In die Diskussionen um Gl\u00fccksspiel-Mechaniken bei FIFA Ultimate Team hat sich jetzt auch Peter Moore eingeschaltet, der lange zum F\u00fchrungspersonal von Electronic Arts geh\u00f6rte und seit 2017 die Position des CEO beim FC Liverpool bekleidet. Im Gespr\u00e4ch mit Gamesindustry.biz<\/a> kann er zwar verstehen, dass Lootboxen und die Mechaniken dahinter verst\u00e4rkt unter die Lupe genommen werden, doch sieht er die Kartenp\u00e4ckchen bei FIFA noch weit entfernt vom klassischen “Gl\u00fccksspiel”. Dabei verweist er u.a. darauf, dass das Konzept von Ultimate Team auf Sammelkarten bei Zigarettenpackungen basiert, die schon ab 1920 die Sport-Enthusiasten erfreut haben und seitdem einfach dazugeh\u00f6ren. Auch die Gl\u00fcckst\u00fcten, die mit zuf\u00e4llig zusammengestellten Spielzeugen und S\u00fc\u00dfigkeiten gef\u00fcllt werden, sind f\u00fcr ihn im Prinzip nichts anderes.

“Die Leute haben das geliebt”<\/em>, so Moore. “Ich glaube, diese Ungewissheit und ‘Was bekomme ich wohl?’ und dann zack, Ronaldo oder Messi sind drin – das ist eine wundervolle Sache.”<\/em>

Zudem betont Moore, dass man immer einen Spieler bekomme, wenn man eine Karte bei Ultimate Team \u00f6ffnet. Man erh\u00e4lt also im Gegensatz zum Gl\u00fccksspiel immer einen Gegenwert.

“Das ist eine pers\u00f6nliche Ansicht, aber das Konzept aus \u00dcberraschung und Vergn\u00fcgen versus Gl\u00fccksspiel – da sind beide schon sehr weit voneinander entfernt”<\/em>, f\u00e4hrt Moore fort. “Man kauft oder grindet sich zu einem Gold-Pack, man \u00f6ffnet es und entweder ist man gl\u00fccklich oder denkt sich, das war ein beschissenes Paket. Das sehe ich per se nicht als Gl\u00fccksspiel – aber nochmal, das ist meine pers\u00f6nliche Sicht von au\u00dfen.”<\/em>

“Ich verstehe, warum man da ein Auge drauf wirft. Und ich verstehe, dass Beutekisten au\u00dferhalb von Sport – ja, ich beziehe mich da besonders auf einen anderen EA-Titel – ganz genau beobachtet werden und viel Kritik bekommen”<\/em>, so Moore, der sich hier ziemlich eindeutig auf das Lootbox-Fiasko von Star Wars: Battlefront 2 bezieht. “EA ist da zur\u00fcckgerudert. Eine Sache, worin sie immer gut waren, ist, sich R\u00fcckmeldungen einzuholen und dann zu realisieren ‘Wisst ihr was, das h\u00e4tten wir besser nicht gemacht’ oder ‘Das war die falsche Entscheidung, weil wir nicht in erster Linie an den Spieler gedacht haben’, dann eine Kehrtwende zu machen und eine andere Entscheidung zu treffen.”<\/em>

Vor allem sollte man sich laut Moore anschauen, ob den Spielern die Mechaniken gefallen. Angesichts der Ums\u00e4tze, die EA alleine mit Ultimate Team macht, sprechen die Spieler bez\u00fcglich der Kartenpakete eine deutliche Sprache, ob ihnen der Ansatz gef\u00e4llt. Im vergangenen Fiskaljahr erwirtschaftete der Publisher mit Ultimate Team alleine knapp 1,5 Milliarden Dollar.

“Die Zahlen sprechen f\u00fcr sich selbst”<\/em>, meint Moore. “Wenn du es spielst, liebst du es. Eine der wenigen Beschwerden rund um Ultimate Team w\u00e4hrend meiner Zeit bei EA kamen wegen Server-Ausf\u00e4llen zustande, weil die Leute in dieser Zeit nicht spielen und ihre Kartenpakete \u00f6ffnen konnten.”<\/em>

In L\u00e4dern wie Belgien oder den Niederladen sieht man die Sache etwas anders: Hier wurde Fifa Ultimate Team bereits als Gl\u00fccksspiel klassifiziert und auch in anderen Nationen schaut man mittlerweile genauer hin, wie man mit derartigen Mechaniken und Lootboxen im Allgemeinen verfahren soll.