Musikalische Gl\u00fchw\u00fcrmchen Wenn die roten Lums tr\u00e4llern, kann man jede Menge Bonus-Punkte abstauben.<\/p><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table><\/figure><\/figure>\nSchon das Intro macht klar, dass sich Ubisofts 2D-Plattformer kein bisschen ernst nimmt: Rayman und seine Freunde schnarchen beim Faulenzen derart laut und rhythmisch, dass sie den Unmut der kompletten Unterwelt auf sich ziehen. Also begeben sich die aufgeschreckten Schattenviecher allesamt an die Erdoberfl\u00e4che, um nach der Quelle des L\u00e4rms zu suchen \u2013 und nebenbei die Welt zu unterwerfen.\u00a0 Trotz ihrer Funktion als Handlanger des B\u00f6sen sind sie erstaunlich gut gelaunt. Oder sie schauen derart d\u00e4mlich aus der W\u00e4sche, dass zumindest der Spieler etwas zu lachen hat. Ab und zu gibt’s lustige Baller-Einlagen gegen gigantische Flatterm\u00e4nner.<\/p><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table><\/figure><\/figure>\n Orchester, Maultrommeln und Karnevals-Tr\u00f6ten<\/strong> Knifflig: Die bewaffneten Metallbolzen ziehen schneller als ihr Schatten.<\/p><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table><\/figure><\/figure>\n Neben all seinem krawalligen Humor haben auch leise T\u00f6ne ihren Weg ins Spiel gefunden. W\u00e4hrend ich langsam durch die funkelnde See gleitet, habe ich endlich einmal Zeit, all die Kleinigkeiten zu bewundern, welche Raymans Welt so lebendig machen. Die Quallen und Wasserpflanzen wiegen sich langsam in der Str\u00f6mung und \u00fcberall schweben kleine Partikel im Wasser. Passend zur G\u00e4nsehaut-Stimmung s\u00e4useln die Lums leise ihr geheimnisvolles Lied. Als mich kurz darauf eine riesige Unterwasser-Schlange verfolgt, gewinnt auch der Gesang an Hektik. Auch im Rest der Spiels passen die muskalischen Themen perfekt zum Spiel \u2013 und werden immer wieder mit ungew\u00f6hnlichen Instrumenten neu interpretiert. Mal gibt es ein wildes Solo auf einer kleinen Karnevals-Tr\u00f6te zu h\u00f6ren, kurze Zeit sp\u00e4ter wird die Melodie mit Wasser im Mund gegurgelt. H\u00fcbsch h\u00e4sslich: Die Bosse sehen spektakul\u00e4r aus, lassen sich aber meist nur durch stumpfes Auswendiglernen besiegen.<\/p><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table><\/figure><\/figure>\n \u00dcberproportionierte Spa\u00dfbremsen<\/strong> Die Wii-Kulissen bieten mangels HD-Aufl\u00f6sung nicht ganz so viele Details – was dem Spa\u00df aber keinen Abbruch tut.<\/p><\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table><\/figure><\/figure>\n Nach insgesamt zehn Stunden Spielzeit hatte ich mich durchgebissen, trotzdem muss solch ein abrupter Anstieg des Schwierigkeitsgrades kurz vor Schluss nicht sein. Profis haben nach dem Durchzocken schlie\u00dflich noch ausreichend Gelegenheit, s\u00e4mtliche Levels perfekt abzuschlie\u00dfen: Wer alle Electoons einstreichen will, muss ein Wettrennen meistern, s\u00e4mtliche Geheimabschnitte finden und gen\u00fcgend Lums aus der Luft pfl\u00fccken. Zus\u00e4tzlich gibt es in jeder Welt ein besonders knackiges Wettrennen, in der man jeweils einen an alte Sonic-Spiele erinnernden Edelstein abstauben kann. Als Belohnung f\u00fcr die M\u00fchen wird au\u00dferdem ab und zu ein neuer Charakter freigeschaltet. Raymans Freunde wie Globox und die kleinen Teensies besitzen zwar keine anderen F\u00e4higkeiten er, haben aber \u00e4u\u00dferst putzige Animationen verpasst bekommen. Das nenne ich eine gelungene \u00dcberraschung: Dass Rayman Origins richtig schmuck aussieht, wusste ich schon lange, doch dass das Spiel mich derart packt, h\u00e4tte ich nicht gedacht. Die Jagd nach den kleinen Lums ist unheimlich motivierend und der Koop-Multiplayer sorgt f\u00fcr ein herrlich albernes Chaos. Ubisoft hat es geschafft, die klassische Serien-Formel in die heutige Zeit zu transportieren – allerdings in viel ausgereifterer Form. Der einzige gro\u00dfe D\u00e4mpfer sind die nervigen Bossk\u00e4mpfe, welche sich meist nur mit \u00f6dem Auswendiglernen meistern lassen und sp\u00e4ter \u00fcbertrieben schwer werden. Ich mag ja knackige Plattformer, aber ein derart abrupter Anstieg des Schwierigkeitsgrades \u00a0kurz vor Schluss h\u00e4tte nun wirklich nicht sein m\u00fcssen. Wer sich davon nicht abschrecken l\u00e4sst, sollte aber unbedingt zugreifen! Abgesehen von Super Mario 3D Land<\/a> verspr\u00fcht momentan kein anderer Plattformer derart viel gute Laune.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n Wahnsinnig albern, wunderh\u00fcbsch und hochgradig motivierend: Rayman Origins ist ein echtes Highlight f\u00fcr Freunde knackiger Oldschool-H\u00fcpfer! <\/p><\/div><\/div> Wahnsinnig albern, wunderh\u00fcbsch und hochgradig motivierend: Rayman Origins ist echtes Highlight f\u00fcr Freunde knackiger Oldschool-H\u00fcpfer! <\/p><\/div><\/div> Wahnsinnig albern, wunderh\u00fcbsch und hochgradig motivierend: Rayman Origins ist echtes Highlight f\u00fcr Freunde knackiger Oldschool-H\u00fcpfer! <\/p><\/div><\/div>
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Die \u00fcbertriebenen Animationen sehen richtig klasse aus \u2013 anders als das Gros der Konkurrenz spielt Rayman Origins n\u00e4mlich in einer gezeichneten zweidimensionalen Welt. Auch spielerisch kehrt der Titel zu den Wurzeln zur\u00fcck. Wie im ersten Teil sprinte ich von links nach rechts, h\u00fcpfe alles und jedem auf den Sch\u00e4del oder boxe einfach zu. Ein Sprung auf die R\u00fcbe und mein Gegen\u00fcber schwebt wie ein Ballon gen Himmel; ein weiterer und ich kassiere einen kleinen Bonus. Auch diverse Extra-F\u00e4higkeiten lerne ich mit der Zeit: Habe ich eine der attraktiven Feen aus ihrem K\u00e4fig befreit, haut Rayman kurz darauf noch schwungvoller zu, lernt das Tauchen oder gleitet mit seinem Haarschopf-Propeller \u00fcber Abgr\u00fcnde.
Von Malle in den Schlund der Bestie<\/strong>
Der Trip gestaltet sich sehr abwechslungsreich. Ich schliddere \u00fcber Eisschollen, kloppe im Steampunk-Szenario auf widerstandsf\u00e4hige Roboter ein und tauche durch den Magen eines gigantischen Monsters. Am coolsten ist das Mallorca-Level: Hier tummeln sich hyperaktiv zappelnde Piranhas in Sangria-T\u00fcmpeln, w\u00e4hrend abgef\u00fcllte Pauschaltouristen am Ufer ihren Rausch ausschlafen. Springe ich auf ihren prallen Bierbauch, quillt die rote Br\u00fche wieder aus ihrem Mund und ich kann den Strahl f\u00fcr meine Reise auf die n\u00e4chste Plattform nutzen. Auch die gelegentlichen Shoot-em-up-Einlagen gestalten sich \u00e4u\u00dferst albern: Ich fliege auf einer debil grinsenden M\u00fccke am Himmel entlang, welche todbringende Projektile auf die Widersacher spuckt. Au\u00dferdem kann sie sogar Gegner einsaugen, um sie danach als Geschoss missbrauchen.
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Ganz so abgefahren wie im guten alten Earthworm Jim wird es zwar nicht, trotzdem quillt das Spiel \u00fcber vor franz\u00f6sischem Slapstick-Humor. Die \u00fcbertriebenen Animationen erinnern sofort an Anarcho-Cartoons im Stil von Cow & Chicken oder X-Duckx – vor allem, wenn einer der mit Warzen \u00fcbers\u00e4ten Gegner sein riesiges Maul aufrei\u00dft. Noch lustiger wird es, wenn bis zu drei Freunde mitmischen. Dazu schlie\u00dft man einfach ein paar weitere Pads an \u2013 auf der Weltkarte kann man danach wieder unkompliziert aussteigen. Da alle Helden auch auf ihre Freunde einpr\u00fcgeln k\u00f6nnen, sorgt das auf dem Bildschirm f\u00fcr ein vergn\u00fcgliches Chaos. Trotz leichter \u00dcbersichtsprobleme klappt das Zusammenspiel aber etwas besser als im Vorbild New Super Mario Bros Wii. Wenn man sich ein wenig abspricht, kann man sich geschickt gegenseitig das Leben retten, wodurch es einen Deut einfacher wird als im Alleingang. Ein getroffener Spieler schwebt n\u00e4mlich so lange als Blase durch das Bild, bis er von einem Mitstreiter reanimiert wird. Leider funktioniert das Koop-Gekloppe nur offline \u2013 und auch davon abgesehen gibt es keinerlei Online-Funktionen. Dabei h\u00e4tten weltweite Bestenlisten im Stil von Sonic Generations prima ins Konzept gepasst.
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Spielerisch geht es weniger innovativ zu. Im Grunde greifen die Entwickler lediglich altbekannte Genre-Ideen auf. Das Oldschool-Grundger\u00fcst wurde aber derart geschickt und modern ausbalanciert, dass es um einiges geschliffener wirkt als in den Neunzigern. Das Beste am Spiel sind die fr\u00f6hlich singenden \u00bbLums\u00ab, welche eine \u00e4hnliche Funktion erf\u00fcllen wie Marios M\u00fcnzen: Eigentlich h\u00e4ngen sie nur am Himmel herum, damit man am Levelende ein besonders gutes Ergebnis erreicht. Doch die Entwickler haben sie derart verf\u00fchrerisch platziert, dass ich gar nicht anders konnte, als m\u00f6glichst jedes einzelne Exemplar davon aus der Luft zu fischen.
Oldschool Deluxe<\/strong><\/p>\nNoch mehr Spa\u00df macht es, wen man sich vorher den Riesen-Lum schnappt. Dann sind alle kleinen Artgenossen zehn Sekunden doppelt so viel wert und tr\u00e4llern ein beschwingtes Lied. Auch die geschickt versteckten M\u00fcnzen f\u00fcllen das Konto. Das beste am Sammel-Fetish ist, dass er nicht zum Selbstzweck verkommt. Jeder einzige Lum wird nach dem Ziel fein s\u00e4uberlich in eine gro\u00dfe R\u00f6hre gef\u00fcllt.
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Je nachdem, welche Markierung ich erreiche, streiche ich so ein paar zus\u00e4tzliche \u201eElectoons\u201c ein: Die pinkfarbenen Grinse-Gesichter dienen als W\u00e4hrung, mit denen ich die Bosse freischalte. Manchmal hatte ich also bereits alle Levels gemeistert, musste vor dem Gefecht mit den Endgegner aber ein paar Gebiete ein zweites mal besuchen, um versteckte Electoons zu finden und noch mehr Lums abzusahnen. Clever ist \u00fcbrigens das dezente Hilfe-System: Wer ich in einem Level partout nicht weiter komme, kann ihn nach einigen Fehlversuchen \u00fcberspringen. Dadurch gehen mir aber auch die begehrten Electoons durch die Lappen. Trotzdem kann ich durch den kleinen Kniff selbst bestimmen, in welchen Levels ich mich am h\u00e4ufigsten austoben m\u00f6chte.
Der L\u00f6wenanteil des Spiels ist also prima ausbalanciert \u2013 vor allem, da die Checkpoints fair in den Levels verteilt wurden. Die einzige gro\u00dfe Ausnahme sind die Boss-K\u00e4mpfe. Die meisten Endgegner spulen stur ihr Programm ab, ohne auf mich zu reagieren. Ich muss mir also einfach merken, wann und wo die Schwachpunkte aufblitzen und schon ist der dicke Brocken Geschichte. In den letzten Welten wird es au\u00dferdem noch einmal richtig happig: Wenn mich\u00a0 drei riesigen Schlangen im Wasserbecken umkreisen, gen\u00fcgt ein klitzekleiner Fehler und ich darf den kompletten Kampf von vorne beginnen. \u00c4hnlich nervig sind die Fluchtsequenzen vor oder nach dem Kampf. Wenn ich nur eine Zehntelsekunde zu sp\u00e4t von einer br\u00f6ckelnden Plattform abspringe, muss ich wieder am Anfang starten. Wer keine Lust hat, die knackigsten Passagen zwanzig Mal oder \u00f6fter anzugehen, wird den Abspann vermutlich nicht zu Gesicht bekommen.<\/p>\n\n\n
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Was bietet die Wii-Version?<\/strong>
Die HD-Versionen f\u00fcr PS3 und Xbox 360 gleichen sich \u00fcbrigens komplett. Anders sieht es nat\u00fcrlich auf Wii aus. Statt der \u00fcppigen Full-HD-Kulissen gibt es hier deutlich detailarmere Landschaften zu sehen. Die albernen Animationen wurden aber zum Gl\u00fcck allesamt \u00fcbernommen \u2013 und auch inhaltlich hat sich nichts ge\u00e4ndert. Kleine Feinheiten wie das grinsende Energie-Herz erkennt man nicht mehr so deutlich. Wenn man sich an die etwas unsch\u00e4rfere Grafik gew\u00f6hnt hat, macht das Spiel genau so viel Laune wie die anderen Fassungen. Da Rayman und Konsorten sich mit nur wenigen Kn\u00f6pfen steuern lassen, darf man entweder mit angest\u00f6pseltem Nunchuk oder quer gehaltener Wiimote spielen. Letzteres funktioniert recht ordentlich und ist gerade f\u00fcr Mitspieler eine prima Idee. Wer punktgenau springen will, sollte aber den Nunchuk-Analogstick benutzen.<\/p>\n\nFazit<\/strong><\/h3>\n\n\n
Wertung<\/strong><\/h3>
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