Big Brother<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Schwere B\u00fcrde oder sch\u00f6ne Vorschusslorbeeren? Schon lange vor Release mit Dark Souls<\/a> verglichen zu werden, den Stempel 2D-Dark-Souls aufgedr\u00fcckt zu bekommen, kann beides sein. Dabei haben die Entwickler von Blasphemous nicht darum gebeten: In ihrer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne aus dem Jahr 2017 wird der gro\u00dfe 3D-Bruder mit keinem Wort erw\u00e4hnt!\u00a0 Und schlussendlich sind Dark Souls, Bloodborne oder Nioh auch nur ein paar der \u00e4hnlich gelagerten Spiele. Sch\u00e4tzt ihr die Castlevania-Serie oder die Thematik von Dante’s Inferno<\/a>, steht ihr auf sch\u00f6n gepixelte, actionreiche Action-Abenteuer \u00e0 la Dead Cells<\/a> oder The Messenger<\/a> – auch dann d\u00fcrfte dieses spanische Indiespiel nach Eurem Geschmack sein. \u00a0<\/p>\nNicht nur die au\u00dferordentlich sch\u00f6n gepixelten Landschaften und Hintergr\u00fcnde, sondern auch ihre sehenswert animierten Bewohner sind voller religi\u00f6ser Anspielungen, geradezu ein wandelndes kirchliches Gruselkabinett: Da gibt es den traurigen Ritter, der seinen eigenen Steinsarg auf dem R\u00fccken schleppt, oder den aschfahlen Bischof, der auf einem Kirchenthron durchs Level schwebt. Ihr begegnet Flagellanten, die sich selbt den R\u00fccken gei\u00dfeln, und alten schlurfenden Weibern, die euch mit einem Gef\u00e4\u00df den Sch\u00e4del einschlagen wollen, aus dem der Arm eines Toten heraush\u00e4ngt. Auch beim Design der Levelw\u00e4chter haben sich die Grafiker selbst \u00fcbertroffen: \u201eUnsere Dame mit dem verbrannten Antlitz\u201c entpuppt sich als entstellter Riesensch\u00e4del mit klaffender Stirnwunde, der exhumierte Erzbischof Helquiades wird von mehreren riesigen Armen durchs Level getragen und dem Riesenknaben Exp\u00f3sito, gehalten von H\u00e4nden aus verkn\u00f6chertem Holz, tropft Blut unter der Augenbinde heraus. \u00a0<\/p> Blut, Plattformen und Blutplattformen<\/strong> \u00a0<\/p>\nWenn Dark Souls<\/a> als Vorbild im Raum steht und Leiden das zentrale Thema eines Spiels ist, muss es neben anspruchsvollen K\u00e4mpfen (Check!) und Instant-Toden (Check!) nat\u00fcrlich ein weiteres bestrafendes Element geben. Hier waren die Macher aber vergleichsweise gn\u00e4dig: Eure Erfahrungspunkte (Tr\u00e4nen der Vers\u00f6hnung), die ihr f\u00fcr das Kaufen neuer Moves braucht, gehen nach eurem Ableben nicht verloren. Unser Ritter mit dem Spitzhut taucht am letzten besuchten Altar wieder auf, muss allerdings eine Schm\u00e4lerung seiner Inbrunst in Kauf nehmen – das ist die magische Leiste von Blasphemous. Lest ihr seine Seele am Ort des Todes wieder auf, verschwindet dieser Malus. Zudem k\u00f6nnt ihr an einigen Statuen im Spiel f\u00fcr relativ kleines Geld auch die gesamte Inbrunst-Leiste reinigen und fortan durch besiegte Feinde wieder komplett f\u00fcllen. Im Kampf nutzt Ihr die Inbrunst f\u00fcr einen (m\u00e4\u00dfig hilfreichen) Fernkampf-Angriff sowie diverse magische Attacken – diese reichen von der Schockwelle \u00fcber ein Blitzgewitter bis hin zu einem Energieschild. \u00a0<\/p>\nBlasphemous verw\u00f6hnt euch mit stimmungsvollen, meist ruhig-bedrohlichen Kl\u00e4ngen und einer englischen Sprachausgabe, die hervorragend zur erhabenen Atmosph\u00e4re und archaischen Gewalt des Spiels passen – die deutschen Texte sind gelungen, lassen bisweilen aber etwas von der Dramatik der englischen Stimmen vermissen. Seine interessante Geschichte serviert euch das Spiel nicht auf dem Silbertablet, hier tritt die N\u00e4he zu den Souls-Titeln am deutlichsten zu Tage: Ihr m\u00fcsst euch die tragische Story des B\u00fc\u00dfers sowie des Landes Cvstodia selbst erlesen, wann immer ihr ein neues Item oder einen alten Knochen findet. \u00a0<\/p>\n\n Bildgewaltiges, anspruchsvolles 2D-Action-Abenteuer mit weitl\u00e4ufiger Spielwelt – die vielen Tode lohnen sich!<\/p><\/div><\/div> Bildgewaltiges, anspruchsvolles 2D-Action-Abenteuer mit weitl\u00e4ufiger Spielwelt – die vielen Tode lohnen sich!<\/p><\/div><\/div> Bildgewaltiges, anspruchsvolles 2D-Action-Abenteuer mit weitl\u00e4ufiger Spielwelt – die vielen Tode lohnen sich!<\/p><\/div><\/div> Bildgewaltiges, anspruchsvolles 2D-Action-Abenteuer mit weitl\u00e4ufiger Spielwelt – die vielen Tode lohnen sich!<\/p><\/div><\/div> Anzeige: SWITCH BLASPHEMOUS DELUXE EDITION kaufen bei
In jedem Fall solltet ihr leidensf\u00e4hig sein, und zwar in doppelter Hinsicht: Denn zum einen ist Blasphemous angenehm anspruchsvoll – ihr sucht mitunter eine Weile nach dem richtigen Weg, m\u00fcsst euch eine komplexe Levelstruktur einpr\u00e4gen, Sprungpassagen \u00fcber t\u00f6dliche Stacheln meistern und mit t\u00fcckischen Standardfeinden plus ausgefeilt attackierenden Bossen ringen. Kurz gesagt: Ihr sterbt dutzendfach. Zum anderen ist das Motiv Leid – verkn\u00fcpft mit Bu\u00dfe, L\u00e4uterung, Schmerz – das allgegenw\u00e4rtige Grundthema des Titels. Ihr spielt den B\u00fc\u00dfer, einen stummen Ritter, der das w\u00fcste Land Cvstodia durchwandert – es geht auf windumtoste Gipfel und durch Bibliotheken voller Geistwesen, in finstere Kerker und m\u00e4chtige Sakralbauten. Dabei ist die christliche Mystik nicht nur ein st\u00e4ndiger Begleiter, vielmehr sogar grundlegende Inspiration f\u00fcr die Orte und Gesch\u00f6pfe dieser Welt.
Virtueller Vatikan<\/strong>
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Raue Sitten<\/strong>
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Auch wenn Optik und Inszenierung vermutlich einen stattlichen Teil der Arbeitskraft von Entwickler The Game Kitchen in Beschlag nahmen, ist auch das Leveldesign klug und motivierend: W\u00e4hrend ihr euch m\u00fchevoll Raum f\u00fcr Raum vork\u00e4mpft, tun sich immer mehr Abk\u00fcrzungen, Geheimg\u00e4nge (ruhig mal gegen scheinbar massive Mauern schlagen!) und Wege durch die 2D-Welt auf. Ihr nutzt Fahrst\u00fchle, aktiviert per Schalter bewegliche Leitern oder gewinnt nach ein paar Stunden die F\u00e4higkeit, im Nichts schwebende Blutplattformen zu sehen, die Euch zu neuen Orte f\u00fchren. Euer Fortschritt wird auf einer Karte vermerkt, so wisst ihr stets, ob ihr einen Raum schon besucht habt – allerdings l\u00e4sst die kleine Map viel Komfort vermissen, gerne h\u00e4tten wir gezoomt, dort alle wichtigen Punkte (H\u00e4ndler!) gefunden oder nat\u00fcrlich selbst Markierungen gesetzt. Aber gut, als B\u00fc\u00dfer muss man wohl leiden\u2026<\/p>\n
Voller Inbrunst<\/strong>
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Nichts genaues wei\u00df man nicht<\/strong>
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Fazit<\/strong><\/h3>\n\n\nDen Urteilsspruch Grafikblender verdient Blasphemous nicht. Doch ist nicht von der Hand zu weisen, dass opulente Pixel-Inszenierung und d\u00fcstere Bildsprache ein Hauptgrund daf\u00fcr sind, lange am Ball zu bleiben. Ihr leidet betr\u00e4chtlich und \u00e4rgert euch schon mal \u00fcber unfaire Stellen, doch stets obsiegt die Neugier, wie der n\u00e4chste Raum aussieht und welch grausige Feinde dort warten. Die 2D-Welt mit ihren Aufz\u00fcgen, Verzweigungen und dem rudiment\u00e4ren Schnellreisesystem ist kompetent gebaut – dieser Aspekt ragt im Gegensatz zur Inszenierung jedoch nicht aus Genre-Konkurrenz heraus. Auch das block- und ausweichlastige Kampfsystem funktioniert klasse, entwickelt sich im Spielverlauf aber nicht so sehr weiter, dass ihr aus der Evolution des K\u00e4mpfens eure Hauptmotivation ziehen k\u00f6nntet. Auch finde ich nicht optimal, dass es mehrere Ausr\u00fcst-Men\u00fcs gibt (Rosenkranzkette hier, Mea-Culpa-Herzen da) und ich meine Move-Palette nur an wenigen Orten aufpeppen kann – das empfand ich nicht als zus\u00e4tzliche Herausforderung, sondern als notwendiges Gehe-nochmal-zur\u00fcck-\u00dcbel. Trotzdem ist Blasphemous ein richtig gutes Spiel, auch weil Geschichte, Musik und Sprecher eine gro\u00dfe Sogwirkung aus\u00fcben. Obgleich die Settings kaum unterschiedlicher sein k\u00f6nnten, reiht es sich in puncto Spielspa\u00df nahtlos ein neben Owlboy und The Messenger, zwei ebenfalls sehr h\u00fcbschen Pixelabenteuern \u00e4hnlicher Bauart.\n<\/div>\n<\/div>\n\n
Wertung<\/strong><\/h3>
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