Wie sieht’s eigentlich bei der Entwicklung von VR-Handschuhen aus? Diese Frage h\u00f6rt man als VR-affiner Videospiel-Redakteur immer wieder – und muss meist leider die entt\u00e4uschende Antwort geben, dass wir noch weit von haptische Handschuhen mit realistischem Gegendruck entfernt sind. Ein beeindruckendes Forschungsprojekt macht jedoch Mut f\u00fcr die Zukunft: Das Unternehmen HaptX arbeitet seit dem fr\u00fchen Hype um Oculus an derartigen “HaptX Gloves”, die k\u00fcrzlich auf dem Youtube-Kanal Tested n\u00e4her vorgestellt wurden.

Momentan sind sie aufgrund der hohen Kosten nur f\u00fcr professionelle Einsatzgebiete wie die KFZ-Industrie oder medizinische Bereiche geplant (zur offiziellen Website<\/a>). Doch zumindest im Hinterkopf hatten die Entwickler laut CEO Jake Rubin immer auch die Idee, die Technik in fernerer Zukunft vielleicht auch f\u00fcr den Spieler- und Massenmarkt verf\u00fcgbar zu machen. Auch sie seien privat schlie\u00dflich begeisterte VR-Nutzer.

Doch was ist \u00fcberhaupt so besonders an den pneumatischen (also mit Druckluft) betriebenen HaptX Gloves? Anders als bei klassischen VR-Handschuhen werden nicht nur Bewegungen von Fingern und H\u00e4nden erfasst, sondern beim Zugreifen gibt es zudem einen Gegendruck. Hebt man z.B. im Spiel einen Apfel auf, setzen exakt in dem Moment die mit “Fingerbremsen” ein, wenn man die Oberfl\u00e4che ber\u00fchrt.



Das Wort Gegendruck ist vermutlich nicht ganz korrekt, denn aus Sicherheitsgr\u00fcnden (damit keine Verletzungsgefahr aufkommt) verzichten die Entwickler auf eine aktive Bewegung der Handschuh-Elemente mit Motoren oder \u00e4hnlichem. Es gibt lediglich “Bremsen”, welche z.B. die Bewegungen der Finger an der passenden Stelle stoppen.<\/div>

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Des Weiteren gibt es im momentanen Prototyp 144 Ventile und Schl\u00e4uche, welche kleine, auf der Haut liegende Bl\u00e4schen (“Tactors”) mit geringer Latenz mit Luft f\u00fcllen.

Dadurch ergibt sich eine Art “F\u00fchlschirm”, welcher dem Tastsinn vermittelt, an welcher Stelle in der Spielwelt kleine Objekte die Haut ber\u00fchren. In der Demo kann das z.B. eine Spinne sein, die auf der Hand des Nutzers herumtrippelt – oder auch fallende Regentropfen.

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Seit 2016 habe das Team den Formfaktor der n\u00f6tigen Technik bereits von K\u00fchlschrankgr\u00f6\u00dfe auf die Ma\u00dfe eines gro\u00dfen PC-Geh\u00e4uses schrumpfen k\u00f6nnen, so Rubin. F\u00fcr die Zukunft verspricht er sich noch deutliches Miniaturisierungs-Potanzial. Im Video erl\u00e4utert er zudem einige interessante \u00dcberlegungen aus der Fr\u00fchphase der Experimente, als das Team erst einmal erforschen musste, wie genau man per Tastsinn in virtuellen Welten oder auch mit der echten Welt interagiert.

Auch Roboterh\u00e4nde lassen sich so schlie\u00dflich fernsteuern, um z.B. an gef\u00e4hrlichen Orten mit feinf\u00fchligem Tastsinn zu hantieren. Bei diesen \u00dcberlegungen spielte auch eine Rolle, an welchen Stellen der Hand die meisten Nervenenden f\u00fcr taktile Wahrnehmung liegen – und welche Punkte der Handinnenfl\u00e4chen etwa beim Hochheben von Objekten die wichtigste Rolle spielen.

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Norman Chan von Tested war bei seinen ersten Probe-Sessions begeistert von der geringen Latenz und der Pr\u00e4zision bei kleinen Objekten. Sobald er ein wenig Druck auf gr\u00f6\u00dfere Objekte oder Oberfl\u00e4chen wie die Wand einer Miniatur-Farm aus\u00fcbte, sei das Gef\u00fchl dagegen noch nicht \u00fcberzeugend gewesen. Stattdessen f\u00fchle es sich dann lediglich an wie viele kleine Bl\u00e4schen, die gegen die Fingerspitzen und die Handfl\u00e4chen dr\u00fcckten.

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