Das Prinzip ist so simpel wie fesselnd: Am Rande des Bildes lauert eine Spinne, dazwischen haben sich ein paar Fliegen und K\u00e4fer in ihrem Netz verfangen. Ich schwinge mich zum Helden der Flatterviecher auf und versaue den gierig mit dem Kiefer klappernden R\u00e4ubern ihr Abendessen. Mit dem Finger durchtrenne ich einen Faden nach dem n\u00e4chsten, bis der schwarz-gelbe Angreifer seine Opfer nicht mehr erreichen kann und sie fr\u00f6hlich jauchzend in die Freiheit fliegen. Das Duell zwischen Mensch und Arachnid l\u00e4uft rundenweise ab: Ich zerschneide mit dem Finger einen Faden, die Spinne huscht einen Knotenpunkt n\u00e4her an ihre Opfer, ich trenne ein weiteres Netzst\u00fcck durch, die Spinne r\u00fcckt weiter vor, usw.
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Per Fingertipp kappt man die Spinnweben, um die im Netz zappelnden Fliegen zu retten. Oder man kokelt gleich ein komplettes sternf\u00f6rmiges B\u00fcndel ab.<\/p><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table><\/figure><\/figure>\nDas Spielchen geht so lange weiter, bis entweder mein krabbelnder Gegner seine Mahlzeit erreicht hat oder alle zappelnden Insekten befreit sind. Interessant wird der Schlagabtausch vor allem durch besonders lange, diagonal gespannte Verstrebungen. Kaum habe ich einen Flattermann gerettet, ist die Spinne auch schon blitzschnell beim zweiten Falter angelangt. Es ist kaum zu glauben, wie schnell die Biester manchmal auf diesen Querverbindungen voran kommen. Da die Netze nicht streng symmetrisch aufgebaut sind, ergeben sich erstaunlich variantenreiche Strategien. Manchmal muss ich mich zwangsweise in die Enge dr\u00e4ngen lassen und kann nur noch im letzten Moment all jene kreisf\u00f6rmig gespannten F\u00e4den durchtrennen, welche direkt zum Insekt f\u00fchren. In einer sp\u00e4teren Runde schaffe ich es dagegen, meinem Widersacher ein Schnippchen zu schlagen: Schon zu Beginn isoliere ich ihn an einem abgelegenen Ort und trenne ihm vom Rest seiner gesponnenen Falle.
Spinne vs. Feuerzeug<\/strong>
In solchen Situationen wird die Attrappe \u00e4u\u00dferst n\u00fctzlich, welche im sp\u00e4teren Spiel freigeschaltet wird. Die quietschende Fliegen-Puppe lockt den Achtbeiner ein Feld weit in die falsche Richtung. Ein anderes Extra erlaubt mir, einen bedrohten K\u00e4fer per Fingerdruck direkt aus dem Netz zu rei\u00dfen. Oder ich werde zum Brandstifter, ber\u00fchre einen Knotenpunkt und kokle so einen kompletten sternf\u00f6rmigen Fadenkranz ab. Das entstandene Feuerwerk ist nicht nur \u00e4u\u00dferst praktisch, sondern entlockt den surrenden Fliegen au\u00dferdem ein erstauntes “Oooooh!”. Die Viecher unterscheiden sich kaum, sind trotz des schlichten Designs aber niedlich gezeichnet und geben ab und zu ein paar lustige Schreie von sich. Die billig vor sich hin dudelnde Musik ist weniger gut gelungen: Die wenige Sekunden kurzen Loops haben mir schnell den letzten Nerv geraubt – zum Gl\u00fcck lassen sie sich ausstellen. \n