Shank of Rage
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Wenn man s\u00e4mtliche Shank-Zutaten in einen Topf packt und mit voller Hitze auf das Wesentliche reduziert, bleibt ein meist seitw\u00e4rts scrollender Brawler\u00a0\u00e0 la Streets of Rage oder Final Fight. Wie in der guten alten Zeit bewegt man seine Figur von rechts nach links und harrt der Dinge, die auf einen zust\u00fcrmen\u00a0– in diesem Fall haufenweise mit Messern, Pistolen, Raketenwerfern und weiteren Gleichmachern bewaffnete Gegnerscharen.

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Willkommen in der Comic-Welt von Shank, einem modernen Nachfolger der Streets of Rage- oder Final Fight-Helden!<\/TD><\/TR><\/TBODY><\/TABLE><\/SPAN>Im Gegensatz zu den klassischen Vorbildern wehrt man sich hier aber nicht nur mit blo\u00dfen F\u00e4usten seiner Haut, sondern hat ein reichhaltiges Arsenal zur Verf\u00fcgung, das aus drei Komponenten besteht: Dauerhaft zur Verf\u00fcgung hat man die dualen Miniklingen, zu denen sich eine ballistische Waffe (Uzi, Pumpgun, Dual-Pistole) sowie eine weitere Klingenwaffe gesellt (Kettens\u00e4ge, Doppelmachete, Katana), die jeweils durchgeschaltet werden k\u00f6nnen. Die Kombinationen, die durch den flie\u00dfenden Wechsel m\u00f6glich sind, und die ebenso einfach von der Hand gehen wie der Block, der Sprung oder das Ausweichen, sorgen f\u00fcr ein interessant choreografiertes Kampfballett alter Schule. Eines, das nicht mit Zinnober-Pixeln geizt: Bei jedem Aufeinandertreffen von Blei oder kaltem Stahl mit K\u00f6rperpartien spritzt es, dass einem Fan von Comics wie Fist of the Northstar & Co ein L\u00e4cheln auf die Lippen gezaubert wird. Die zur Schau gestellte Gewalt wird von einer einfachen, aber effektiven Rachestory angetrieben und durch die gew\u00e4hlte Darstellung im vollkommen \u00fcberzeichneten Comicstil abgemildert. Der beantwortet die Frage, was herauskommen w\u00fcrde, wenn Ex-Disney-Zeichner Don Bluth (In einem Land vor unserer Zeit, Ferngully, Titan AE) sich mit Robert Rodriguez zusammen tun w\u00fcrde. Shank trifft Popkultur<\/STRONG> \u00dcberhaupt ist Shank abseits der Spielmechanik ein Best of Pop- und Trashkultur. Was die musikalische Untermalung und die Schauplatz-Auswahl betrifft, hat sich das Team von Klei Entertainment offensichtlich an Filmen des bereits erw\u00e4hnten Robert Rodriguez, allen voran Desperado orientiert: Der R\u00e4cher k\u00e4mpft sich z.B. durch Bars, Nachtklubs, einen Zug, ein Kloster bis hin zu einer Gro\u00dfvilla. Die Story um Shank und das Rachemotiv, das ihn antreibt, hat frappierende \u00c4hnlichkeiten zu James O. Barrs Kult-Comic “Die Kr\u00e4he” und nicht \u00fcbersehbare Inszenierungs-Anleihen bei Tarantinos Kill Bill. Nachdem der Protagonist sein Abenteuer bew\u00e4ltigt hat, wird er sich vermutlich bei Sylvester Stallone im n\u00e4chsten Casting f\u00fcr ein Rambo-Spiel anbiedern: Mit seinem muskelbepackten Oberk\u00f6rper, dem roten Stirnbarnd und \u00e4hnlich kurz angebunden wie John J. k\u00f6nnte Shank wahrlich der Zwillingsbruder des Vietnam-Veteranen sein. Manche Kamera-Einstellungen und Charaktere der sp\u00e4ten Abschnitte wiederum erinnern an den gr\u00f6\u00dftenteils vollkommen zu Recht in Vergessenheit geratenen Action-Film Road House aus dem Jahr 1989 mit Patrick Swayze und Sam Elliott. Drei Engel f\u00fcr Charlie, Freitag der 13. oder Grindhouse geh\u00f6ren ebenfalls zu den Elementen, mit denen Klei sehr selbstbewusst umgeht, indem man teils versteckte bzw. freispielbare Anspielungen setzt. Und selbstverst\u00e4ndlich macht man auch vor Spielen nicht halt: Die Kettens\u00e4ge erinnert spontan an Gears of War, Sprungpassagen und Wall Runs an einen persischen <\/A><\/A><\/TD><\/TR> Das coole Comic-Design\u00a0wird ebenso zielsicher eingesetzt wie zahlreiche Anspielungen auf Pop-Kultur. Spielmechanisch gibt\u00a0sich Shank deutlich konventioneller und tendiert abseits der guten Bossk\u00e4mpfe zu Monotonie.<\/TD><\/TR><\/TBODY><\/TABLE><\/SPAN>Prinzen und manchmal hat man das Gef\u00fchl, einen l\u00e4ngst vergessenen Abschnitt der Metal Slug-Serie entdeckt zu haben. Nicht zuletzt liegt \u00fcber allem die Retro-Mechanik eines Final Fight, Streets of Rage, Golden Axe oder Double Dragon. Shank und die Monotonie des Seins <\/STRONG> Das Problem: Wie die genannten Helden des Spiele-Pantheons teilt auch Shank das Schicksal einer mechanischen und damit inhaltlichen Redundanz. Die gut 20 Abschnitte, in denen Solisten \u00fcber ein halbes Dutzend cool inszenierter sowie interessanter Bossk\u00e4mpfe vorfinden, dauern jeweils nicht allzu lange, so dass man in etwa zweieinhalb bis drei Stunden am Ende angelangt sein d\u00fcrfte – ein nicht unerheblicher Teil daraus entf\u00e4llt auf den hammerharten Endboss. Und w\u00e4hrend die gut vertonten, aber mitunter merkw\u00fcrdig niedrig aufgel\u00f6sten Zwischensequenzen immer wieder Atmosph\u00e4re aufbauen, verkommt der Weg dorthin etwa ab der H\u00e4lfte des Spieles zum notwendigen \u00dcbel. Zumal das Anforderungsprofil nur durch die Anzahl der Gegner gesteigert wird, die allerdings meist durch Sprungkombos und geschickten Einsatz des Blocks aus dem Tritt gebracht und letztlich vergleichsweise einfach besiegt werden k\u00f6nnen. Und wenn alle Stricke rei\u00dfen, helfen die gut gesetzten Kontrollpunkte, den Kampf wieder aufzunehmen. Diese Monotonie ist ein Problem, das auch die Vorbilder aus den Spielhallen oder auf dem Mega Drive teilten. Die hatten allerdings einen rauhen ungehobelten Charme, der auch heute noch funktioniert -wie die XBL-Ver\u00f6ffentlichung von Final Fight Double Impact beweist- und der Shank abseits der Gewalt fehlt. Schnappt man sich einen Kumpel, dr\u00fcckt ihm ein Pad in die Hand und setzt sich an die kooperative Kampagne, wird die Spielzeit deutlich verl\u00e4ngert. Und es gibt genug Motivation, nach dem Solo-Abenteuer weiter mit Kettens\u00e4ge und Uzi loszulegen: Zu zweit k\u00e4mpft man sich gegen deutlich gr\u00f6\u00dfere Gegnergruppen durch die dramaturgisch wenig interessante Vorgeschichte, die einen jungen Shank zusammen mit einem offensichtlich an Danny Trejo angelehnten Freund f\u00fcrs Leben (und Sterben) zeigt. Mit speziellen Kombo-M\u00f6glichkeiten, die nur kooperativ zu erreichen sind und besonderen Aktionen bekommt das Koop-Spiel zus\u00e4tzliche Substanz. Allerdings m\u00fcssen sich beide Spieler den Bildschirm teilen. Sprich: Die Entfernung zueinander darf nicht zu gro\u00df werden, bevor der Screen bockt und der Ausschnitt sich nicht mehr weiter bewegt\u00a0– ein altes Problem von Koop-Spielen, das bei anderen Titeln mit dem hier fehlenden dynamischen Splitscreen <\/A><\/A><\/TD><\/TR> Alternativ zum Solo-Abenteuer kann man sich lokal mit einem Kumpel in eine spezielle kooperative\u00a0Kampagne st\u00fcrzen.<\/TD><\/TR><\/TBODY><\/TABLE><\/SPAN>behoben wurde. Bedingt durch die geschlossene Erz\u00e4hlstruktur sowie die inhatliche Eigenst\u00e4ndigkeit des Prologs wird leider kein “Drop-In-Drop-Out2 unterst\u00fctzt und zudem ist man auf lokale Freunde beschr\u00e4nkt\u00a0– Online-Gefechte sind nicht m\u00f6glich. Shank, Stil und Substanz<\/STRONG> Im englischen Sprachgebrauch gibt es den gefl\u00fcgelten Begriff “Style over substance”. Und der beschreibt auf den Punkt dieses Action-Abenteuer. Denn auch der Waffeneinsatz, die coolen Bossk\u00e4mpfe und der Koop-Modus k\u00f6nnen nicht verschleiern, dass Shank inhaltlich nicht viel weiter ist, als die einschl\u00e4gig bekannten Gegenst\u00fccke aus den 80er und 90er Jahren\u00a0– Substanz ist kaum vorhanden. Hinsichtlich des Art-Designs jedoch ist der Titel ebenso au\u00dfergew\u00f6hnlich und reizvoll wie ein Limbo, The Dishwasher, Braid, Last Guy oder Viewtiful Joe. Der Comic-Look ist zielsicher gesetzt, wird bis zum Letzten ausgereizt und geizt nicht mit stimmungsvollen Animationen oder starker Mimik. Und das nicht nur in den Zwischensequenzen, sondern auch w\u00e4hrend der Pr\u00fcgeleien, in denen sowohl Shank als auch die Gegner fast jede Aktion mit einem anderen Gesichtsausdruck dokumentieren, der s\u00e4mtliche Action-Stereotypen aufs Korn nimmt. Besonders das verzerrte Gesicht Shanks, wenn er mit einem schweren MG, Granatwerfer oder Flammenwerfer die Feinde beharkt, ist k\u00f6stlich und ruft sofort Erinnerungen an Rambo II wach\u00a0– herrlich!\u00a0 Unterschiede zwischen der PS3- und der 360-Version muss man \u00fcbrigens mit der Lupe suchen. Stellt man aber 360 und 360 nebeneinander, kann es durchaus zu Auff\u00e4lligkeiten kommen. H\u00e4h? Wie bitte? Nun ja, auf den drei Systemen, auf denen wir Shank getestet haben, gab es starke Performance-Unterschiede. Die manifestierten sich auf dem \u00e4lteren Ger\u00e4t zun\u00e4chst in einem starken Stocken der Intro-Sequenz bis hin zum kurzzeitigen Stillstand und zeigten sich auch in deutlich l\u00e4ngeren Ladezeiten. Beide Mankos tauchten auf einer neueren Konsole sowie der Slim-Edition nicht mehr auf, sind den Entwicklern mittlerweile auch bekannt und sollen demn\u00e4chst behoben werden. Bis dahin sollte man sich aber nicht wundern, wenn Shank in der Anfangsphase kurz stockt\u00a0– die Konsole ist wohlauf!<\/P>\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 Fazit<\/strong><\/h3>In den ersten Minuten der \u00fcber 20 (Kurz-) Eins\u00e4tze dauernden Solo-Kampagne k\u00e4mpft Shank nicht nur um Satisfaktion, sondern auch um Gold. Das Artdesign mit seinem Comic-Stil passt wunderbar, wird zielsicher eingesetzt und wirkt mit seinen satirischen Anspielungen auf Action-Filme als Gegenpol zur \u00fcberzeichneten Gewalt. Die an einschl\u00e4gig bekannte Retro-Helden wie Final Fight angelehnte Mechanik bringt durch die Kombinationen der Waffen einen frischen Wind ins Genre, der allerdings sp\u00e4testens zur Mitte des Rachefeldzugs zu einem lauen L\u00fcftchen verkommt. Denn wo die spielerische Monotonie \u00e0 la Golden Axe in seiner klassischen Version durch einen rauhen Charme wettgemacht wird, hinterl\u00e4sst der Held hier das Gef\u00fchl, dass er seine M\u00f6glichkeiten nur anrei\u00dft. Man k\u00e4mpft sich durch die Gegnermassen, man schraubt den Kombo-Z\u00e4hler in die H\u00f6he, aber es rei\u00dft einen nicht mit. Die Ausnahme bilden die gut inszenierten Bossk\u00e4mpfe sowie die Zwischensequenzen, die andeuten, was alles m\u00f6glich gewesen w\u00e4re. Den Kampf um eine doch noch gute Note hingegen gewinnt er schlie\u00dflich durch die stylische Umsetzung bekannter Pop-Kultur-Elemente in die gelungene Comic-Welt sowie die kooperative Kampagne, die trotz der Reduzierung auf lokale Action die Spieldauer geh\u00f6rig verl\u00e4ngert. <\/div><\/div> Wertung<\/strong><\/h3> PS3<\/div> PS3<\/div><\/div> <\/div> Als moderne Streets of Rage-Variante streiten sich monotone Mechanik und coole Bossk\u00e4mpfe sowie ein stylisches Artdesign um die Vorherrschaft.<\/p><\/div><\/div> 360<\/div> 360<\/div><\/div> <\/div> Coole Bosse und klasse Comic-Artdesign auf der einen Seite, monotone Mechanik auf der anderen: Shank als moderne Final Fight-Variante schickt Pr\u00fcgel-Fans durch ein Wechselbad der Gef\u00fchle.<\/p><\/div><\/div> <\/div> Pro & Kontra<\/strong><\/h3><\/div><\/div> Gef\u00e4llt mir<\/h3> unkomplizierte Steuerung <\/li> spektakul\u00e4re Kombos m\u00f6glich <\/li> gute Boss-K\u00e4mpfe <\/li> separate Koop-Kapagne <\/li> cooles Art-Design im Comicstil<\/li> zahlreiche Anspielungen auf Pop-Kultur <\/li> herrlich \u00fcberzeichnete Gewalt… <\/li> faire Checkpunkte <\/li><\/ul><\/div> Gef\u00e4llt mir nicht<\/h3> Koop<\/li> Spiel nur lokal m\u00f6glich <\/li> monotone K\u00e4mpfe auf dem Weg zu den Bossen <\/li> insgesamt etwas kurz<\/li> Koop<\/li> Spiel unterst\u00fctzt kein “Drop<\/li> In<\/li> Drop<\/li> Out” <\/li>  … die sich auf Dauer abnutzt <\/li> Ladezeiten (\u00e4ltere 360<\/li> Ger\u00e4te)<\/li><\/ul><\/div><\/div> <\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Der “Summer of Arcade” ist offiziell vorbei. 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