Stunde 1: Netter Einstieg

<\/STRONG>Was erwarte ich von einer gelungenen Filmumsetzung? Zum einen muss sie den Geist des Filmes ad\u00e4quat auf den heimischen Zocker-Bildschirm bringen. Zum anderen kommt es mir nicht unbedingt auf inhaltliche N\u00e4he an, sondern eher darauf, ob die Charaktere auch au\u00dferhalb des Zelluloids Spa\u00df entfachen k\u00f6nnen.

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Die Figuren des Filmes wurden gut nachgebildet, der Rest der Optik ist eher mager.<\/TD><\/TR><\/TBODY><\/TABLE><\/SPAN>Und zumindest in einer Hinsicht kann Madagascar anf\u00e4nglich punkten: der Geist des Filmes. Der wird allerdings nicht nur durch den einzigen(!)Filmschnippsel eingefangen, sondern vor allem durch die deutschen Synchronsprecher. Auf der grafischen Seite hingegen liefert das Team von Toys for Bob eher unterdurchschnittliche Kost ab: Die Abschnitte orientieren sich augenscheinlich an den Filmkulissen, bieten aber mit ihren mageren Textur-Tapeten nur selten mehr als eine B-Film-Kulisse. Die Figuren sehen zwar besser aus und verf\u00fcgen auch meist \u00fcber nett anzuschauende Animationsphasen, doch alles in allem ist Madagascar kein Beispiel f\u00fcr die Leistungsf\u00e4higkeit des jeweiligen Systems. Stunde 2: Routine <\/STRONG> Spielerisch greift man ebenfalls auf Altbew\u00e4hrtes zur\u00fcck: H\u00fcpfen, laufen, Gegenst\u00e4nde einsammeln sowie ab und an ein kleines Zeit-Rennen mit dem Nilpferd Gloria schaffen es heutzutage kaum noch, den spielenden Hund hinter dem Ofen hervor zu locken. Zudem ist der Schwierigkeitsgrad extrem niedrig angesetzt, was wiederum zu der Vermutung f\u00fchrt, dass sich Madagascar an ein junges Publikum zwischen sechs und zehn Jahren richtet. Dass denen die grafischen Schwachstellen nur selten auffallen k\u00f6nnten, ist folgerichtig die n\u00e4chste Vermutung. Allerdings wird selbst den Spieleknirpsen die immer wieder tr\u00e4ge reagierende Steuerung und die suboptimale Kollisionsabfrage auffallen \u2013 von der schl\u00e4frigen manuellen Kamerajustierung ganz zu schweigen. Und auch die Soundkulisse hat ab und an einen gewaltigen Anteil daran, die Nerven auf die Probe zu stellen: Wenn ich etwa in einer H\u00f6hle stehe und Zwiebeln einsammeln muss, bevor sich abseilende Spinnen sie erreichen und etwa jede Sekunde ein immer gleiches “Zwiebel” aus dem Lautsprecher t\u00f6nt, vergeht mir die Lust. <\/A><\/TD><\/TR> Auch als Pinguin seid ihr unterwegs – doch selbst das kann die kurze Spielzeit von etwa vier Stunden nicht mehr aufwerten.<\/TD><\/TR><\/TBODY><\/TABLE><\/SPAN>Stunde 3: Abwechslung naht <\/STRONG> Ein netter Kniff, die sich langsam in den Keller bewegende Motivation wieder auf zu bauen, kommt leider etwas sp\u00e4t: W\u00e4hrend man in den ersten Abschnitten auf eine der spielbaren Figuren beschr\u00e4nkt ist, findet ihr euch urpl\u00f6tzlich in Levels wieder, in denen man an Totems die Spielfigur wechseln kann, um f\u00fcr die unterschiedlichen Anforderungen gewappnet zu sein. Allerdings berauben sich die Entwickler hier selber einiger M\u00f6glichkeiten, da dieses Feature ein interessantes Element gewesen w\u00e4re, um ein paar R\u00e4tsel einzubauen. Aber: Fehlanzeige! Und das bedeutet, dass sich auch die “Wechsel-Abschnitte” \u00e4hnlich linear und eint\u00f6nig spielen wie die Levels zuvor. Stunde 4: Der Spa\u00df ist vorbei<\/STRONG> Hat man sich allen Widrigkeiten zum Trotz durch die Levels geackert und schlie\u00dflich den einzigen(!) Bosskampf siegreich bestritten, schaut man verwundert auf die Uhr: gut vier (mit viel gutem Willen viereinhalb) Stunden sind ins Land gezogen, seitdem man die Disc ins Laufwerk geschoben hat. Vier Stunden! Und das ist selbst f\u00fcr die vermeintliche Zielgruppe angesichts des Midprice-Aufklebers, der auf der Packung prangt, zu wenig. Als Budget-Spiel k\u00f6nnte man das vielleicht noch durchgehen lassen, doch wenn ich 30 (PC) bzw. 45 Euro (Konsolen-Versionen) f\u00fcr ein Spiel hinlegen muss, sollte ich doch etwas mehr Spielzeit erwarten k\u00f6nnen. Stunde 5: Mini-Games laden ein<\/STRONG> Vor dem totalen Komplett-Absturz wird Madagascar allerdings gerettet \u2013 ironischerweise nicht durch den Wiederspielwert der Einzelspieler-Abschnitte, sondern durch die freispielbaren Minispiele. Mit Mini-Golf, dem Tiki-Rave (einer Rhythmusspiel-Variante) sowie Shuffleboard warten kurzweilige Spielchen, die wie im Falle von Golf sogar Duelle mit bis zu sechs Spielern zulassen. Aber da das Trio nur eine nette Beigabe ist und das Hauptspiel f\u00fcr Solisten ausgelegt ist, haben wir uns entschlossen, diese durchaus (zumindest kurzzeitig) motivierenden Intermezzi nicht mit in die Wertung einflie\u00dfen zu lassen. Denn im Normalfall kauft man sich das Spiel nicht wegen irgendwelcher Bonus-Geschichten \u2013 selbst wenn sie Spa\u00df machen. Eventuell w\u00e4re man vielleicht besser bedient gewesen, sich ganz auf die Mini-Games zu konzentrieren und eine nette kleine Partyspiel-Sammlung zu ver\u00f6ffentlichen\u2026<\/P>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Fazit<\/strong><\/h3>Nach Filmumsetzungs-Highlights wie Spider-Man 2 und gut gemeinten und durchaus unterhaltsamen Titeln wie Shrek liefert Activision mit Madagascar \u00f6de Routine-Lizenzkost ab. Die Gameplay-Elemente sind allesamt bekannt, wobei man jedoch sagen muss, dass das Toys for Bob-Team sich redlich bem\u00fcht, diese homogen zusammen zu f\u00fcgen. Doch unter dem Strich ist Madagascar nicht nur zu kurz (satte vier Stunden, bis der Endgegner besiegt ist), sondern auch grafisch wenig spektakul\u00e4r, akustisch ab und an eine Qual und selbst f\u00fcr die angestrebte Kinder-Zielgruppe viel zu leicht. Wenn nicht die Mini-Games w\u00e4ren, die auch ab und an zu kleinen Multiplayer-Duellen einladen, k\u00f6nnte man das Abenteuer der vier Zoo-Ausrei\u00dfer ohne Umschweife direkt in die Lizenzm\u00fcll-Schublade packen. Selbst Mini-Golf & Co. sowie der immer noch zu hoch angesetzte Midprice-Aufkleber schaffen es aber nicht, Madagascar \u00fcber ein “Ausreichend” zu hieven. Schade, denn hier w\u00e4re eindeutig mehr drin gewesen.<\/div><\/div> Pro & Kontra<\/strong><\/h3><\/div><\/div> Gef\u00e4llt mir<\/h3> nette Mini-Games <\/li> gute Synchronsprecher <\/li> auch f\u00fcr Kids geeignet<\/li><\/ul><\/div> Gef\u00e4llt mir nicht<\/h3> extrem kurz <\/li> kaum Wiederspielwert <\/li> mitunter extrem nervige Soundkulisse <\/li> Profis werden nicht gefordert <\/li> grafisch nicht auf der H\u00f6he der Zeit<\/li><\/ul><\/div><\/div> <\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Erfolgreiche Filme bleiben selten ohne eine entsprechendes Versoftung. 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