Acht M\u00e4nner und Frauen, verloren hinter feindlichen Linien. \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\nWorum geht es erz\u00e4hlerisch? Im Zweiten Weltkrieg st\u00fcrzt meine Einheit auf dem Weg zu einem Spezialeinsatz in Osteuropa weit hinter feindlichen Linien ab. Die Offiziere sind tot, die Geheimbefehle verschollen \u2013 und anstatt auf Nazis zu treffen, werden die Soldaten mit merkw\u00fcrdigen Maskierten konfrontiert, die sofort das Feuer er\u00f6ffnen. Mit dem Mut der Verzweiflung rauft sich die ungleiche Gruppe f\u00fchrerlos zusammen und w\u00e4hlt ein eigenes Ziel, um ihre Mission zu Ende zu bringen.\u00a0 Im Zuge der knapp sechsst\u00fcndigen Kampagne werden die M\u00e4nner und Frauen immer wieder Zeuge von Gr\u00e4ueltaten an Gefangenen und Zivilisten, gleichzeitig bleiben aber auch die Motive der Feinde im Dunkeln. Werden hier Kriegsverbrechen begangen? Was hat es mit diesem gelblichen Nebel auf sich? Oder den gro\u00dfen Maschinen, die \u00fcberall aufzufinden sind? Broken Lines webt Mission f\u00fcr Mission mehr Mystery und Horror in seine Story, die aber bis zum Schluss etwas nebul\u00f6s bleibt.

Auf dem Weg zum Finale gibt es f\u00fcr mich aber auch neben den Missionen einige Entscheidungen zu treffen. So gibt es oft verschiedene Szenarien f\u00fcr den n\u00e4chsten Einsatz, die sich gegenseitig ausschlie\u00dfen \u2013 will ich z.B. eher am Tag oder doch nachts zum abgest\u00fcrzten F\u00fchrungs-Flugzeug vorr\u00fccken, um m\u00f6gliche Ressourcen und Befehle zu retten? Will ich Zivilisten in einem Dorf vor dem nahenden Unheil warnen oder doch lieber wichtigen Sprengstoff f\u00fcr die Mission sichern? Die Entscheidungen haben zumindest ganz am Schluss sp\u00fcrbare Auswirkungen und ergeben jeweils andere Reaktionen der Gruppe, die sich zwischen den Eins\u00e4tzen am Lagerfeuer trifft um zu rasten. Das ermutigt zum erneuten Durchspielen, da man so neue Missionen sehen und ein anderes Ende erleben kann.<\/div>

Das Lagerfeuer der Entscheidungen <\/strong>

Am Lagerfeuer treten auch die Charaktere der Figuren in den Vordergrund: Der vorsichtige Fry hinterfragt die tats\u00e4chliche Motivation der Gesichtslosen, w\u00e4hrend sich der b\u00e4rbei\u00dfige King gegen\u00fcber seinem schwarzen Kameraden Sherman als Rassist zeigt. Oft hat man in den meist optionalen Gespr\u00e4chen die M\u00f6glichkeit in Konflikten eine Seite zu ergreifen, was meist Auswirkungen auf geistigen Zustand und Beziehung der Beteiligten hat. Ersterer gilt sowohl f\u00fcr alle Mitglieder der Gruppe als auch f\u00fcr den einzelnen K\u00e4mpfer.

Sinkt der Balken zu niedrig, desertiert der optisch deutlich degenerierte Soldat schlie\u00dflich. Leider wird das Meiste aber nur in einfachen Textboxen abgehandelt, Sprachausgabe ist nur bei den bedeutungsschwangeren Einleitungen zu finden. Dennoch f\u00fchren die Dialoge und Geschehnisse dazu, dass man sich mit seinen Figuren identifiziert \u2013 oder wie ich bestimmte K\u00e4mpfer nicht mehr mitnimmt, weil sie mir schlicht zu unsympathisch geworden sind.

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