<\/p> <\/p> <\/p> <\/p>Nur wer das Driften beherrscht, hat auf lange Sicht Erfolg\u00a0bei der WRC.<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Gr\u00f6nholm zu liefern, der in der WM-Wertung mit seinem Peugeot 307 knappe zwei P\u00fcnktchen Vorsprung auf mich hat. Kein Wunder also, dass mich mein Co-Pilot auf der Anfahrt zur Startlinie deutlich darauf hinweist, dass es jetzt um alles geht und wir die staubige Rallye auf dem f\u00fcnften Kontinent f\u00fcr uns entscheiden m\u00fcssen, wenn wir als WRC-Weltmeister nach Hause fahren wollen. Und w\u00e4hrend ich darauf warte, dass die Ampel endlich auf Gr\u00fcn springt, kreisen meine Gedanken um die aufregende Saison, die jetzt bald zu Ende gehen wird…
Der R\u00fcckblick
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Und was f\u00fcr eine Saison das war! Schon das erste Rennen in Monte Carlo hatte es in sich: Steile Bergp\u00e4sse und schneebedeckte Pisten verlangten gleich zu Beginn einen gekonnten Umgang mit den \u00fcber 300 PS starken Boliden, die sich jetzt sogar noch einen Tick realistischer anf\u00fchlen als im Vorg\u00e4nger. Da kommen die neuen Fahrhilfen nat\u00fcrlich sehr gelegen, mit denen in zehn Stufen ein Lenk- und Bremsassistent sowie eine Traktionskontrolle hinzugeschaltet werden kann, die das Auto fast wie auf Schienen fahren lassen und damit selbst Anf\u00e4ngern eine Chance im WRC-Zirkus bieten. Doch schon bei der ersten scharfen Kurve kommt das erste Missgeschick bzw. Missverst\u00e4ndnis, als mein Co-Pilot den unmittelbar vor uns liegenden Streckenverlauf mit “Links zweiter” ank\u00fcndigt.
Als ehemaliger WRC4-Champion habe ich noch die Anweisungen des Vorg\u00e4ngers im Kopf, was sich schnell als fataler Fehler erweist, denn in Rallye Evolved arbeiten die treuen Beifahrer jetzt genau nach dem umgekehrten Prinzip: So steht nicht l\u00e4nger die h\u00f6chste Zahl f\u00fcr die schwierigsten Kurven, sondern die niedrigste. Kein Wunder also, dass mir mein Co-Pilot emotionsgeladen “Bremsen!” ins Ohr schreit, w\u00e4hrend ich mit hoher Geschwindigkeit der Kurve entgegenschleudere. Zu sp\u00e4t! Es kracht! Und schon nach den ersten paar hundert Metern sitze ich in einer zerbeulten Karre ohne Scheiben – daf\u00fcr mit einem Motor und Fahrwerk, die sich beide alles andere als gesund anh\u00f6ren. Ein Blick auf den Tacho bringt mir die Best\u00e4tigung: Sowohl das Symbol f\u00fcr’s Fahrwerk als auch f\u00fcr den Motor leuchten gelb auf – beide Teile sind besch\u00e4digt, doch es kann weiter gehen. Des einen Freud, des anderen Leid.<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Ein Gl\u00fcck, dass das Schadensmodell nicht ganz so realistisch ausgefallen ist und oft genug selbst grobe Schnitzer verzeiht, denn ansonsten h\u00e4tte ich mir mit dieser Aktion sicher schon einen saftigen Totalschaden eingefahren.
Unvorhersehbare Ereignisse
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Doch dann kommt die n\u00e4chste Schrecksekunde: Ein Streckenposten steht am Streckenrand und winkt mir wild gestikulierend zu. Was hat der Typ f\u00fcr ein Problem? Die Antwort liefert kurz darauf mein Co-Pilot, der mich dar\u00fcber informiert, dass der vor mir gestartete Fahrer durch einen Unfall ausgeschieden ist. Also ist Vorsicht angesagt, denn die Unfallstelle ist noch nicht vollkommen gesichert und so fahre ich langsam an dem Wrack vorbei, das sich die beiden Piloten im Schockzustand ungl\u00e4ubig betrachten. “Gut, dass es uns nicht erwischt hat”, kommentiert mein Beifahrer etwas gef\u00fchlskalt die Situation, doch er hat Recht. Und es gab in der Saison einige unvorhersehbare Ereignisse, die auch f\u00fcr mich nicht ganz ungef\u00e4hrlich waren. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als pl\u00f6tzlich Tiere auf der Fahrbahn aufgekreuzt sind oder sich auf einmal schwere Felsbrocken von dem Hang l\u00f6sten und Teile der Stra\u00dfe blockierten. Auch wenn mein Co-Pilot nicht immer der Schnellste mit seinen Anweisungen und Warnungen war und mich manchmal mit seinen Kommentaren sogar etwas genervt hat, hat er es dennoch meistens geschafft, mich rechtzeitig vor Gefahren zu bewahren und sicher ins Ziel zu lotsen.
\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0WM im Schnelldurchlauf<\/strong>
Trotz der anf\u00e4nglichen Startprobleme habe ich meine erste Rallye noch recht passabel abgeschlossen und den Gedanken schnell wieder verdr\u00e4ngt, vielleicht doch besser erst eine Saison in der Super 1600-Klasse mit deutlich leistungsschw\u00e4cheren Boliden wie dem Fiat Punto oder Renault Clio zu absolvieren. Nein, ich war ein gestandener WRC-Pilot und wollte dies auch bleiben, obwohl ich sicher auch die Super 1600 zu sch\u00e4tzen wei\u00df, wenn ich es mal wieder etwas langsamer angehen lassen will. Selbst mir dem Erfolg beschlich mich allerdings das ungute Gef\u00fchl, dass irgendetwas anders war. Klar, WRC Rally Evolved sieht dank zus\u00e4tzlicher Partikel- und Lichteffekte wieder einen Tick besser aus als der Vorg\u00e4nger, bietet nach wie vor eine enorme Weitsicht mit minimalen Pop-Ups sowie realistisch modellierte Schleudern und kernige Motorger\u00e4usche. Und da hebt er ab…<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Leider tr\u00fcben aber vereinzelte Slowdowns und z.T. deutliches Tearing das Bild, w\u00e4hrend der Vorg\u00e4nger von diesen unsch\u00f6nen Nebeneffekten noch weitestgehend verschont blieb. Aber das war es nicht, was mich besch\u00e4ftigte. Es musste etwas anderes sein. Des R\u00e4tsels L\u00f6sung ereilte mich bei der n\u00e4chsten Rallye in Schweden, die ich nach etwa acht Minuten trotz einiger Missgeschicke siegreich beendete. Moment mal, acht Minuten? Ist das nicht etwas kurz? Wenn ich mich recht erinnere, brauchte ich im Vorg\u00e4nger unter \u00e4hnlichen Bedingungen gut 25 Minuten, bis das Event vorbei war. Aber was will man auch erwarten, wenn jede Rallye in Evolved aus lediglich vier, z.T. sehr kurzen Wertungspr\u00fcfungen besteht und selbst in h\u00f6heren Schwierigkeitsgraden keine weiteren Abschnitte hinzukommen? Was ich erwarte? Ich erwarte von einem Nachfolger, dass er mindestens den gleichen Umfang bietet wie sein Vorg\u00e4nger, am besten sogar noch mehr. Was will ich mit einer Weltmeisterschaft, die ich an einem Tag locker durchspielen kann? Gut, ich k\u00f6nnte mich noch der freischaltbaren Oldtimer-Herausforderung widmen und in kleinen Fahrpr\u00fcfungen Klassiker wie den Audi Sport Quattro S1 oder den Lancia Delta S4 freispielen oder meine hart verdienten WM-Punkte in das Freischalten weiterer Autos (z.B. WRC Extreme- oder Amateur-Modelle) oder Extras wie Konzeptzeichnungen investieren. Und wenn ich will, schalte ich mit den entsprechenden Punkten einfach Cheats frei, mit denen ich z.B. die Schwerkraft au\u00dfer Gefecht setzen, mir einen schielenden Co-Piloten mit Helium-Stimme auf den Beifahrersitz holen oder sogar Effekte wie Bewegungsunsch\u00e4rfe oder einen psychedelischen Himmel aktivieren kann. Aber rechtfertigen all diese Spielereien und Mini-Modi eine derma\u00dfen starke K\u00fcrzung der WM und damit der Hauptattraktion des Spiels? Ich denke nein.
Ab zum Rally Cross<\/strong>
Die letzte Hoffnung sah ich im neuen Rally Cross-Modus, in dem man nicht nur alleine gegen die Zeit, sondern erstmals in der Serie gegen drei weitere Fahrer direkt auf der Strecke um Positionen k\u00e4mpft – und das in allen 16 Austragungsl\u00e4ndern der WM. Haben sich hier vielleicht ein paar weitere Strecken versteckt, die die K\u00fcrzungen bei den WRC-L\u00e4ufen wenigstens halbwegs plausibel machen? Nein, ganz im Gegenteil. Denn anstatt f\u00fcr diesen Modus neue Pisten zu kreieren, bietet man dem Spieler lediglich die von der WM bekannten Shakedown-Kurse und l\u00e4sst die Fahrer zwischen drei und zehn Runden drehen – ganz toll. Wenn doch jetzt wenigstens die KI der Konkurrenten gelungen w\u00e4re… Doch leider scheinen die Kerle ein Rally Cross-Event mit einem Destruction Derby verwechselt zu