Der Showkampf-Pr\u00fcgler<\/strong><\/p> Wie jedes Jahr d\u00fcrfte wieder einmal die Diskussion aufkeimen, wieso Wrestling nicht nur in den USA so erfolgreich ist. Die K\u00e4mpfe sind geskriptet, die Figuren stereotyp und sowieso ist das alles doch nur ein gigantischer Marketing-Zirkus. <\/p> <\/p> Zahn der Zeit?<\/strong><\/p> Mit der immer noch stattlichen Anzahl von \u00fcber 40 Wrestlern, zu denen sich fast ein Dutzend freispielbare Legenden wie Bret Hart, die Legion of Doom oder der maskierte Kane gesellen, wurde der Roster zwar auf gut zwei Drittel des Vorg\u00e4ngers reduziert, doch der Grund ist sofort ersichtlich \u2013 im wahrsten Sinne des Wortes.<\/p> Denn was als Erstes auff\u00e4llt, ist die stark verbesserte Gestaltung der Athleten: Die Texturen wirken noch plastischer, die Bewegungen und Eigenheiten der Wrestler beim Einmarsch und in den K\u00e4mpfen noch genauer und zusammen mit den dynamischen Kameraperspektiven kommt umgehend Fernsehatmosph\u00e4re auf. <\/p> <\/p> Bei der Zusammenstellung des so genannten Rosters hat man sich M\u00fche gegeben, alle namhaften High- und Midcard-Wrestler einzubauen. Dementsprechend finden sich auf Raw-Seite z.B. Triple H samt Evolution, Matt Hardy, Randy Orton, Kane usw., w\u00e4hrend sich im Smackdown-Brand der Undertaker, JBL, Booker T, Rob Van Dam und Co die Ehre geben. Doch die Realit\u00e4t hat die Spielentwicklung leider bereits \u00fcberholt: So wurden z.B. Rico und A-Train vor kurzem aus der WWE entlassen und Kurt Angle ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr der General Manager von Smackdown. Vor allem die Pl\u00e4tze der mittlerweile arbeitslosen Wrestler h\u00e4tte man durch Ikonen wie Lita oder Jungstars wie Eugene f\u00fcllen k\u00f6nnen. <\/p> Doch die kann man ja im gewohnt starken Editor erstellen, da z.B. die Einmarsch-Routine von Eugene integriert wurde. Doch genau die Einm\u00e4rsche sind der Schwachpunkt der ansonsten extrem umfangreichen Figurengestaltung. <\/p>\u00a0\u00a0 Denn anstatt wie z.B. auf dem GameCube-Bruder Day of Reckoning Kamerapositionen, Lichteffekte und sonstigen Kleinkram einstellen konntet, muss man hier mit einer nicht gerade \u00fcppigen Auswahl an vorgegeben Einm\u00e4rschen zufrieden sein, wenn man nicht auf die Standards der Superstars zur\u00fcckgreifen m\u00f6chte. <\/p> <\/p> Als Novum in einem Wrestling-Spiel gibt es w\u00e4hrend der gesamten spannenden Story-Line-Karriere, die sich bei Wahl des Raw- oder Smackdown-Brands leider nur durch die teilnehmenden Wrestler unterscheidet, Sprachausgabe, f\u00fcr die alle teilnehmenden Wrestler sowie die beiden Kommentatoren-Teams ins Studio gezerrt wurden. Das Ergebnis ist leider nicht immer \u00fcberzeugend. Doch auch wenn manche Samples mit ihrem Hall so klingen, als ob man sie in einem Badezimmer aufgenommen h\u00e4tte und selbst, wenn manche der schauspielernden K\u00e4mpfer etwas monoton wirken, ist die Wirkung immens und sorgt im Hinblick auf die TV-reife Pr\u00e4sentation f\u00fcr einen geh\u00f6rigen Atmosph\u00e4reschub.<\/p> Auch die Kommentare der beiden Teams Jim Ross\/Jerry Lawler und Michael Cole\/Tazz haben ihren Anteil daran \u2013 selbst wenn sich die Herrschaften nach einiger Zeit wiederholen. <\/p> More of the Same?<\/strong><\/p> Und damit sowohl die aufgebohrte Grafik als auch die umfangreiche Sprachausgabe nicht vergeudet werden, setzt man spielerisch auf das Grundmodell von Here comes the Pain: Mit einer umfangreichen Auswahl an Griffen, Schl\u00e4gen, Kontern und W\u00fcrfen, die allesamt einfach zu erreichen sind, findet man schnell ins Spiel. <\/p> Auch in Sachen Matchtypen orientiert man sich am letzten Jahr und bietet neben dem bekannten Riesenangebot nur einen neuen Matchtyp, der es allerdings in sich hat: der Parking Lot Brawl. Basierend auf einer Story-Line zwischen John Cena und Eddie Guerrero k\u00e4mpft ihr in einem Kreis von Autos, die ihr allesamt interaktiv verwenden k\u00f6nnt, um den Gegner zu schw\u00e4chen. Ihr k\u00f6nnt ihn in die Scheiben werfen, zwischen T\u00fcren einklemmen usw., so dass das Zerst\u00f6rungspotenzial voll ausgesch\u00f6pft wird. Gleiches gilt im \u00dcbrigen f\u00fcr den einzigen Backstagebereich, der vornehmlich im Hardcore-Match zum Einsatz kommt und der die durchlaufbaren Bereiche des Vorg\u00e4ngers abl\u00f6st.\u00a0\u00a0<\/p>\u00a0\u00a0 Um die bereits angesprochene TV-Atmosph\u00e4re zu pushen, wurden in SVR zahlreiche kleine Mini-Spiele eingebaut, die f\u00fcr eine immense Auflockerung des unterhaltsamen Kampfgeschehens sorgen. Zwar handelt es sich hierbei nur um kleine Geschicklichkeits\u00fcbungen, doch im Zusammenspiel mit den spezifischen Situationen wird der Eindruck, einer echten Fernsehshow zuzuschauen, nochmals gesteigert. <\/p> <\/p> Ein weiteres Element, das f\u00fcr eine feine Gameplay-Aufwertung sorgt, ist die Auswirkung eines sauberen bzw. unfairen Kampfstils. Je nach Gesinnung eures Wrestlers k\u00f6nnt ihr durch bestimmte Aktionen die Dirty- respektive Clean-Anzeige f\u00fcllen und schlie\u00dflich bei Aktivierung verheerende Angriffe starten.\u00a0 <\/p>Bret Hart ist eine der Legenden, die neben den \u00fcber 40 integrierten aktuellen Wrestlern spielbar ist.<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Das trifft zwar alles zu, doch als Fan des Sports Entertainment genie\u00dft man die Athletik und die Soap Opera-Dramatik, die von den mittlerweile auch schauspielerisch bewanderten K\u00e4mpfern meist glaubw\u00fcrdig vermittelt wird.
Und letztes Jahr hat es THQ mit Smackdown Here comes the Pain geschafft, all die Dramatik und Action in ein \u00fcberzeugendes Pr\u00fcgelspiel zu verpacken.Viele kleine Mini-Spiele sorgen f\u00fcr zus\u00e4tzliche Atmosph\u00e4re und lockern das Gameplay auf.<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Selbst an den Zuschauern wurde gearbeitet \u2013 mit dem Ergebnis, dass die Fans auf den Ringpl\u00e4tzen zwar immer noch nicht die Qualit\u00e4t der Akteure erreichen, aber deutlich besser aussehen als noch letztes Jahr. Die ber\u00fchmt-ber\u00fcchtigten Clipping-Fehler, die es bislang in jedem Wrestling-Spiel gab, sind auch in Smackdown vs. Raw vertreten, doch mittlerweile bei weitem nicht mehr so dominant wie in den letzten Jahren. Wer besonders sauber oder fies k\u00e4mpft, kann sich gewaltige Vorteile verschaffen.<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Ein kleiner Nachteil der selbst erstellten Athleten ist allerdings auch, dass die Texturen zwar durchweg gut, aber insgesamt nicht so plastisch wie die der Superstars wirken.
Wrestler im Ton-Studio<\/strong>
Gut mitgehende Zuschauer und gitarrenlastige Musikuntermalung wissen ebenfalls zu gefallen. <\/p>Der Parking Lot Brawl ist der einzige neue Matchtyp.<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Und erfreulicher weise hat man dieses Jahr auch daran gedacht, nicht nur den aktuellen Wrestlern die passende Original-Musik zu spendieren, sondern auch die Legenden zu den entsprechenden Melodien einlaufen zu lassen. Auch der Royal Rumble wurde \u00fcberarbeitet und mit einer neuen Spielmechanik versehen.<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Die ber\u00fchmt-ber\u00fcchtigten “Chop-Battles” in der Ringecke, wundersch\u00f6n untermalt von einem “Wooo!” der gut mitgehenden Zuschauer geh\u00f6ren z.B. dazu, oder auch ein “Staredown-Contest” vor Beginn des Kampfes, der die Weichen f\u00fcr einen erfolgreichen Kampfausgang stellen kann.
\u00c4hnliche Spielereien gibt es auch bei bestimmten Haltegriffen oder im Royal Rumble-Wettbewerb.
Und wem die Karriere im Solo-Modus nicht ausreicht, findet zus\u00e4tzlich noch 60 Herausforderungen in vier Schwierigkeitsgraden, die in normalen K\u00e4mpfen bew\u00e4ltigt werden m\u00fcssen. W\u00e4hrend es auf der leichtesten Stufe noch reicht, ein einfaches Bra&Panties-Match zu gewinnen, m\u00fcsst ihr auf Expert z.B. The Big Show innerhalb von drei Minuten besiegen oder in einem Elimination Chamber-Kampf drei Gegner durch Aufgabe bezwingen.
So ergibt sich unter dem Strich ein rundherum gelungenes Gameplay, das auf den St\u00e4rken des letzten Jahres aufbaut und mit feinen Neuerungen erg\u00e4nzt.<\/p>