Parasite wer? Und wie sieht es inhaltlich aus? Fans der Reihe d\u00fcrften entt\u00e4uscht sein, denn hat sich Teil 2 schon stark vom Rollenspiel abgewandt, fehlt hier zudem der Survival Horror-Ansatz, der die PSone-Fortsetzung auszeichnete. Stattdessen setzt man auf <\/p> <\/p>
<\/strong>
Ist schon okay. Es ist keine Schande, wenn man sich nicht an Parasite Eve 2 erinnert oder gar zugeben muss, es nicht gespielt zu haben. Allerdings hat man etwas verpasst. Denn zusammen mit dem 1998 erschienenen Vorg\u00e4nger, der hierzulande leider nicht ver\u00f6ffentlicht wurde, hatte Squaresoft zwei hei\u00dfe Eisen im Feuer, die versuchten, Rollenspiel \u00e0 la Final Fantasy (sprich: Active Time Battles) mit Survival-Horror im Stile von Resident Evil zu verbinden. [GUI_PLAYER(ID=70799,width=400,text=The 3rd Birthday bietet hervorragende Zwischensequenzen und ansehnliche Kulissen.)]Wobei Teil 2 sogar noch die Rollenspiel-Anteile zugunsten des Horrors zur\u00fcckschraubte. Mit einem Zugang zum amerikanischen PlayStation Store kann man diese L\u00fccke ansatzweise f\u00fcllen: Dort ist im Kielwasser des Releases von “The 3rd Birthday” (T3B) das erste Parasite Eve wieder ver\u00f6ffentlicht worden.
Andererseits: Es macht zumindest in erz\u00e4hlerischer Hinsicht gar nichts, wenn man keine Ahnung hat, worum es geht. Denn damit steht man auf einer Stufe mit der Hauptdarstellerin. Aya Brea leidet unter Amnesie und kann sich weder an die Geschehnisse der ersten Episoden ihres Software-Lebens erinnern noch an die Ereignisse, die in ihrer j\u00fcngeren Vergangenheit liegen.
Der Schl\u00fcssel liegt in der Vergangenheit
<\/strong>Dementsprechend kann sie sich auf die Gegenwart fokussieren\u00a0– und die ist problematisch genug. Denn im New York der n\u00e4heren Zukunft ist das Chaos ausgebrochen: Die so genannten Twisted, Monster sowie organische Albtr\u00e4ume haben die Metropole eingenommen. Als Mitglied des so genannten “Counter Twisted Investigation Teams” muss sie herausfinden, was es mit dieser Invasion auf sich hat. Und daf\u00fcr muss sie mit ihrem Geist in ihre eigene Vergangenheit reisen. Klingt verwirrend? Ist es auch. Vor allem, weil man sich immer wieder vom Hauptstrang entfernt und sich pl\u00f6tzlich in metaphysischen Philosophien \u00fcber Schuld, S\u00fchne, das Sein oder Opferbereitschaft wiederfindet. Schwere Kost, die inhaltlich nicht \u00fcberzeugend zusammen gehalten wird, so dass es h\u00e4ufig scheint, dass man sich irgendetwas aus den Fingern saugen musste, um bestimmte Inhalte und Mechaniken halbwegs plausibel zu erkl\u00e4ren. Wie z.B. Ayas F\u00e4higkeit, mit ihrer Seele in der Vergangenheit Besitz von anderen Personen zu ergreifen und diese dann zu steuern.
Scheinbar als Ausgleich f\u00fcr diese Verworrenheit bekommt man daf\u00fcr aber Zwischensequenzen auf allerh\u00f6chstem Square-Niveau: Aufw\u00e4ndig inszeniert und kinoreif geschnitten bringen die Videos zwar kein Licht ins erz\u00e4hlerische Dunkel, doch lassen sie einen h\u00e4ufig mit einem staunenden “Wow” auf den Lippen zur\u00fcck. Was man \u00fcber Aya als Hauptfigur nur eingeschr\u00e4nkt sagen kann. Das Mysteri\u00f6se, mit dem sie sich in den ersten Parasite Eves umgab, wird hier ersetzt durch eine h\u00e4ufig unglaubw\u00fcrdige Mischung zwischen Angst vor der eigenen Vergangenheit auf der einen Seite, einer eiskalten Action-Heldin auf der anderen sowie einem dazwischen gefangenen Schulm\u00e4dchen-Klischee. Keine guten Voraussetzungen, um sich f\u00fcr eine Protagonistin interessieren zu k\u00f6nnen. Und vielleicht ein guter Grund, weshalb Square ganz bewusst auf namentliche Bez\u00fcge zu den Serienurspr\u00fcngen verzichtet.
Action-Rollenspiel<\/strong><\/p>