<\/a><\/strong><\/strong>, ein schnurloses Gametrak, ein hochgez\u00fcchtetes Bemani, eine interaktive Set-Top-Box oder ein hypnosef\u00e4higes Tamagotchi. Man vermutet das Ende des gem\u00fctlichen Couchspielens, sensorischen Bewegungszwang, den Untergang der Fingerakrobatik, die Abkehr s\u00e4mtlicher Dritthersteller, die Metamorphose von Mario in ein \u00fcbergewichtiges Pok\u00e9mon…<\/p>\n\n\n\nDoch woher kommt die ganze Skepsis? Ist es die Angst vor etwas Neuem ? Das Fehlen verl\u00e4sslicher Fakten? Das verlorene Vertrauen in das letzte, immer mehr Marktanteile verlierende Branchenurgestein? Das komische Gef\u00fchl, wenn ein vormals erzkonservatives Unternehmen pl\u00f6tzlich die Konkurrenz als solches bezeichnet und von Umw\u00e4lzung und Fortschritt spricht?<\/p>\n\n\n\n
War es denn nicht Nintendo, das den Aufsprung auf den Online-Zug bis heute komplett verpennt hat, das am l\u00e4ngsten an der veralteten Modultechnologie festgehalten und damit Sony erst zu einem Konkurrenten gemacht sowie seine Haus- und Hofentwickler kampflos seinen Rivalen \u00fcberlassen hat? Und jetzt will man pl\u00f6tzlich neue M\u00e4rkte erschlie\u00dfen?<\/p>\n\n\n\n
Dabei sind Videospiele doch bereits in fast jedem Haushalt, begeistern Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleicherma\u00dfen. Wen will man da noch als neue K\u00e4uferschicht rekrutieren? Kleinkinder? Linksh\u00e4nder? Senioren? Einsiedler? M\u00e4dchen? Was ist mit den Millionen, die bereits mit Nintendo gro\u00df geworden sind und einfach nur Mario, Link & Co. mit bew\u00e4hrter Spielbarkeit in revolution\u00e4rer Grafikpracht erleben wollen – m\u00fcssen die um die Erf\u00fcllung ihrer W\u00fcnsche bangen?<\/p>\n\n\n\n
Wohl kaum. Eine Videospielkonsole bleibt eine Videospielkonsole. Auch der Revolution wird einen oder mehrere Prozessoren, Grafik- und Soundchips, Speicherbausteine und g\u00e4ngige Schnittstellen besitzen. Auch Nintendo kann nur mit Wasser kochen und wei\u00df, dass eine wirkliche Revolution sowohl Entwickler als auch Kunden vergraulen und f\u00fcr Big N das Aus bedeuten k\u00f6nnte. Daher ist der Revolution in technischer Hinsicht bestimmt so konzipiert, um mit Xbox 2 und PS3 mithalten zu k\u00f6nnen, um bei Cross-Plattform-Entwicklungen nicht au\u00dfen vor zu bleiben und um ganz gew\u00f6hnliche Spiele in zeitgem\u00e4\u00dfer Optik und mit herk\u00f6mmlichem Gameplay wiedergeben zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n
Und \u00fcberhaupt, was ist aus heutiger Sicht schon eine Revolution? Dance Dance Revolution, Matrix Revolutions, revolution\u00e4rer Vierfachscherkopf – \u00fcberall Revolutionen und doch keine radikalen Ver\u00e4nderungen… Was 1789 noch ein neues Zeitalter einl\u00e4utete, ist heute nicht mehr als abgedroschener Marketing-Jargon, bei dem im Prinzip jeder schon zufrieden ist, wenn es am Ende mehr Controller-Ports oder -Tasten als bei der Konkurrenz gibt…<\/p>\n\n\n\n
Es wird doch niemand ernsthaft eine Revolution im eigentlichen Sinne erwarten: Dass Nintendo z.B. eine Spielkonsole mit Hirnstrom messender Gedankensteuerung, dynamischem Geruchssynthesizer oder holografischer 3D-Projektion in Arbeit hat. Na ja, w\u00fcnschen w\u00fcrde man es sich vielleicht, aber bis dahin werden sich wohl noch so einige Revolutionen als harmlose Revoluti\u00f6nchen entpuppen.<\/p>\n\n\n\n
Falls es aber doch zur gro\u00dfen Mai-Revolution in Los Angeles kommen sollte, werde auch ich wie ein kleines M\u00e4dchen bei der Wiedervereinigung seiner Boygroup kreischen, bis zur Taubheit meiner H\u00e4nde frenetisch applaudieren, mehrmals theatralisch in Ohnmacht fallen und Iwata-San pers\u00f6nlich f\u00fcr den Innovationsnobelpreis vorschlagen.<\/p>\n\n\n\n
Jens Bischoff<\/em>
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