Sterile Zukunft?<\/strong> \u00a0<\/p>\n Obwohl das futuristische Design auf den ersten Blick deplatziert wirkt, nutzen die Entwickler es f\u00fcr viele coole Parcours-Ideen. Mitten in der Luft klappen riesige Loopings unter die R\u00e4der meiner Maschine. Manchmal muss ich meine R\u00e4der sogar seitlich von einem Zeppelin abprallen lassen, um weiter \u00fcber die D\u00e4cher zu d\u00fcsen. Einige Abschnitte wirkten auf den ersten Blick derart unbezwingbar, dass ich schon fast am Verstand der finnischen Entwickler zweifelte. Wie zum Henker soll ich denn da oben auf die Klippe gelangen? Haben die das im Wodka-Delirium zusammengebastelt? Doch selbst wenn es 50 Neustarts ben\u00f6tigt: Irgendwann bemerkte ich immer eine Technik, mit der ich das Hinterrad doch auf festen Boden bekam, um mich mit letzter Kraft ans Ziel zu wuchten.<\/p>\n \u00a0<\/p> Kein Gamechanger<\/strong> \u00a0<\/p>\n
In den Augen von RedLynx erwartet uns eine \u00e4u\u00dferst saubere Zukunft: Die Rennen von Trials Fusion f\u00fchren nicht mehr nur durch die schmutzige Wildnis, sondern auch \u00fcber blitzsaubere futuristische Stra\u00dfen, die von gl\u00e4sernen Wolkenkratzern eingerahmt werden. Das blau leuchtende Neon-Design wirkt wie ein Mix aus den geschwungenen Hochh\u00e4usern von Killzone: Shadow Fall<\/a>, der Utopie aus dem Film Demolition Man und der sterilen Arbeitsumgebung der Abstergo Studios in Assassin’s Creed 4: Black Flag<\/a>. Auch die Musik passt sich an: Statt kernigen Rockst\u00fccken und albernen Jodeleinlagen wird meist seichterer Trance und Electro-Pop gespielt.
All das passt deutlich schlechter zum t\u00f6dlichen Kampf um Sekunden als in den Vorg\u00e4ngern: In den verrosteten Lagerhallen und weiten Naturpanoramen konnte man Benzin, Schwei\u00df und Erde fr\u00fcher f\u00f6rmlich riechen. Hat Ubisoft den Klassiker f\u00fcr Weicheier umgebaut? Zum Gl\u00fcck nicht! Lasst euch nicht vom ersten Eindruck t\u00e4uschen, denn im Kern ist auch Trials Fusion herrlich puristischer, zeitweise haarstr\u00e4ubend kniffliger Arcade-Spa\u00df. Neuerdings kommen zwar auch einige Luft-Tricks dazu, doch meist dreht sich wieder alles um den Balance-Akt zwischen Mensch, Motorrad und fiesen Hindernissen.<\/p>\n<\/figure>\n
Feingef\u00fchl ist alles!<\/strong>
Nach wie vor wird nicht gelenkt, stattdessen bet\u00e4tige ich lediglich Gas und Bremse mit L und R und lehne den Fahrer gleichzeitig mit dem linken Stick nach vorne oder hinten. Das Geschehen wird aus einer seitlichen Perspektive eigefangen; dramatische Momente werden mit kleinen Schwenks und \u00a0Kamerafahrten in Szene gesetzt. Beim Bezwingen steiler Rampen ist wieder unheimlich viel Feingef\u00fchl n\u00f6tig. Ich lehne mich weit nach vorne und dr\u00fccke den rechten Trigger nur ein Viertel durch, damit das Hinterrad nicht den Grip verliert. Auf der Spitze angekommen, muss ich blitzschnell umdisponieren, damit mein Fahrer nicht vorn\u00fcber f\u00e4llt. Ein schwungvoller aber nicht zu heftiger Ruck nach hinten schleudert den Piloten zur\u00fcck auf sein Bike. Mit einem befriedigenden Adrenalinschub geht es schlie\u00dflich mit Schwung in den folgenden Looping.\n
Nicht nur H\u00e4schen h\u00fcpfen<\/strong>
Mit \u201eBunny-Hops\u201c\u00a0 und anderen Kniffen l\u00e4sst sich Erstaunliches bew\u00e4ltigen. Wen ich erst einmal ein solches Monstrum von einem Hindernis bezwungen hatte, f\u00fchlte ich mich wie ein K\u00f6nig. Die wahre Kunst besteht aber darin, solche Tricks zu perfektionieren und die Strecke ohne St\u00fcrze abzuschlie\u00dfen, um eine Goldmedaille einzustreichen. Zu Beginn reicht auch das einfache Absolvieren, doch zum Freischalten der letzten Veranstaltungen sind viele Medaillen n\u00f6tig.
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Zu einem Tony Hawk wird das Spiel dadurch noch lange nicht. Es m\u00fcssen schlie\u00dflich nur in einigen Veranstaltungen mit Tricks Punkte angeh\u00e4uft werden. Die Stunts bleiben also eine dezente Neuerung, die f\u00fcr Abwechslung sorgt, das puristische Prinzip aber nicht zu sehr beeinflusst. Zu den neuen Modi geh\u00f6rt ein cooler kleiner Marathon, bei dem die Ausdauerleiste durch Tricks aufgef\u00fcllt wird und ich eine m\u00f6glichst weite Entfernung zur\u00fccklegen muss. Auch die Technik-Rennen sind wieder dabei: Lustige Ideen wie die Skiabfahrt aus dem Vorg\u00e4nger sind diesmal Mangelware, trotzdem lockern die ungew\u00f6hnlichen Aufgaben den Rennalltag auf. Auf einem Waldkurs muss ich z.B. so weit wie m\u00f6glich \u00fcber Stock und Stein d\u00fcsen, ohne mich je nach vorne oder hinten zu lehnen \u2013 gar nicht so einfach! Im Laufe des Spiels l\u00e4sst sich ein kleiner Fuhrpark freischalten und optisch aufmotzen. Neben leichten Stunt-R\u00e4dern gibt es auch schwerere Bikes mit mehr Power sowie ein gutm\u00fctiges ATV.
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Verbissener Kampf um Zentimeter<\/strong>
Sehr lustig gestaltet sich wieder das Offline-Rennen f\u00fcr bis zu vier Spieler. Die Mehrspielerkurse sind zwar deutlich schlichter gestaltet, doch das erweist sich in der Praxis als guter Kompromiss f\u00fcr mehr \u00dcbersicht. Wer zwischendurch am hinteren Bildrand landet, verliert \u00e4hnlich wie in Micro Machines Punkte. Online-Rennen fallen diesmal flach, da RedLynx den Modus einfach gestrichen hat. Sp\u00e4ter soll offenbar eine andere Art von Internet-Wettkampf nachgeliefert werden\u2013 ob es sich dabei um asynchrone Matches handelt, wurde aber noch nicht verraten.\n
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