Sammeltrieb ist ein erstaunlicher Motivator. Die Jagd nach der besten Ausr\u00fcstung oder dem kompletten Set ist eines der Geheimnisse hinter einschl\u00e4gigen Action-Rollenspielen. Nintendos Taschenmonster-Serie baut seit Anbeginn der Pikachu-\u00c4ra auf dem Gameboy auf das Sammeln der Viecher. Und auch Dynasty Warriors Gundam 3 (DWG3) nutzt dieses simple Prinzip, um die Zeit beinahe wie im Fluge vergehen zu lassen, w\u00e4hrend man eine Mission nach der anderen in Angriff nimmt.
[GUI_PLAYER(ID=71019,width=370,text=Der dritte Dynasty Warriors-Ausflug ins Gundam-Universum motiviert vor allem mit seinem Sammelwahn…,align=right)]Denn hier findet man auf den \u00fcberschaubaren Schlachtfeldern immer wieder Baupl\u00e4ne f\u00fcr neue Mechs, die man in der Rolle von zig Piloten aus dem Gundam-Universum ins Gefecht f\u00fchren kann. Und man darf sie sogar nach eigenen W\u00fcnschen mit Verst\u00e4rkungen und passiven F\u00e4higkeiten ausstatten, um sie seinem Spielstil anzupassen. Voraussetzung daf\u00fcr ist allerdings ein gut gef\u00fclltes Konto. Denn gute Verbesserungen sind teuer und an W\u00e4hrung ist schwer heranzukommen – selbst wenn man die gefundenen Mech-Pl\u00e4ne zu Geld macht.
Das gr\u00f6\u00dfte Problem dabei ist, dass die Ver\u00e4nderungen nur unter der Oberfl\u00e4che stattfinden. Das Aussehen der bewaffneten Metall-Anz\u00fcge bleibt unangetastet – was insbesondere hinsichtlich des Online-Modus schade ist. Man kann nicht mit seinem speziellen Gundam-Suit posieren, sondern tr\u00e4gt im Wesentlichen wie in einer englischen Schule die gleiche Kluft wie der Nebenmann. Es w\u00e4re deutlich cooler gewesen, wenn die Personalisierung auch visualisiert w\u00fcrde und z.B. verbesserte Fernkampf-Werte dazu f\u00fchrten, dass die angelegte Riesenknarre optisch modifiziert wird.
Dynasty Warriors wie immer<\/strong>
Der mechanische Kern besteht nat\u00fcrlich auch immer noch aus Massenschlachten, wie sie die Dynasty Warriors-Spiele seit Teil 2 inkl. aller Ableger gepr\u00e4gt haben. Im Gegensatz zu den “menschlichen” Gefechten im feudalen China fallen in der futuristischen Gundam-Welt die Klongegner zwar weiterhin auf, hinterlassen aber einen besser in die Welt integrierten Eindruck. Es wirkt hier einfach nat\u00fcrlicher, gegen Hunderte von Mechkriegern des gleichen Modells anzutreten als in China gegen Kung Pao und seine 30.000 Br\u00fcder zu k\u00e4mpfen.
Da Tecmo Koei\u00a0 die gesamten DW-Titel stets nur vorsichtig weiter entwickelt, darf man auch hier keine Quantenspr\u00fcnge oder gar einen \u00fcberm\u00e4\u00dfigen Qualit\u00e4tszuwachs erwarten. F\u00fcr jemanden, der mit den bekannterma\u00dfen simpel zu erreichenden Komboketten und Spezialangriffen noch nie etwas anzufangen wusste und der K\u00e4mpfe gegen Hundertschaften meist unintelligent agierender Feinde f\u00fcr unspannend h\u00e4lt, haben die dritten Gundam-Krieger keine \u00fcberzeugenden Gegenargumente parat.
Den in die Hunderte gehenden Missionen zugrunde liegenden Geschichten zu folgen ist nicht nur m\u00fc\u00dfig, sondern anstrengend. Die in Englisch vertonten und gr\u00f6\u00dftenteils sauber \u00fcbersetzten Texte triefen vor Pathos, bem\u00fchen nahezu jedes Anime-Klischee und sind auf dem Weg zum Missions-Start ein notwendiges \u00dcbel, das man allerdings auch schnell durchklicken kann. Die Sprachausgabe auf den Schlachtfeldern ist ebenfalls Englisch und geht letztlich qualitativ ebenso in Ordnung wie in den staubtrocken pr\u00e4sentierten Zwischensequenzen, wiederholt sich aber sehr schnell.
Das “Eine-Mission-noch”-Prinzip<\/strong>
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Aus einer h\u00f6chst durchschnittlichen Kulisse ragen die Effekte heraus.<\/p><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table><\/figure><\/figure>\nUnd dennoch: Ehe man sich versieht, hat man mehr Zeit als man vorhatte (oder zugeben w\u00fcrde) mit DWG3 verbracht. Das Geheimnis liegt dabei u.a. in der leichten Zug\u00e4nglichkeit. Man nimmt das Pad in die Hand, dr\u00fcckt nur ein paar Kn\u00f6pfe und schwuppsdiwupps geht eine Hand voll gut designter Mech-Gegner in einem Feuerball auf, der im Bestfall zu einer Kettenreaktion f\u00fchrt und die halbe Kolonne ins Verderben zieht.
Zudem sind die Schlachtfelder mit all ihren kleinen Gebieten, die mitunter beim Einnehmen zu tempor\u00e4ren Boni (wie schnellerer Aufladung von Spezialf\u00e4higkeiten, Katapult-Teleport zu einem anderen Areal oder kurzzeitiger Unterst\u00fctzung durch einen KI-Kameraden) sehr schnell abgegrast. Es gibt kaum eine Mission, die l\u00e4nger als zehn bis 15 Minuten dauert, oft ist man noch schneller fertig. Durch zahlreiche Elemente ist man sehr schnell versucht, eine weitere Aufgabe in Angriff zu nehmen. Und noch eine. Und noch eine. Und dann vielleicht noch eine. Dazu geh\u00f6ren neben dem Sammeln der Mech-Pl\u00e4ne z.B. das rudiment\u00e4re Levelaufstiegsprinzip der Figuren sowie neue spielbare oder als Helfer einsetzbare Charaktere
Dass man dennoch irgendwann die Segel streicht, ist der einsetzenden Eint\u00f6nigkeit sowie dem f\u00fcr mein Empfinden auf \u201eNormal\u201c zu weit unten angesetzten Schwierigkeitsgrad zuzuschreiben. Denn auch wenn sich Ziele grob \u00e4ndern, bleibt der mechanische Weg dorthin gr\u00f6\u00dftenteils gleich: K\u00e4mpfen, Felder einnehmen, gelegentliche K\u00e4mpfe gegen Zwischenbosse, K\u00e4mpfen, Felder einnehmen, nach einer Standard-Zwischensequenz ab in den Endgegnerbereich, \n
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Dynasty Warriors, wie man es kennt: Alleine gegen Dutzende von Gegnern.<\/p><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table><\/figure><\/figure>\nK\u00e4mpfen, Siegen, fertig.\u00a0 Zu seltene Abwechslung gibt es in Form von gewaltigen Bossmechs, die im Vergleich zum Vorg\u00e4nger jedoch auch leichter zu besiegen sind.
Battlefield l\u00e4sst gr\u00fc\u00dfen<\/strong>
Als interessante Erg\u00e4nzung der bestehenden Mechaniken hat man sich am Dice-Klassiker Battlefield orientiert, wenn es um die Wiederbelebung seiner Figur geht. Wurde man bislang auf den “Game Over”-Bildschirm zur\u00fcckgeworfen und musste die gesamte Schlacht nochmals in Angriff nehmen, bekommt man nun eine weitere Chance, dort weiterzumachen, wo es einen erwischt hat. Voraussetzung daf\u00fcr ist allerdings, dass zum einen die Hauptbasis nicht vom Feind erobert wurde und zum anderen noch etwas von der “Moralleiste” \u00fcbrig ist. Die nimmt immer dann ab, wenn wichtige Felder eingenommen oder namentlich hervorgehobene Gegner (bzw. Freunde) das Zeitliche segnen.
Zus\u00e4tzlich wird man immer wieder mit optionalen Sekund\u00e4rmissionen konfrontiert, die auf den direkten Schlachtverlauf wenig Auswirkung haben und sich nur in einem kleinen Bonus innerhalb der Endabrechnung bemerkbar machen.
Doch weder diese Mechaniken noch der Online-Modus, bei dem man in 15 Missionen kooperativ agieren kann, verm\u00f6gen langfristig ans Pad zu fesseln. Dazu bleibt alles letztlich zu vorhersehbar und redundant. Zumal man auf kompetitive Standard-Modi wie Deathmatch oder CTF etc. verzichten muss, obwohl sie sich hier geradezu aufdr\u00e4ngen.
Anime-Cel-Shading<\/strong>
Die Kulisse hat im Vergleich zu den Vorg\u00e4ngern einen Schritt nach vorne gemacht. Dies ist vorrangig dem st\u00e4rker \n
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Vom Kampfalltag abweichende Gefechte wie gegen Riesenmechs gibt es zu selten.<\/p><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table><\/figure><\/figure>\neingesetzten Cel-Shading zu verdanken, das die Anime-Urspr\u00fcnge der Gundams besser als je zuvor widerspiegelt. Da sich dieses Cartoonige auch in den meist kargen Landschaften zeigt,\u00a0 entsteht ein homogenes Bild.
Visuelle H\u00f6hepunkte sind ohnehin die Spezialangriffe und Effekte, bei denen sich Dutzende von Klonmechs in einer funkelnden Explosion ins Jenseits verabschieden. Dass der Grafikmotor dabei nur h\u00f6chst selten in Stottergefahr kommt, soll nicht unerw\u00e4hnt bleiben. Dies ist bedingt durch die schiere Anzahl an Gegnern, die man zerlegen kann, durchaus bemerkenswert, aber letztlich nur eine logische Weiterentwicklung. Denn die Engines der letzten Dynasty Warriors-Spiele hatten sehr h\u00e4ufig mit der Bildrate zu k\u00e4mpfen.
Wenig bemerkenswert sind allerdings die Animationen abseits der Hauptfiguren oder Antagonisten: Die Standard-Mechs spulen ein minimales Bewegungsspektrum ab, was nat\u00fcrlich auch nicht besser aussieht, wenn es als “Ballett-Choreografie” von einer ganzen Gruppe gleichzeitig gestartet wird. Dem gegen\u00fcber stehen wiederum die gelungenen, aber viel zu seltenen Action-Zwischensequenzen, die nicht nur zu den dr\u00f6gen Dialogstandbildern einen h\u00e4ufig schnell geschnittenen und bildgewaltigen Kontrapunkt darstellen. \n
Fazit<\/strong><\/h3>Der dritte Ausflug der Gundam-Mechs ins Dynasty Warriors-Universum zeigt sich als zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite bieten die unkomplizierten Mech-Schlachten einen leichten Zugang sowie schicke Effekte mit Comic-Touch und ziehen einen mit dem schnell aufkommenden Sammeltrieb in den Bann. Es gibt Hunderte Missionen, aufr\u00fcstbare Mech-Anz\u00fcge und haufenweise freispielbare Inhalte. Doch das kann nat\u00fcrlich alles nicht dar\u00fcber hinweg t\u00e4uschen, dass die andere, die unsch\u00f6ne, die mechanische Seite aus weitgehend uninspirierten sowie meist zu leichten Gefechten gegen Dutzende Klongegner besteht – Dynasty Warriors wie immer eben. Dementsprechend k\u00f6nnen sich Anh\u00e4nger der Koei\u2018schen Massenschlachten auf kurzweilige Unterhaltung freuen, bei der allerdings das Online-Potenzial komplett verschenkt wurde: Gerade mal 15 Koop-Missionen warten auf Bew\u00e4ltigung. Technisch sauber, aber abseits der viel zu seltenen Zwischensequenzen h\u00f6chst durchschnittlich und versehen mit konfusen, vor Pathos triefenden Geschichten werden die Gundam-Anz\u00fcge es schwer haben, neue Fans zu gewinnen.<\/div><\/div>
Wertung<\/strong><\/h3>
360<\/div>
360<\/div><\/div>
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Die Massenkeilerei mit Mechs punktet dank Sammeltrieb und leichtem Zugang. Mangelnde Missions-Vielfalt sowie ein nur rudiment\u00e4rer Mehrspieler-Modus bleiben ein Riesenmanko der Dynasty Warriors-Spiele.<\/p><\/div><\/div>
PS3<\/div>
PS3<\/div><\/div>
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Unterhaltsame Massen-Keilerei im bekannten Anime-Universum, der es allerdings an Abwechslung im Missions-Design sowie an einem vern\u00fcnftigen Mehrspieler-Modus mangelt.<\/p><\/div><\/div> <\/div>
Pro & Kontra<\/strong><\/h3><\/div><\/div>
Gef\u00e4llt mir<\/h3>
haufenweise sammelbare Mech-Anz\u00fcge…<\/li>
Missionen ohne Ende…<\/li>
eroberbare Gebiete mit Auswirkungen auf F\u00e4higkeiten<\/li>
schicke Zwischensequenzen<\/li>
15 Online-Koop-Auftr\u00e4ge…<\/li>
gelungenes Artdesign<\/li>
eing\u00e4ngige Steuerung<\/li>
viel freizuspielen<\/li><\/ul><\/div>
Gef\u00e4llt mir nicht<\/h3>
… die sich aber alle (mit Ausnahmen) recht \u00e4hnlich steuern<\/li>
… die jedoch gr\u00f6\u00dftenteils nach Schema F ablaufen<\/li>
konfuse Geschichten<\/li>
schwache Pr\u00e4sentation der Dialoge<\/li>
… ansonsten keinerlei Online<\/li>
Modi<\/li>
auf “Normal” zu leicht<\/li>
Sprachausgabe auf den Schlachtfeldern wiederholt sich schnell<\/li>
Verbesserungen\/Upgrades ohne visuelle Auswirkungen<\/li><\/ul><\/div><\/div>
Klingen werden gekreuzt, Ein Held k\u00e4mpft gegen eine wahnwitzige \u00dcbermacht, der KO-Z\u00e4hler geht in dreistellige Bereiche: Das Prinzip der Dynasty Warriors-Spiele ist ebenso simpel wie kontrovers, aber erfolgreich. Seit einigen Jahren finden die Auseinandersetzungen nicht nur im feudalen China, sondern auch im futuristischen Gundam-Universum statt. Kann der neueste Ableger der Mechanik frische Impulse geben?<\/p>\n","protected":false},"author":535,"featured_media":3050363,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_yoast_wpseo_title":"Dynasty Warriors: Gundam 3 - Test, Action-Adventure, Xbox 360, PlayStation 3","_yoast_wpseo_metadesc":"Klingen werden gekreuzt, Ein Held k\u00e4mpft gegen eine wahnwitzige \u00dcbermacht, der KO-Z\u00e4hler geht in dreistellige Bereiche: Das Prinzip der Dynasty Warriors-Spiele ist ebenso simpel wie kontrovers, aber erfolgreich. Seit einigen Jahren finden die Auseinandersetzungen nicht nur im feudalen China, sondern auch im futuristischen Gundam-Universum statt. Kann der neueste Ableger der Mechanik frische Impulse geben?","newspack_popups_has_disabled_popups":false,"newspack_sponsor_sponsorship_scope":"","newspack_sponsor_native_byline_display":"inherit","newspack_sponsor_native_category_display":"inherit","newspack_sponsor_underwriter_style":"inherit","newspack_sponsor_underwriter_placement":"inherit","_fdpe_sidebar_plugin_meta_block_field":"0","src":"","src_id":"","fd_iab_unique_id":"","fd_watson_nlp_category":"","_jetpack_memberships_contains_paid_content":false,"newspack_featured_image_position":"","newspack_post_subtitle":"","newspack_article_summary_title":"Overview:","newspack_article_summary":"","newspack_hide_updated_date":false,"newspack_show_updated_date":false,"footnotes":"","jetpack_publicize_message":"","jetpack_publicize_feature_enabled":true,"jetpack_social_post_already_shared":false,"jetpack_social_options":{"image_generator_settings":{"template":"highway","enabled":false},"version":2}},"categories":[5],"tags":[48,38,84,2044,49],"newspack_spnsrs_tax":[],"coauthors":[20382],"class_list":["post-3050358","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-test","tag-48","tag-action_adventure","tag-namco_bandai","tag-omega_force","tag-playstation3","entry"],"jetpack_publicize_connections":[],"acf":[],"_yoast_wpseo_title":"Dynasty Warriors: Gundam 3 - Test, Action-Adventure, Xbox 360, PlayStation 3","_yoast_wpseo_metadesc":"Klingen werden gekreuzt, Ein Held k\u00e4mpft gegen eine wahnwitzige \u00dcbermacht, der KO-Z\u00e4hler geht in dreistellige Bereiche: Das Prinzip der Dynasty Warriors-Spiele ist ebenso simpel wie kontrovers, aber erfolgreich. Seit einigen Jahren finden die Auseinandersetzungen nicht nur im feudalen China, sondern auch im futuristischen Gundam-Universum statt. Kann der neueste Ableger der Mechanik frische Impulse geben?","src":"","src_id":"","fd_iab_unique_id":"","fd_watson_nlp_category":"","yoast_head":"\n
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