Chinas”.

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just as the NBA’s original Chinese Weibo statement was pretty harsh on Daryl Morey compared to the English statement, Blizzard’s official Hearthstone Weibo post made an additional comment condemning blitzchung and defending ‘the pride of China’https:\/\/t.co\/uG6fjpcYhB<\/a> pic.twitter.com\/HBGdjDlwVm<\/a><\/p>\n\u2014 Rod Breslau (@Slasher) October 9, 2019<\/a><\/blockquote>\n \n
Die Reaktionen vieler Spieler (weltweit) auf diese Aktion von Blizzard fallen weitgehend negativ aus. In sozialen Netzwerken und bei Reddit wird dem US-amerikanischen Spiele-Hersteller vorgeworfen, dass sie allein aus wirtschaftlichem Interesse am chinesischen Markt die freie Meinungs\u00e4u\u00dferung zensieren w\u00fcrden, so jedenfalls der in der Luft liegende Tenor. Der Hashtag “#BlizzardBoycott” landete in den Top 10 in den USA und bei Reddit<\/a> gab es Tausende von Upvotes f\u00fcr entsprechende Threads in Blizzard-Unterforen (Zusammenfassung<\/a>). Es werden auch allerlei Screenshots verbreitet, auf denen zu sehen ist, wie manche Leute die Spiele von Blizzard Entertainment deinstallieren. \u00dcbrigens: Mittlerweile werden Memes zu “Pro Hong Kong Mei” (Mei aus Overwatch) immer beliebter.

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in a post-match Hearthstone Grandmasters winning interview, Hong Kong HS player @blitzchungHS<\/a> said “Liberate Hong Kong, revolution of our age!”

in response, Blizzard Taiwan has now deleted the VOD from their official Twitch channel https:\/\/t.co\/l5lcMu4ULR<\/a><\/p>\n\u2014 Rod Breslau (@Slasher) October 7, 2019<\/a><\/blockquote>\n \n
Hintergrund sind die seit Monaten andauernden Proteste f\u00fcr mehr Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. Das Branchen-Magazin GamesWirtschaft schaut weiter \u00fcber den Tellerrand und bringt Tencent ins Spiel: “Der chinesische Weltmarktf\u00fchrer Tencent h\u00e4lt f\u00fcnf Prozent an den Activision-Blizzard-Aktien. Gerade im Mobilegames- und eSport-Segment ist Tencent eine Macht: Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren unter anderem Riot Games (League of Legends) und Supercell (Clash Royale) \u00fcbernommen. Tencent ist zudem an Epic Games (Fortnite) und Ubisoft (Rainbow Six Siege) beteiligt. Auch in anderen Branchen wird der Hongkong-Konflikt zur Belastungsprobe der bilateralen Beziehungen zu China: So f\u00fchrte ein Pro-Hongkong-Tweet eines Managers des Basketball-Teams Houston Rockets dazu, dass das chinesische Staatsfernsehen die Live-\u00dcbertragung von NBA-Spielen vorl\u00e4ufig einstellt.”<\/em>


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