Balanceakt zwischen W\u00e4nden und Welten<\/strong> \u00a0<\/p>\n
Das Spielprinzip erinnert an das von Lazy Raiders<\/a>: Mit dem linken Stick kann der Protagonist ein wenig nach rechts oder links laufen. Statt zu springen, plumpst er lediglich von Abh\u00e4ngen \u2013 nat\u00fcrlich m\u00f6glichst ohne in den zahlreichen Stacheln zu landen \u2013 ein Kontakt mit ihnen, einem pulsierenden Blob sowie anderen Gefahren schickt ihn sofort zur\u00fcck an den Anfang des Levels. Um trotzdem durch die verwinkelten Labyrinthe zu gelangen, kann ich mit dem rechten Stick die Schwerkraft \u00e4ndern. Ein Druck nach rechts und schon d\u00fcse ich an die entsprechende Wand, so dass ich pl\u00f6tzlich an der Seite des Bildschirms oder an der Decke stehe. Dazu kommen einige themenspezifische Mechaniken. Jede Welt des klassischen Plattform-Knoblers f\u00fchrt eine neue Facette der Gef\u00fchle und Strategien ein, die dem Helden auf seinem letzten Weg begegnen: Fr\u00fcher f\u00fcrchtete er sich z.B. vor der Dunkelheit und muss nun auch im Spiel der alten Phobie ins Auge blicken \u2013 und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Immer wieder drehe ich mich beim Lauf \u00fcber die Plattformen um und schaue zur automatisch scrollenden finsteren Nebelwand, die mich sonst wie in Nihilumbra<\/a> verschlucken w\u00fcrde.
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Nachdenkliche Metaphern<\/strong>
Die Verkn\u00fcpfung von Spieldesign und den Gedanken des Protagonisten ist den Entwicklern sehr unaufdringlich gelungen und regt zum Nachdenken an. W\u00e4hrend ich mich durch die kniffligen Puzzles arbeite, sinniert im Hintergrund der angenehm sonore deutsche Sprecher aus der Ich-Perspektive \u00fcber die Implikationen seines bevorstehenden Todes: \u201eIch hatte mir so viel f\u00fcr diese Familie vorgenommen. Und jetzt war ich das Problem.\u201c Immer wieder bricht der Hintergrund auf und es gibt R\u00fcckblenden zu sehen. Obwohl die Zeichnungen nicht immer stilsicher wirken, untermalen sie die Gedankeng\u00e4nge auf stimmungsvolle Weise. Mal geht es um den Tod nahe stehender Personen, anderswo um Kindheits-Erlebnisse. Als er noch jung war, hasste mein Alter Ego es z.B., dass sein Vater alles in sich hineinfra\u00df, statt auch mal berechtigterweise loszupoltern, wenn sein Sohn etwas ausgefressen hatte. Wie sich im Spielverlauf herausstellt, hat er die Verhaltensweise aber \u00fcbernommen: Seiner schwangeren Ehefrau gegen\u00fcber verschweigt er zun\u00e4chst seine Krankheit und die damit verbundenen Schmerzen, um sie nicht \u00fcberm\u00e4\u00dfig zu belasten.
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Tausend Tode<\/strong>
Eine Reihe Mechaniken wurden sch\u00f6n miteinander vermischt, doch leider hapert es am Feinschliff: Die meisten Levels wurden derart mit Fallen und Stacheln vollgestopft, dass jeder Fehltritt sofort zum Tod f\u00fchrt und ich manche Levels daher Dutzende Male angehen musste. Ich habe nichts gegen einen kniffligen Schwierigkeitsgrad, aber hier ist einfach zu viel Trial & Error n\u00f6tig.
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