Abstand halten? <\/p>
<\/strong>Normalerweise ist ein Team erpicht darauf, mit seinem Namen samt Logo auf dem Cover sowie im Vorspann des entsprechenden Spieles zu landen. Klar: Man m\u00f6chte sich mit den Lorbeeren schm\u00fccken.\u00a0 Bei Knights Contract (KC) muss man sprichw\u00f6rtlich bis zu den letzten Minuten des Abspanns warten, um herauszubekommen, welcher Entwickler dahinter steckt.
[GUI_PLAYER(ID=68949,width=400,text=Die K\u00e4mpfe sind dynamisch und\u00a0zeigen schicke Finisher, bleiben aber Tiefgang schuldig.)]Und siehe da: Verantwortlich zeichnet Game Republic mit seinen Produzenten Yuichi Ueda (Genji – Days of the Blade) und Yoshinori Takenaka (Folklore, Dragon Ball Originis). Doch wieso will das Studio, das sich selbst bei der halbgaren Filmumsetzung Kampf der Titanen (4P-Wertung: 52%) nicht zu schade f\u00fcr eine Namensnennung war, partout nicht genannt werden? War der Anteil der Mitarbeit doch geringer, als dass man eine vollwertige Nennung rechtfertigen k\u00f6nnte? Oder liegen die Gr\u00fcnde vielleicht doch im Endergebnis selber? Hat Game Republic Probleme damit, Verantwortung f\u00fcr die schlechte Qualit\u00e4t von Knights Contract zu \u00fcbernehmen?
Besser als sein Ruf
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Die letzte Frage kann ich schon jetzt beantworten: Nein! Denn es gibt w\u00e4hrend des gut zehn bis zw\u00f6lf Stunden dauernden Action-Adventures, das sich trotz aller Ambition vergeblich bem\u00fcht, Titeln wie Bayonetta, Castlevania Lords of Shadow oder God of Ware Paroli zu bieten, nicht nur viel graue Durchschnittskost, sondern auch einige H\u00f6hepunkte. Die musikalische Untermalung geh\u00f6rt z.B. dazu: Sie ist nicht so schr\u00e4g wie in Bayonetta, nicht so p\u00f6mpos wie in God of War, aber dennoch angenehm klassisch, mit Orchester eingespielt und stets aufs Geschehen abgestimmt. Sich nur f\u00fcr die Musik mit einem Spiel zu besch\u00e4ftigen, ist nat\u00fcrlich Humbug, doch die Kompositionen ziehen einen immer dann zur\u00fcck in die Spielwelt, wenn die Mechanik oder Technik ihren Griff verlieren.
Die abstruse Geschichte, die den Hintergrund f\u00fcr das unkomplizierte Monster-Gemetzel bildet, ist ebenfalls interessant\u00a0– auch wenn sie Kenner der deutschen Literatur mit einem Knoten im Gehirn zur\u00fcckl\u00e4sst. Denn hier wird vieles in einen Topf geschmissen: Die Hauptfiguren Gretchen, Heinrich und Faust kennt man aus Goethes Trag\u00f6die. Rapunzel oder die Hexe Hulda (aka Frau Holle) sind dank der Br\u00fcder Grimm ein fester Bestandteil deutscher Mythen, M\u00e4rchen und Sagen. Mit dem Anima Mundi sowie dem Humunculus werden naturphilosophische Konzepte eingebunden, die einzeln schon genug f\u00fcr ein Spiel w\u00e4ren, wie z.B. Konamis Shadow of Memories gezeigt hat.
Hexenjagd
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Doch Game Republic wirft all diese Konzepte in einen Topf, verr\u00fchrt sie mit viel Energie und heraus kommt ein ebenso irrwitziger wie innerhalb der Spielwelt logischer Kontext. Doch worum geht es? Auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunter gebrochen um Rache, um den immer w\u00e4hrenden Kampf Gut gegen B\u00f6se. Gretchen wird von der Kirche im Rahmen der Inquisition zur mittelalterlichen Zeit der Pest als Hexe hingerichtet. Ihr Henker: Ein grobschl\u00e4chtiger Mann namens Heinrich. Ihr Richter und Ankl\u00e4ger in Personalunion: Ein gewisser Doktor Faust.
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