Verkannte Wurzeln<\/strong> <\/p> <\/p> Nur Augen f\u00fcr Miss Berry?<\/strong> <\/p> <\/p> Peinliches Gew\u00e4sch<\/strong> <\/p> <\/p>
Genau wie der aktuelle Kinofilm hat auch das Spiel nur entfernt mit der Comic-Vorlage zu tun. So hie\u00df Halle Berry vor ihrer Wiedergeburt als Catwoman zum Beispiel nicht Selina Kyle, sondern Patience Philips und arbeitete als Grafikerin in einem Kosmetikkonzern, bevor sie eines Nachts unfreiwillig Zeuge einer schrecklichen Creme-Entwicklung (nein, Uschi Glas war daran nicht beteiligt…) wurde und dies mit ihrem Leben bezahlen musste. Doch zum Gl\u00fcck war gerade ein \u00fcbersinnlicher Kater zur Stelle, der sie kurzerhand mit katzen\u00e4hnlichen F\u00e4higkeiten und apartem Outfit wiederbelebte, damit sie Vergeltung an ihren M\u00f6rdern \u00fcben kann.
Objekt der Begierde: Catwoman ist nicht nur auf Rache aus, sondern auch stets auf der Suche nach allem was funkelt. (PS2)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure><\/strong><\/p>\u00d6de Turnstunde
Fortan turnt und k\u00e4mpft ihr euch mit einem Miss Berry gelungen nachgebildeten und animierten Whiskas-Zombie durch insgesamt elf Spielabschnitte, die in sechs der Filmvorlage entnommenen Schaupl\u00e4tzen angesiedelt sind. Spielerisch erinnert das Ganze an eine Mischung aus Indiana Jones und Prince of Persia f\u00fcr Arme.
So ist das Kampfsystem, das euch lediglich ein paar Capoeira-inspirierte Standard-Moves und Peitschenhiebe bietet, an Primitivit\u00e4t und Monotonie kaum noch zu unterbieten, w\u00e4hrend sich die Gegner-KI auf dem Niveau eines Wollkn\u00e4uels einpendelt, sich die gelegentlichen Schalterr\u00e4tsel so anspruchsvoll wie das \u00d6ffnen einer Whiskas-Dose pr\u00e4sentieren und die Kameraf\u00fchrung so hilfreich wie ein umgedrehtes Katzenklo ist.So geht’s: Wenn Catwoman neue Moves erlernt, werden euch diese in Comic-Form erl\u00e4utert. (GC)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure><\/strong><\/p>Ab in die Tonne!
Auch die nach jedem Spielabschnitt k\u00e4uflich erwerbbaren F\u00e4higkeiten und Special-Moves sind im wahrsten Sinne des Wortes f\u00fcr die Katz, denn ihr gewinnt ohnehin s\u00e4mtliche K\u00e4mpfe im Schlaf – seltene Bossfights inklusive. Gew\u00f6hnungsbed\u00fcrftig ist dabei h\u00f6chstens, dass ihr eure Widersacher nicht t\u00f6ten k\u00f6nnt, sondern stets in irgendwelche M\u00fcllcontainer oder \u00e4hnliches katapultieren m\u00fcsst, um sie ein f\u00fcr alle Mal loszuwerden. Alternativ k\u00f6nnt ihr sie aber auch einfach so lange weich klopfen, bis sie gelb zu blinken beginnen und freiwillig einen Abgang machen…
Es ist schwer zu sagen, ob die Entwickler einfach keine Zeit hatten, ein ansprechendes Gameplay auf die Beine zu stellen oder ob sie so sehr damit besch\u00e4ftigt waren, Halle Berrys Kurven in Szene zu setzen, dass sie gar nicht bemerkt haben, wie \u00f6de und unausgereift sich die restlichen 99 Prozent des Spiels pr\u00e4sentieren. <\/p>Auf F\u00e4hrtensuche: Durch\u00a0das Katzenauge erkennt ihr Spuren, die euch zeigen, wo ihr als n\u00e4chstes hin m\u00fcsst. (Xbox)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Besonders schwer trifft dieser Umstand die PC-Besitzer, denn mit Tastatur und Maus bzw. Standard-Gamepad ist Catwoman nahezu unspielbar – wohl denen, die ein Pad mit zwei Analogsticks ihr eigen nennen. Auf den Konsolen ist das Handling trotz unver\u00e4nderbarer Konfiguration hingegen durch die Reihe ordentlich, wobei PS2-Spieler geringf\u00fcgige Vorteile genie\u00dfen.
Im Schatten von Sony
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\u00dcberhaupt wirkt der Titel prim\u00e4r f\u00fcr Sonys Konsole entwickelt und dann halbherzig auf die anderen Systeme umgesetzt worden zu sein. Dies spiegelt sich vor allem in der Grafik wieder, die auf der PS2 eine wesentlich bessere Figur macht als auf der Xbox oder dem PC. Vor allem die Lichteffekte spielen auf der Sony-Konsole in einer ganz anderen Liga als auf den restlichen Plattformen.
Selbst die Texturen sind wesentlich detaillierter als beispielsweise auf der Xbox, die grafisch zusammen mit dem PC, der im Gegensatz zu den anderen Fassungen zwar eine h\u00f6here Aufl\u00f6sung, aber daf\u00fcr auch massive Grafikfehler bietet, am schlechtesten abschneidet.
F\u00fcr Voyeure: Wenn ihr das Pad eine Weile aus der Hand legt,\u00a0pr\u00e4sentiert sich Catwoman\u00a0in erotischen\u00a0Posen. (PC)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>
Verirrter R\u00f6ntgenblick?<\/strong>
Der GameCube schl\u00e4gt sich hingegen noch relativ gut, aber ebenfalls unter Wert, w\u00e4hrend es bei den kurzen Ladezeiten keine nennenswerten Unterschiede gibt und auch die Kantengl\u00e4ttung in keiner Fassung so richtig \u00fcberzeugt. Das Scrolling ist in allen Fassungen stets fl\u00fcssig, wobei die Xbox-Version dank 60Hz-Option einen Tick geschmeidiger l\u00e4uft als die PS2- und GameCube-Pendants. Das Breitbildformat wird hingegen auf allen Konsolen unterst\u00fctzt. PC-exklusiv daf\u00fcr der dilettantische Lichtstrahl, der nur auf dem Rechenknecht aus Catwomans Augen schie\u00dft und wohl versehentlich aus einer Superman-Versoftung importiert wurde. Dass man in die PS2-Fassung am meisten Zeit investiert hat, wird \u00fcbrigens auch bei den meist belanglosen Zwischensequenzen deutlich, die komischerweise auf allen Systemen PS2-Spielgrafik zu verwenden scheinen…
Inhaltliche Unterschiede gibt es hingegen nicht und auch die in Pro Logic II bzw. Dolby Digital abgemischte und stellenweise recht sp\u00e4rliche Soundkulisse gibt sich in allen Versionen nahezu identisch, wobei uns bei der Xbox-Fassung h\u00e4ufigere Tonaussetzer und auf dem PC lippensynchronere Sprachsamples aufgefallen sind. Aber egal, ob ihr deutsche oder englische Sprachausgabe w\u00e4hlt, die Synchro inklusive Halle Berrys Originalton wirkt ziemlich uninspiriert und die Qualit\u00e4t der Scripte ist einfach nur peinlich. <\/p>Halt gefunden: An Gittern und Backsteinw\u00e4nden entpuppt sich Catwoman als wahre Kletterk\u00fcnstlerin. (PS2)<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure><\/figure>Das ist wohl auch den Entwicklern aufgefallen und so haben sie Dialog- und Storysequenzen auf ein Minimum reduziert, was die plumpe Handlung allerdings nur noch haneb\u00fcchener erscheinen l\u00e4sst.
Grobe Designpatzer
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Kann man die d\u00fcrftige Rahmenhandlung allerdings noch auf die \u00e4hnlich schwache Filmvorlage schieben, kann man sich bei der verkorksten Kameraf\u00fchrung und Levelgestaltung nicht so einfach herausreden. Zwar hat man auch hier versucht mit filmreifen Perspektiven und rasanten Kamerafahrten Hollywood-Flair r\u00fcberzubringen – aber das deutlich auf Kosten von \u00dcbersicht und Spielspa\u00df! Um die zahlreichen Sprung- und Kletterpassagen zu meistern, m\u00fcsst ihr daher sehr frustgest\u00e4hlt sein.
Denn abrupte Perspektiven- und Steuerungswechsel gehen genauso Hand in Hand wie Spr\u00fcnge auf gut Gl\u00fcck und St\u00fcrze bis zur\u00fcck an den jeweiligen Levelanfang, was weder f\u00fcr erfahrene Kamera- noch Leveldesigner spricht.