Die Nachricht, dass Microsoft Activision-Blizzard f\u00fcr 69 Milliarden US-Dollar akquirieren m\u00f6chte, l\u00f6ste ein Erdbeben in der gesamten Gaming-Industrie aus. Nur wenige Wochen sp\u00e4ter folgte Sony und kaufte den Destiny-Entwickler Bungie f\u00fcr 3,6 Milliarden US-Dollar auf. Derzeit wird der Microsoft-Activision-Deal wohl vom amerikanischen Kartellamt FTC untersucht (wir berichteten<\/a>). Nun meldeten sich gegen\u00fcber der BBC<\/a> mehrere Indie-Entwickler zu Wort, die sich vor den Auswirkungen der \u00dcbernahme f\u00fcrchten. Unter ihnen befindet sich auch die Entwicklerin Tanya Short. Sie berichtet unter anderem davon, wie schwer es war, Publisher von ihrem eigenen Spiel zu \u00fcberzeugen. Doch sie \u00e4u\u00dfert auch ihre Bedenken, dass kleine Spiele wie ihres, die von kreativen Indie-Studios entwickelt werden, in Zukunft noch mehr Probleme haben werden auf dem Markt Fu\u00df zu fassen, wenn die Gaming-Giganten weiter expandieren.

Neben Short, die das Studio Kitfox Games leitet, haben weitere Indie-Teams gegen\u00fcber der BBC angeben, dass sie sich Sorgen dar\u00fcber machen, was diese Deals f\u00fcr die Industrie bedeuten k\u00f6nnten. W\u00e4hrend Microsoft verspricht, weiterhin kleine Entwickler zu unterst\u00fctzen, macht diesen vor allem der Game Pass zu schaffen. Die kleinen Studios sorgen sich, dass man ausschlie\u00dflich auf solchen Plattformen gegeneinander antreten k\u00f6nne bzw. m\u00fcsse, um Investments und Werbung zu ergattern. Laut Tanya Short versuchen Indie-Entwickler bereits jetzt, ihre Titel nicht in der Vorweihnachtszeit zu ver\u00f6ffentlichen, da in diesem Zeitraum viele AAA-Spiele rauskommen: “Diese Activision-Akquisition versetzt uns in Angst, weil es das Problem offensichtlicher macht \u2013 vielleicht k\u00f6nnen sie in Zukunft auch das restliche Jahr dominieren und was machen wir dann?\u201c<\/em>, \u00e4u\u00dferte sich Short. Zwar bietet der Game Pass derzeit auch Indie-Spiele an, jedoch stellen sie unter den angebotenen Titeln eine klare Minderheit dar – wobei dies auch eine Interpretationsfrage ist, was man unter einem Indie-Titel versteht.
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Der Analyst Piers Harding-Rolls von Ampere Analyst versteht die Bedenken der Entwickler. Er sagt es sei schwer vorherzusehen, was passiert, wenn Spieler Abo-Modelle wie den Game Pass dem regul\u00e4ren Kauf von Spielen vorziehen: “Es ist denkbar, dass Indie-Spiele au\u00dferhalb dieser Angebote an Aufmerksamkeit verlieren, da sich die Abonnenten haupts\u00e4chlich auf die kostenlosen Spiele innerhalb des Passes fokussieren” f\u00fcgt Harding-Rolls seiner Vorhersage hinzu. Jake Simpson von TNB Studios, einem erfahrenen Entwickler, der bereits unter anderem mit Microsoft und Activision gearbeitet hat, sieht das Problem in der Preispolitik: “Leute haben kein Problem damit 1.000 Dollar f\u00fcr ein Telefon auszugeben und f\u00fchlen sich dann sehr angegriffen, wenn du sie bittest, 4,99 Dollar f\u00fcr ein Spiel zu zahlen.\u201c<\/em> Das best\u00e4tigt auch eine Untersuchung von VG Insights<\/a>: Laut dieser liegt mehr als die H\u00e4lfte aller Indie-Spiele auf Steam bei Einnahmen uner 4.000 Dollar.