Als ich Graavik verlassen musste, war ich deshalb sehr froh dar\u00fcber, dass Edward noch einmal in aller Ruhe durch die Siedlung schlendern durfte, und dass auch der finale Blick sowie die abschlie\u00dfende Unterhaltung in keiner Weise auf ein eiliges Ende dr\u00e4ngten. Tats\u00e4chlich hatte ich erst kurz zuvor ein interessantes Gespr\u00e4ch gef\u00fchrt: Was war denn nun wirklich geschehen? Warum sind Edward und Alice dorthin gereist und was wird in Zukunft sein? Die Antworten hatten mich durchaus \u00fcberrascht…
Who the fuck?<\/strong>
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![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=87661,id=92606581)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92606581-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=87661,id=92606581)]\\"")
<\/figure>\nZuerst einmal bin ich begeistert davon, wie lebendig diese Unterhaltungen mit Alice inszeniert werden, weil sich Red Thread Games an mehreren Stellen Gedanken darum gemacht hat. Da f\u00e4llt Edward seiner Begleitung etwa gelegentlich ins Wort: ein ganz allt\u00e4gliches Ph\u00e4nomen, das viel zu selten in Skripten verwendet wird, obwohl es Unterhaltungen auf einfache Art einen authentischen Anstrich verleiht.
Abgesehen davon ist Alice st\u00e4ndig pr\u00e4sent. Geschickt h\u00e4lt sie sich zwar zur\u00fcck, w\u00e4hrend man nach Hinweisen sucht oder sich einfach nur umsieht, tritt aber immer dann heran, wenn etwas Handlungstragendes geschieht. Einen gro\u00dfartigen Moment habe ich schlie\u00dflich erlebt, als sie Edward im aufgebrachten Zustand eine Standpauke hielt. Einen Augenblick nur wollte ich mich da umsehen, um meinen n\u00e4chsten Schritt zu planen, da faucht sie doch tats\u00e4chlich: \u201eSieh mich an, wenn ich mit dir rede!\u201c Das passiert freilich nicht alle Nase lang, weil das eine spielerische Einschr\u00e4nkung w\u00e4re. In den entsprechenden Augenblicken ist es dann aber umso wirkungsvoller. F\u00fcr einen kurzen Moment versank ich jedenfalls komplett in der Rolle und mehr kann ein Spiel kaum leisten.
Hand aufs… Fenster<\/strong> Betrachtet man alleine die Geschichte dieser Reise ins vergangene Jahrhundert, dann ist Draugen nach wie vor nicht das beste der Erz\u00e4hlspiele. Denn so spannend und vielschichtig die Handlung auch ist, so gehetzt werden entscheidende Elemente irgendwann einfach vorgetragen und so viel tiefer h\u00e4tte man in Edward Harden und seine Schwester sowie die quirlige Alice blicken k\u00f6nnen. Gleichzeitig lebt die Handlung aber von einem angenehm toleranten Blick auf unsere von Wissenschaft und Fantasie interpretierte Welt \u2013 und noch mehr ist es die Art und Weise, mit der Red Thread Games dieses Abenteuer zum Leben erweckt: indem es den Ort der Handlung etwa nicht als vor\u00fcberziehende Kulisse, sondern als ver\u00e4nderliche B\u00fchne nutzt. Mit einer starken phsysischen Pr\u00e4senz ist der Protagonist dort ein glaubhafter Teil des Schauspiels, das vor allem deshalb so lebendig wirkt, weil die Dialoge in manchen Szenen selbst dem hervorragenden Firewatch in nichts nachstehen. Dank nachvollziehbarer Antwortm\u00f6glichkeiten, optionaler Kommentare bzw. Fragen sowie \u00fcberraschend konsequenter Reaktionen der Gespr\u00e4chspartner unterh\u00e4lt man sich als Edward jedenfalls \u00e4hnlich frei mit Alice, wie es die Protagonisten in Firewatch taten, sodass Draugen trotz seiner Schw\u00e4chen auch auf den Konsolen einen starken bleibenden Eindruck hinterl\u00e4sst.<\/p><\/div><\/div> Spannende und emotionale Reise in die Vergangenheit, die von lebendigen Dialogen und interessanten Charakteren lebt.<\/p><\/div><\/div> Spannende und emotionale Reise in die Vergangenheit, die von lebendigen Dialogen und interessanten Charakteren lebt.<\/p><\/div><\/div> <\/div> \t\t\t "Wie negativ wirken sich zus\u00e4tzliche K\u00e4ufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"<\/p>\n\t\t\t\t
Einen gro\u00dfen Anteil hat daran au\u00dferdem die physische Pr\u00e4senz, mit der Edward in allen Szenen erkennbar ist. Er rudert ja nicht nur das Boot anfangs in Richtung Graavik, sondern \u00f6ffnet auch alle T\u00fcren, liest aus Briefen und B\u00fcchern vor, legt sogar die Hand sichtbar aufs Fenster, wenn man hinausschaut u.v.m. Es gibt keine Aktion, die wie von Geisterhand geschieht. Alle Schriftst\u00fccke sind zudem lesbar; streng genommen ben\u00f6tigt man nie k\u00fcnstlich \u00fcbers Bild gelegte Hilfetexte, um Nachrichten zu entziffern. So ist man immer direkt im Geschehen drin. Nur dass die Kamera Edward beim Zeichnen seiner Skizzen pl\u00f6tzlich von au\u00dfen zeigt, ist ein \u00e4rgerlicher, insgesamt aber zum Gl\u00fcck seltener Immersionsbruch.
Sch\u00f6n ist nicht zuletzt, dass man in den Gespr\u00e4chen mitunter die Wahl zwischen verschiedenen Antworten hat \u2013 falls man \u00fcberhaupt antworten will. Wobei die Entwickler auch hier mitgedacht haben und viele Antwortm\u00f6glichkeiten detailliert beschreiben. So dr\u00fcckt Edward nichts aus, was man Alice gar nicht mitteilen wollte. Man sollte nur bereit sein sich in den Protagonisten hineinzuversetzen, denn oft deckt Draugen nicht alle denkbaren Antwortm\u00f6glichkeiten ab. Man merkt, dass Red Thread (der Name ist Programm) eine koh\u00e4rente Geschichte mit einer klar definierten Hauptfigur erz\u00e4hlen will. Dieses Adventure ist kein Rollenspiel und \u00fcber weite Strecken auch klarer definiert als die Telltale- und andere Titel, dar\u00fcber muss man sich bewusst sein.
<\/p>\nKnotenteppich<\/strong>
Und es ist schwer \u00fcber den Verlauf der Ereignisse zu sprechen, ohne etwas Wichtiges vorwegzunehmen. Deshalb werde ich das auch nicht tun, ihr k\u00f6nnt allerdings wissen, dass man mit Edward nicht nur der von seiner Schwester gelegten F\u00e4hrte folgt, sondern gleichzeitig ein dunkles Geheimnis aufdeckt. S\u00e4mtliche Knoten sind dabei verbunden und so erz\u00e4hlt Red Thread Games eine ebenso pers\u00f6nliche wie spannende Geschichte.
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<\/figure>\n
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Fantasie und Wirklichkeit<\/strong>
Zus\u00e4tzlich kann man Draugen durchaus vorwerfen, dass es wichtige Teile seiner Handlungsebenen relativ oberfl\u00e4chlich behandelt. Oder zumindest nicht mit der Sorgfalt, die ihnen andere Spielemacher h\u00e4tten zukommen lassen. Ich glaube, dass Autor und Regisseur Ragnar Tornquist das auch nie vorhatte, sprich im Wesentlich andere Priorit\u00e4ten verfolgt hat. Dennoch h\u00e4tte manchen Aspekten eine Idee mehr Tiefe wom\u00f6glich gutgetan.
Doch wie gesagt: Wenn die Reise vor\u00fcber ist und Edward die Geschehnisse Revue passieren l\u00e4sst, dann steckt man pl\u00f6tzlich auf interessante Weise in seiner Gedankenwelt. Dann macht Tornquist die Magie allt\u00e4glich und das Allt\u00e4gliche magisch \u2013 und gibt der Fantasie damit einen Stellenwert, der ihr in diesem Zusammenhang h\u00e4ufig abgesprochen wird. Auch das klingt wom\u00f6glich hochtrabender als es ist. Ich habe diesen gef\u00fchlvollen Schlussstrich unter das emotionale Abenteuer aber sehr genossen und mag Tornquists toleranten Blick, mit dem er dieses Abenteuer erschaffen hat.<\/p>\nFazit<\/strong><\/h3>
Wertung<\/strong><\/h3>
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<\/div> <\/div> Echtgeldtransaktionen<\/strong><\/h3>\n\t\t\t\t