<\/p> <\/p> <\/p> <\/p> <\/p> <\/p>Die Kulisse wirkt lebendig, kann aber nicht ganz mit der Ringpracht mithalten. (PS2)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Und diesmal sieht alles noch realistischer, noch lebensechter aus: Egal ob Xbox, GameCube oder PS2 – der Schwei\u00df l\u00e4uft in Echtzeit, die Sixpacks gl\u00e4nzen fitnessfrisch, die Muskeln zucken mit jeder Faser. EA fackelt mit blutunterlaufenen Augen, geplatzten Lippen und grazilen Bewegungen fast ein fotorealistisches Boxfest ab.
Die Kulisse muss allerdings etwas Federn lassen, denn Zuschauer und Arenen sehen im Vergleich zum Ringshowdown etwas fade aus. Und selbst dort zeigen sich auf allen Konsolen einige h\u00e4ssliche Clippingfehler, wie z.B. F\u00e4uste, die eindeutig durch die H\u00fcfte oder Arme der Polygonfigur jagen.
Das sieht nat\u00fcrlich gerade in den Wiederholungen \u00fcbel aus und raubt der ansonsten blitzsauberen Pr\u00e4sentation etwas von ihrer Faszination. Auch die herrlich emotionalen englischen Kommentare, die sich dynamisch an die Boxsituation anpassen, nutzen sich auf Dauer ab. Trotzdem inszeniert EA den Sport auf h\u00f6chstem Niveau – optisch und akustisch. Vollkommen unverst\u00e4ndlich ist allerdings, dass Europa mal wieder offline bleiben muss, w\u00e4hrend in \u00dcbersee F\u00e4uste \u00fcber Xbox Live & Co fliegen.
Die neunte Runde<\/strong>
Aber zur\u00fcck zum Kampf: Auf den Punktzetteln der Ringrichter musste ich klar vorne liegen. Ich habe den Gegner bisher mit Geraden und guter Beinarbeit kontrolliert. Und k\u00f6rperlich? Alles fit: Die Schwellung \u00fcber dem rechten Auge hielt sich in Grenzen, die Blutung des kleinen Cuts lie\u00df sich mit ein paar Wattest\u00e4ben stillen. Sehr komfortabel: Man hat immer die Da spritzt der Schwei\u00df, da kracht die Backe – im Ring herrscht fast Fotorealismus- (Xbox)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>M\u00f6glichkeit, die Wunden automatisch oder manuell per Stick zu behandeln. Allerdings ist letztere Methode wesentlich effektiver und leicht erledigt: Einfach mit dem Stick einem Pendel an den verletzten Stellen folgen, schon sinkt der numerische Schadenswert.
Nur noch sch\u00f6n die F\u00e4uste hoch, kleine Treffer landen und der Sieg ist mein! Und da man sich jetzt auch gleichzeitig bewegen und decken bzw. schlagen kann, hat auch die Defensive an Dynamik gewonnen. Dieses Jahr spielt sich Fight Night nicht unbedingt anders, aber eindeutig fl\u00fcssiger. Doch dann kam die omin\u00f6se neunte Runde…
Mein Gegner hatte nur noch eine Chance: den Lucky Punch, den Knockout. Ich wusste es. Er wusste es. Die Zuschauer wussten es. Er setzte den linken Jab, ich die rechte Deckung. Er setzte den rechten Haken, ich die linke Deckung. Aber dann t\u00e4uschte er pl\u00f6tzlich links an, lie\u00df aber fieser Weise rechts einen Schwinger krachen – das Ger\u00e4usch seiner Landung erinnerte an berstende Billy-Regale. Autsch.
\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0Es hagelt Haymaker<\/strong>
Ich taumelte, es hagelte Schl\u00e4ge und meine Energieleiste sah aus wie ein elendes Tr\u00f6pfchen. Pl\u00f6tzlich verschwimmt die Kamera, ich sehe alles in Zeitlupe und h\u00f6re die Zuschauer wie aus weiter Ferne rauschen. In dieser verlangsamten Das tut gut! Die Ringecke verarztet nach jeder Runde; entweder automatisch oder manuell. (PS2)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Herzschlagfrequenz, dem gro\u00dfen dramaturgischen Highlight von Fight Night Round 2, muss der Angreifer versuchen, den Angeschlagenen mit ein paar Treffern auszuknocken – Spannung pur! Gerade diese Momente sind es, die vor allem mit Freunden f\u00fcr Nervenkitzel sorgen.
Es gibt nur noch zwei Rettungen: schnell weg oder klammern! Diese neue Rettungsaktion bringt nicht nur wertvolle Energie, sondern auch authentischen Wind ins Spiel. Aber kurz bevor ich den Gegner umarmen kann, serviert er mir einen linken Uppercut, einen schweren Schlag mit Ank\u00fcndigung, der im Amerikanischen seit 1912 den morbiden Namen Haymaker (“Heumacher”) tr\u00e4gt. Das reimt sich nicht nur auf Undertaker, das f\u00fchlt sich auch so an.\u00a0
Dahinter verbirgt sich\u00a0eine besonders\u00a0wuchtige Technik, bei der der Boxer bei Haken und Uppercuts weiter als \u00fcblich mit dem rechten Analogstick ausholt, bevor er zuschl\u00e4gt. Wer jetzt eine Superschlagorgie bef\u00fcrchtet, kann aufatmen, denn die Spielbalance wird durch zwei Nachteile gew\u00e4hrt: In dieser Ausholsituation ist die eigene Deckung offen wie ein Scheunentor. Und verpufft der Versuch, geht auch noch wertvolle Kraft verloren. Aber der Vorteil ist: Sitzt der Haymaker, wird der Gegner kr\u00e4ftig durchgesch\u00fcttelt und taumelt, kann sogar direkt KO gehen. So wie ich\u2026
Am Boden zerst\u00f6rt
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Ich gehe zu Boden, mein Mundschutz fliegt zusammen mit blutroten Spritzern raus und die Regie zeigt die entscheidenden Schl\u00e4ge noch mal in Superzeitlupe, die selbst Schwei\u00dftropfen einf\u00e4ngt – schmerzhaft, aber herrlich anzusehen! Dann erscheint der Ringrichter und z\u00e4hlt mich an, w\u00e4hrend ich verzweifelt versuche, zwei wild wandernde Kreise auf die Mitte zu bringen – das erfordert in der neunten Runde wesentlich mehr Konzentration als zu Beginn. Ich gebe alles, aber schaffe es nicht rechtzeitig: Knockout, das Spiel ist aus. In den ausf\u00fchrlichen Statistiken kann ich nach dem Kampf wenigstens noch Schwarz auf Wei\u00df nachvollziehen, dass ich nach Punkten vorne lag. Aber das ist meinem jubelndem Gegner schnurzpiepegal…
Ali am Kombo-Dummy: Ihr m\u00fcsst streng die vorgegebenen Ziele abboxen. (Xbox)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Sinnvolle Neuerungen
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Fight Night Round 2 bietet neben dem Klammern, dem Haymaker, der Ringeckenverarztung sowie dem gleichzeitigen Bewegen und Decken bzw. Schlagen noch eine weitere sinnvolle Neuerung: den technischen KO. Wer sich sein Gesicht in eine Kraterlandschaft verwandeln und nicht rechtzeitig den Cutman walten l\u00e4sst, muss ebenso mit einem fr\u00fchzeitigen Kampfabbruch durch den Ringrichter rechnen wie ein Boxer, der zu viele klare Treffer einsteckt, ohne sich zu wehren. Insgesamt wirkt das Boxen dadurch authentischer als im Vorjahr, obwohl immer noch die Einbindung der Ringseile als Pendelm\u00f6glichkeit fehlt.
Aber es ist weit weg von einer Simulation, sondern verstr\u00f6mt aufgrund vieler freischaltbarer Bonusfeatures immer noch Arcade-Gef\u00fchl: Schuhe machen euch schneller, Hosen ausdauernder, Boyhandschuhe kr\u00e4ftiger. Das Sch\u00f6ne ist, dass ihr so gezielt eure Schw\u00e4chen in den Statistiken ausgleichen k\u00f6nnt. Wer viel Kraft, aber wenig Schnelligkeit hat, kann sich gegen harte Dollars aufpumpen. Das Bonussystem geht dieses Jahr so weit, dass sogar die Art der Einspielmusik und die Babes in eurem Gefolge direkten Einfluss auf eure Werte haben.\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0Sinnvolle W\u00fcnsche<\/strong>
Das Problem ist nur: Diese acht Attribute wirken sich nicht sp\u00fcrbar auf den Boxstil aus. Klar kann ein schnellerer Mann besser seine Jabs anbringen und eine Top-Ausdauer l\u00e4sst euch l\u00e4nger hart zulangen. Aber alle Boxer der f\u00fcnf Gewichtsklassen spielen sich fast gleich – es fehlt ihnen an Charakter und Eigenheiten. Man vermisst eine gr\u00f6\u00dfere Vielfalt bei Na, wer erkennt diesen linkischen Blondschopf? (GC)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>der Beinarbeit, etwa den Ali-Shuffle oder t\u00e4nzelnde Doppelschritte, sowie individuellere Schl\u00e4ge. Das gr\u00f6\u00dfte Problem im Einzelspielermodus sind diese kleinen Wiederholungserscheinungen, die sich auch in den spektakul\u00e4ren, aber an einer Hand z\u00e4hlbaren Knockout-Sequenzen zeigen.
Im Laufe der Karriere, die ihr entweder mit einem selbst erstellten oder vorhandenen K\u00e4mpfer bestreiten k\u00f6nnt, \u00e4hneln sich alle K\u00e4mpfe und K\u00e4mpfer.\u00a0Es gibt zwar Rechts- und Linksausleger, schnelle und beh\u00e4bige Boxer, Knockoutsucher und Taktierer, aber man kann sie fast alle mit derselben Methode zu Fall bringen. Das liegt auch daran, dass die KI immer noch etwas zu leicht zu durchschauen ist und nie sp\u00fcrbar auf den eigenen Stil reagiert. Deshalb\u00a0sind Kenner des Vorg\u00e4ngers schneller Amateurweltmeister und unter den Top\u00a020 der Profirangliste, als man trainieren kann. Knifflig ist nur, das die Gegner hier l\u00e4nger durchhalten und einfach bessere Statistiken haben, die man sich erst antrainieren muss.
Boxer made in USA<\/strong>
Schade ist auch, dass das Aufgebot der vorhandenen Profis zum einen fast nur aktuelle oder pensionierte amerikanische Puncher bietet und zum anderen gerade im Schwergewicht stark an das Vorjahr erinnert: Ali, Byrd, Liston, Holyfield, Jones, Toney. Warum gibt es keine europ\u00e4ischen Athleten? Warum kann man sie nicht wenigstens freischalten? Immerhin ist der Editor so komfortabel zu bedienen, dass man sich schnell seine Klitschkos, Ottkes und Schmelings basteln kann. Zwar vermisst man hier etwas mehr Vielfalt in Sachen Frisuren, aber daf\u00fcr lassen sich Muskeln und Gesichtsz\u00fcge wunderbar anpassen.
In der Top 10 der Profiliga gewinnen die K\u00e4mpfe endlich an Brisanz, da euch die Gegner \u00f6fter mit wuchtigen Haymakern und Kombinationen eindecken. Aber die Karriere ist f\u00fcr Einzelspieler auf Dauer auch deshalb zu eint\u00f6nig, weil ihr die Dramatik fehlt. Es werden keinerlei Geschichten um eure Boxer gestrickt, sondern es geht einzig darum, schnell Kohle und die zw\u00f6lf Troph\u00e4en zu sammeln, damit man vor dem Kampf gezielt in neue Trainer, Cutmen, Babes und Ausr\u00fcstung investieren kann.