Familiendrama<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Nach dem Tod ihrer Eltern steht Nicole eine unangenehme Aufgabe bevor: Dem letzten Wunsch ihrer Mutter entsprechend, soll sie das verlassene Hotel ihrer Eltern ver\u00e4u\u00dfern und den Erl\u00f6s der Familie von Rachel Foster zukommen lassen. Jener Schulkameradin, die sich vor zehn Jahren das Leben genommen hatte, nachdem eine Aff\u00e4re zwischen Rachel und Nicoles Vater aufgeflogen war. Nicole und ihre Mutter hatten das Hotel damals in gro\u00dfer Eile verlassen. Nur der Vater war im abgeschiedenen Timberline Hotel geblieben und hatte inmitten von B\u00fccherstapeln gebr\u00fctet, ob Rachel zum Zeitpunkt ihres Selbstmordes wirklich schwanger gewesen war. Und was dran war an den Ger\u00fcchten, dass sie an diesem Tag vielleicht doch nicht ums Leben gekommen sei\u2026<\/p>\n \u00a0<\/p>\n An einem st\u00fcrmischen Winternachmittag des Jahres 1993 kehrt Nicole ins Timberline zur\u00fcck, lenkt ihren Wagen \u00fcber die schon schneebedeckten Passstra\u00dfen von Montana – diesem d\u00fcnn besiedelten Bundesstaat an der kanadischen Grenze. Dort angekommen beginne ich, in Ego-Sicht das Hotel zu erkunden: Ist es gruselig? Nein, noch nicht – aber sehr stimmungsvoll. Von der d\u00fcsteren Garage gelange ich zun\u00e4chst in einen kleinen Museumsraum, mit alten Skiern und Berg-Diorama. Dann geht es weiter ins verwaiste B\u00fcro von Nicoles Vater, ich h\u00f6re den Anrufbeantworter ab. Der Anwalt, der Nicole bei Abwicklung des Hotelverkaufs helfen soll, hat eine Nachricht hinterlassen – nat\u00fcrlich versp\u00e4tet er sich, teilt mir aber immerhin mit, wo ich den Generalschl\u00fcssel finde.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Zur\u00fcck im Kinderzimmer<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n In den einstigen Familienr\u00e4umen, die sich innerhalb des Hotels befinden, wird Nicole so sehr von ihrer Vergangenheit eingeholt wie das nur irgend m\u00f6glich ist: Ihr Vater hat ihr Jugendzimmer im Originalzustand konserviert – irgendwie heimelig, aber auch schr\u00e4g. Wenig sp\u00e4ter die n\u00e4chste schlechte Nachricht: Das Telefon klingelt, der nette Herr am anderen Ende stellt sich als Irving Crawford vor, Mitarbeiter der \u00f6rtlichen Federal Emergency Management Agency. Der Schneesturm werde zunehmend schlimmer, er r\u00e4t Nicole davon ab, heute noch das Hotel per Auto zu verlassen. Sturkopf Nicole will das nicht h\u00f6ren – sie m\u00f6chte so rasch wie m\u00f6glich dieses ungeliebte Kapitel ihrer Vergangenheit abschlie\u00dfen. Jetzt, wo sich auch noch der Anwalt-Typ versp\u00e4tet, kann ihr das ganze Unterfangen gestohlen bleiben.\u00a0<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Doch zur\u00fcck in der Garage ist der Autoschl\u00fcssel weg: Hat sie ihn verlegt? Ein bl\u00f6der Zufall? Oder ist das Hotel doch nicht so verlassen wie gedacht? Tausend Gedanken schie\u00dfen ihr durch den Kopf. Doch der freundliche Irving am anderen Ende der Leitung beruhigt sie: Stromnetz und Heizung seien trotz des Alters des Hotels in gutem Zustand, Dosenfutter f\u00fcr mehrere Wochen sei vorhanden, au\u00dferdem stehe er der eingeschneiten Nicole jederzeit mit Rat zur Seite. Sie kann die helfende Stimme fortan sogar bei ihren Erkundungsg\u00e4ngen durchs Hotel mitnehmen – schlie\u00dflich \u00e4hnelt das Telefon, das sie nutzt, frappierend dem Motorola DynaTac, einem einst 4.000 Dollar teuren St\u00fcck Technik, das auf dem US-Markt ab 1983 langsam das Mobilfunk-Zeitalter einl\u00e4utete.<\/p> Firewatch Hotel?<\/strong><\/p>\n In den folgenden Stunden entspinnt sich eine zarte Beziehung zwischen Nicole und dem Mann am anderen Ende der Leitung. Und der Spieler f\u00fchlt sich stark an Firewatch<\/a> erinnert, jenem erz\u00e4hlerischen Glanzst\u00fcck von Entwickler Campo Santo. Und wie dort Henry und Delilah Funkkonkakt halten und St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck Einblick in ihre Leben gew\u00e4hren, so erf\u00e4hrt man auch in The Suicide of Rachel Foster immer mehr von dem, was einst Dramatisches in Hotel und Kleinstadt geschah. Wie Nicole ihre Schulkameradin wahrnahm, wie die Lokalpresse auf den Fall reagierte, was Nicoles Vater nach der Abreise von Frau und Tochter unternahm. Die Gespr\u00e4che sind dabei angenehm abwechslungsreich – mal ist Nicole zynisch oder verschlossen, ein ander Mal plaudert sie mit Irving wie mit einem alten Kumpel.<\/p><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Obgleich das Spiel auf Schockmomente verzichtet, ist es weniger subtil als Firewatch<\/a>, die Dialogregie wirkt nicht ganz so feinsinnig und durchdacht. Nicoles Antworten, die man als Spieler ausw\u00e4hlt, haben zwar Einfluss auf die Gespr\u00e4che – echte Konsequenzen ergeben sich daraus aber nicht. Au\u00dferdem finde ich es etwas schade, dass ich, von wenigen Momenten abgesehen, nicht selbst die Initiative zum Telefongespr\u00e4ch ergreifen kann – Nicole ruft, wenn in einem Raum etwas passiert ist, automatisch an oder wird angerufen.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Der Schauplatz Timberline Hotel selbst ist viel weitl\u00e4ufiger als man in den ersten Spielminuten denkt: Es gibt einen abgesperrten, weil bauf\u00e4lligen Fl\u00fcgel, endlose Kellerkorridore, Speise- und Ballsaal und nat\u00fcrlich viele Standard-Hotelzimmer – Nicole darf zwar nicht jeden Raum inspizieren, w\u00e4hrend der vier bis f\u00fcnf Spielstunden f\u00fchlt sich die Gr\u00f6\u00dfe des Anwesens aber genau richtig an. Per Zoom-Funktion kann ich alles komfortabel anschauen, einige Gegenst\u00e4nde wie Dokumente, B\u00fccher, Putzmittel oder Werkzeuge nimmt Nicole auf Knopfdruck zur genaueren Inspektion in die Hand. Au\u00dferdem findet man im Spielverlauf Polaroidkamera, Taschenlampe und Mikrofon – mit diesen Utensilien ausgestattet, kann Nicole ihre Umgebung gr\u00fcndlicher untersuchen. Was wohl unter den Zwischenb\u00f6den und hinter der zugestellten Kellert\u00fcr verborgen ist?<\/p>\n Die Steuerung funktioniert per Maus\/Tastatur oder auch mit Controller ordentlich. Es gibt \u00fcbrigens nur einen Spielstand und nur die M\u00f6glichkeit, ein gespeichertes Spiel fortzuf\u00fchren – das Hereinladen eines Kapitels (das Spiel ist in Tage eingeteilt) ist nicht m\u00f6glich. So f\u00fchrt denn auch kein Weg vorbei am nochmaligen kompletten Zocken, wenn man das alternative Ende sehen m\u00f6chte. Ach ja: The Suicide of Rachel Foster soll im Verlauf des Jahres auch f\u00fcr Konsole umgesetzt werden.<\/p>\n<\/div>\n\n Weil die Geschichte und vor allem, wie sie ausgeht, das A und O von The Suicide of Rachel Foster ist, verzichte ich auf weitere Details zum Fortgang und zur Bewertung der Story. Keine Sorge, die im Haupttext geschilderten, konkreten Ereignisse stellen die Ausgangssituation im Spiel dar oder passieren in den ersten zwanzig Minuten. Mir hat der Titel aber tats\u00e4chlich richtig gut gefallen: Der Schauplatz ist angenehm verwinkelt, aber doch so abgeschlossen, dass ich mich am Ende super zurechtfand. Der realistische Look von Tischen, Teppichen, Fluren, Tresen, Vorh\u00e4ngen & Co. tr\u00e4gt viel zur greifbaren Atmosph\u00e4re bei. Das Spiel ist nicht wirklich angsteinfl\u00f6\u00dfend – unheimlich und verlassen wirkt die Herberge, welche sicher nicht zuf\u00e4llig an das Overlook-Hotel aus Shining erinnert, aber durchaus. Das Prunkst\u00fcck sind unterm Strich aber die intensiven Gespr\u00e4che von Nicole und Irving, die das ausgestorbene Hotel mit Leben zu f\u00fcllen verm\u00f6gen. Da verzeihe ich auch die paar Situationen, an denen ich nicht recht wusste, wo es weitergeht und ein, zwei zu offensichtliche Story-Entwicklungen. Wer Firewatch<\/a>, den PC- und Xbox-360-Grusel Anna<\/a> oder auch What Remains Of Edith Finch<\/a> mochte, der sollte diesem Mystery-Krimi eine Chance geben.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n Mystery-Krimi in verlassenem Hotel: Interessante Charaktere und spannende Dialoge machen das Ego-Adventure zum Geheimtipp.<\/p><\/div><\/div> <\/div> \n\t\t\t "Wie negativ wirken sich zus\u00e4tzliche K\u00e4ufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"<\/p>\n\t\t\t\t Es gibt keine K\u00e4ufe.<\/p><\/li>\t\t\t\t\t\t<\/ul> \n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div> \n\t\t\t<\/div> \n\t\t\t\n Ein Thriller im Spannungsfeld zwischen Shining, P.T. und Firewatch: The Suicide of Rachel Foster fasziniert mit stimmungsvoller Kulisse, intensiven Gespr\u00e4chen und gro\u00dfartiger Beleuchtung. Wie angenehm der Aufenthalt im verlassenen, eingeschneiten Berghotel letztlich ist, verr\u00e4t der Test.<\/p>\n","protected":false},"author":412,"featured_media":3067139,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_yoast_wpseo_title":"The Suicide of Rachel Foster - Test, Adventure, PC","_yoast_wpseo_metadesc":"Ein Thriller im Spannungsfeld zwischen Shining, P.T. und Firewatch: The Suicide of Rachel Foster fasziniert mit stimmungsvoller Kulisse, intensiven Gespr\u00e4chen und gro\u00dfartiger Beleuchtung. 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Silent Hotel?
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Wertung<\/strong><\/h3>
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Gar nicht.<\/h4>\n\t\t\t\t\t
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Pro & Kontra<\/strong><\/h3>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n
Gef\u00e4llt mir<\/h3>\n\n\n
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Gef\u00e4llt mir nicht<\/h3>\n\n\n
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Versionen & Multiplayer<\/h3>
Vertrieb & Bezahlinhalte<\/h3>