Den Phantomdieben ist einfach keine Verschnaufpause verg\u00f6nnt: Nachdem sie in Persona 5 gerade erst die Welt gerettet haben und nun eigentlich eine ruhige Kugel im Caf\u00e9 Leblanc schieben wollen, landet das bunt zusammengew\u00fcrfelte Teenager-Team in Persona 5 Tactica<\/strong> \u00fcberraschend in einer r\u00e4tselhaften Welt, die irgendwie mit dem Meta-Universum zusammenh\u00e4ngen muss \u2013 nicht umsonst haben sich die Schuluniformen von Joker und seinen Freunden in die stylischen Phantomdieb-Outfits verwandelt und ihre Personas lassen sich auch beschw\u00f6ren. W\u00e4hrend die Freunde noch mit Fragezeichen im Gesicht ihre ersten Schritte in der ungewohnten Umgebung unternehmen, treffen sie schon bald auf die manische Marie<\/strong>: In ein schneewei\u00dfes Hochzeitskleid geh\u00fcllt thront sie auf einem mit Stacheln besetzten Kampfwagen und unterwirft kurzerhand fast alle Mitglieder der Phantomdiebe einer Gehirnw\u00e4sche.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n\n Nur Joker und Morgana k\u00f6nnen den Klauen der heiratswilligen Herrscherin knapp entkommen und werden schlie\u00dflich von Erina und ihrer praktischen Partisane gerettet. Die Rebellenanf\u00fchrerin <\/strong>nimmt die beiden Gestrandeten mit in ihr Versteck und nach einer kurzen Lagebesprechung formen die drei ein B\u00fcndnis, um Jokers und Morganas verzauberte Teamkameraden zu retten und Erina dabei zu helfen, Marie zu st\u00fcrzen und das Land von ihrer Tyrannei zu befreien<\/strong>. Genau wie in Persona 5 \u00fcberschlagen sich auch in Tactica die Ereignisse, bevor man dann ein paar G\u00e4nge zur\u00fcckschaltet und euch mit einer Reihe an Tutorials die Spielmechaniken n\u00e4herbringt, die im Gegensatz zur Story so gut wie kein Vorwissen ben\u00f6tigen. Denn wenn ihr Persona 5 nicht gespielt haben solltet, werdet ihr vermutlich schon in meiner Einleitung \u00fcber den ein oder anderen Begriff gestolpert sein.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n Was Personas und Phantomdiebe sind erkl\u00e4rt euch Tactica zwar mit dem Memo-Men\u00fc, wo sich jederzeit neu eingef\u00fchrte Charaktere, Orte und Begrifflichkeiten nachschlagen<\/strong> lassen. Zur vollst\u00e4ndigen Kompensation ist das virtuelle Lexikon aber nur m\u00e4\u00dfig geeignet: Wer die 100 Stunden des Hauptspiels nicht erlebt hat, wird vermutlich trotz Erkl\u00e4rungen nur schwer in die Geschichte finden und noch dazu massiv hinsichtlich der Ereignisse in Persona 5 gespoilert. Au\u00dferdem leiden die Charakter-Interaktionen unter dem fehlenden Vorwissen: Das Gepl\u00e4nkel mit dem herzlichen Ryuji, der knallharten Makoto und der sanften Haru macht nur halb so viel Spa\u00df, wenn ihr mit ihnen nicht bereits durch Dick und D\u00fcnn gegangen seid.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n\n Die rund 30-st\u00fcndige Reise <\/strong>in Tactica gibt den einzelnen Figuren definitiv nicht genug Zeit, um ihre Pers\u00f6nlichkeiten zu entfalten oder gar Charaktertiefe aufzubauen. Das ist kein Beinbruch, weil das Spiel auch gut ohne funktioniert \u2013 es sollte euch nur bewusst sein, bevor ihr euch in das neue Abenteuer st\u00fcrzt, das storytechnisch nicht ganz so fesseln kann wie seine Vorlage, aber trotzdem eine spannende Geschichte erz\u00e4hlt, die mit emotionalen Wendungen aufwartet und offene Fragen tats\u00e4chlich auch beantwortet. Tactica ist \u00fcbrigens kein direktes Sequel:<\/strong> Makoto und Haru stehen kurz vor dem Abschluss und Joker vor der R\u00fcckkehr in seine Heimatstadt, womit der Strategie-Ableger nach dem letzten Kampf von Persona 5 angesiedelt ist, aber vor den Credits und damit nat\u00fcrlich auch dem Nachfolger Strikers spielt.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n Spielerisch schl\u00e4gt man noch einmal neue Wege ein: Statt den klassischen rundenbasierten K\u00e4mpfen, bei denen die Charaktere an ihre Positionen gefesselt sind und dem chaotischen Dynasty Warriors-Gameplay, in dem ihr mit hunderten von besiegten Schatten die Stra\u00dfen pflastert, ist in Persona 5 Tactica nun Taktieren und Positionieren<\/strong> angesagt. Mit einem Dreier-Team, das ihr aus Erina und den Phantomdieben frei zusammenstellen k\u00f6nnt, sobald ihr alle von ihnen gerettet habt, betretet ihr ein aus Kacheln bestehendes Schlachtfeld<\/strong>. Eure Bewegung ist auf einen bestimmten Radius eingeschr\u00e4nkt; bis ihr eine Aktion ausf\u00fchrt, k\u00f6nnt ihr allerdings wie bei Mario + Rabbids: Sparks of Hope nach Belieben umherlaufen. Bringt ihr euch dann in Position, um eure Gegner zu attackieren, solltet ihr euch am besten in Deckung befinden, wo ihr Schaden reduzieren oder sogar verhindern k\u00f6nnt.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n Wie gewohnt stehen den Phantomdieben f\u00fcr die Gegenwehr sowohl Nah- und Fernkampf- als auch Persona-Angriffe<\/strong> zur Verf\u00fcgung, die allesamt ihren Nutzen haben und klug eingesetzt werden wollen. Schubst ihr mit einem beherzten Schlag Feinde nach vorne und so m\u00f6glicherweise aus der Deckung, eignen sich Sch\u00fcsse hervorragend daf\u00fcr, offen herumstehende Gegner zu Boden zu werfen. Letzteres l\u00e4sst sich zwar auch mit Persona-F\u00e4higkeiten herbeif\u00fchren, die sich aber dank verschiedener Effekte wie Verbrennen oder Zur\u00fccksto\u00dfen noch auf andere Art und Weise in eure Taktik einbauen lassen, um als Sieger aus den K\u00e4mpfen hervorzugehen. Euer Arsenal wird durch einzigartige Skills<\/strong> abgerundet, die sich nur bei einer gef\u00fcllten Spannungsleiste ausf\u00fchren lassen und m\u00e4chtigen Fl\u00e4chenschaden verursachen oder das gesamte Team heilen.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n Die Affinit\u00e4ten der Personas haben dabei eine v\u00f6llig neue Funktion bekommen, denn das Schw\u00e4chen-System aus Persona 5 existiert nicht mehr<\/strong>. Statt dem mehrstufigen Schere-Stein-Papier-Prinzip l\u00f6st jede Eigenschaft nun einen bestimmten Effekt aus: Wind-Angriffe werfen Feinde zur\u00fcck, Psycho-Attacken bef\u00f6rdern sie vor eure F\u00fc\u00dfe und Nuklear-Zauber lassen einen Vortex entstehen, der sie zusammenzieht. Ihr merkt: Fast alles dreht sich um die Positionierung<\/strong> auf dem Schlachtfeld, denn die spielt eine enorm wichtige Rolle. Gegner, die nicht hinter einer Deckung stehen, werden von Angriffen n\u00e4mlich zu Boden geworfen, was euch dann eine weitere Aktion erlaubt: Das sogenannte \u201eNoch 1\u201c, das im Hauptspiel durch das Ausnutzen von Schw\u00e4chen ausgel\u00f6st wurde.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n Fegt ihr einen Feind von den F\u00fc\u00dfen, k\u00f6nnt ihr nicht nur meiner weiteren Attacke nachsetzen, sondern bei der richtigen Positionierung auch einen Gro\u00dfangriff namens \u201eZu Dritt\u201c<\/strong> starten, der der All-Out-Attack aus Persona 5 \u00e4hnelt. Befindet sich der zu Boden gebrachte Gegner zwischen euren drei Charakteren, k\u00f6nnt ihr den ultimativen Move ausf\u00fchren und verursacht in dem Bereich verheerenden Schaden gegen alle Feinde auch die, die noch stehen oder sich in Deckung befinden. Dieses Man\u00f6ver ist entscheidend f\u00fcr den Spielfluss und obwohl Persona 5 Tactica auf der normalen Schwierigkeitsstufe nie alles von euch abverlangt, das Ass im \u00c4rmel, um jeden Kampf f\u00fcr euch zu entscheiden und jede noch so fiese Feindesflut zu erledigen. Wer nach mehr Herausforderung sucht oder einen Gang runterschalten m\u00f6chte, kann jederzeit zwischen den f\u00fcnf verf\u00fcgbaren Schwierigkeitsgraden <\/strong>hin- und herwechseln.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n Die Positionierung eurer Charaktere ist also das A und O, um siegreich aus den vielen K\u00e4mpfen hervorzugehen. Damit ihr euch bestm\u00f6glich auf dem Schlachtfeld verteilen und den erw\u00e4hnten Gro\u00dfangriff ausf\u00fchren k\u00f6nnt, ist freies Wechseln zwischen den Figuren<\/strong>\u00a0durchgehend m\u00f6glich und sollte ausgenutzt werden, damit ihr optimale Spielz\u00fcge durchf\u00fchrt. L\u00e4uft dabei doch einmal etwas anders als geplant, k\u00f6nnt ihr per Knopfdruck den letzten Zug r\u00fcckg\u00e4ngig machen<\/strong>, um eventuelle Fehler auszub\u00fcgeln oder Feinde noch effizienter zu erledigen \u2013 angesichts des moderaten Schwierigkeitsgrades ist das aber nur \u00e4u\u00dferst selten n\u00f6tig.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n Statt Schatten stehen euch in der mysteri\u00f6sen Welt von Persona 5 Tactica \u00fcbrigens die sogenannten Legion\u00e4re gegen\u00fcber. An den Auseinandersetzungen selbst ver\u00e4ndert das zwar nichts, aber da ihr nicht mehr gegen feindliche Personas k\u00e4mpft, k\u00f6nnt ihr diese nat\u00fcrlich auch nicht mehr in hitzigen Diskussionen f\u00fcr euer Team gewinnen. Stattdessen werdet ihr nach abgeschlossenen Schlachten ab und an mit neuen Personas belohnt<\/strong>, wobei die Anzahl und die Qualit\u00e4t davon abh\u00e4ngt, welche Siegesbedingungen ihr erf\u00fcllt. Jede Mission hat neben dem Hauptziel n\u00e4mlich auch einige Nebenvoraussetzungen, die bei Abschluss eure Belohnungen erh\u00f6hen: Das Level in einer bestimmten Rundenanzahl abschlie\u00dfen, keinen der Teamkameraden sterben lassen oder nur maximal drei Mal Schaden erleiden zum Beispiel. Die Abschlussbedingungen zum Weiterkommen<\/strong> wechseln w\u00e4hrenddessen zwischen dem klassischen Ausschalten aller Gegner, dem Erreichen eines bestimmten Gebiets oder dem Eskortieren eines nicht kampff\u00e4higen Charakters.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n Um in dem zu rund 70 Prozent aus den strategischen Schlachten bestehenden Persona 5 Tactica f\u00fcr Abwechslung zu sorgen, haben die Entwickler die unterschiedlichen Karten noch mit einigen Gimmicks gew\u00fcrzt<\/strong>. Neben einer weiteren vertikalen Ebene, deren H\u00f6henunterschied zu reduziertem Schaden von unten f\u00fchrt, wollen Sprungbretter, Aufz\u00fcge und Schaltert\u00fcren in eure Planung mit einbezogen werden und neue Herausforderungen auftischen. Das funktioniert auch ganz gut, reicht aber nicht, um zu verhindern, dass im Verlauf der rund 30-st\u00fcndigen Spielzeit irgendwann Kampfesm\u00fcdigkeit auftritt. Schuld daran ist auch die viel zu geringe Feindesvielfalt<\/strong>: Die verschiedenen Gegnertypen lassen sich insgesamt beinahe an einer Hand abz\u00e4hlen und die n\u00f6tigen Herangehensweisen sind sich teilweise zu \u00e4hnlich, um wirklich das Taktik-Hirn zu fordern.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n\n Trotzdem geht der Genre-Wechsel f\u00fcr die Phantomdiebe spielerisch auf; ihre F\u00e4higkeiten eigenen sich genauso gut f\u00fcr gro\u00df angelegte Schlachtfelder voller Hindernisse wie f\u00fcr die Massenkeilereien aus Strikers und die klassisch festgewachsenen Rundenk\u00e4mpfe aus dem Hauptspiel. Die Bewegungsfreiheit <\/strong>gibt mir die n\u00f6tige Kontrolle in die Hand, um am perfekten Zug zu feilen und der Gro\u00dfangriff zu dritt sorgt daf\u00fcr, dass sich die mit chirurgischer Pr\u00e4zision durchgef\u00fchrte Planung <\/strong>auch wirklich belohnend anf\u00fchlt. Nah-, Fernkampf- und Persona-Angriffe haben alle ihren ganz speziellen Nutzen und wollen jeden Zug ber\u00fccksichtigt werden, was dem Kampfsystem die n\u00f6tige Komplexit\u00e4t verleiht, w\u00e4hrend die Neuinterpretation von Wind-, Psycho- und Nuklear-Effekten und das Wegfallen der Schw\u00e4chen-Nutzung auch von Persona-Veteranen ein Umdenken verlangt.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n Falls euch angesichts der vielen Zusammenst\u00f6\u00dfe auf dem Schlachtfeld zwischendurch mal nach einer hei\u00dfen Tasse Kaffee und einer scharfen Portion Curry zumute ist, solltet ihr eurem Versteck einen Besuch abstatten, das nicht nur rein zuf\u00e4llig wie das Caf\u00e9 Leblanc aus der Realit\u00e4t aussieht. Hier k\u00f6nnt ihr mit dem Team quatschen, vergangene Missionen wiederholen, um euer Level zu steigern sowie verpasste Belohnungen nachzuholen und euch nat\u00fcrlich auch auf den n\u00e4chsten Einsatz vorbereiten<\/strong>. Daf\u00fcr gibt es gleich mehrere M\u00f6glichkeiten: In Erinas Shop stattet ihr eure Kameraden mit neuen Schusswaffen aus oder investiert durch Gespr\u00e4che und K\u00e4mpfe gewonnene Wachstumspunkte in Talentb\u00e4umen, damit sich Joker und Konsorten weiter bewegen, mehr Schaden verursachen oder gar ganz neue F\u00e4higkeiten lernen k\u00f6nnen. Sehr angenehm: Die Wachstumspunkte k\u00f6nnt ihr jederzeit ohne Einschr\u00e4nkungen neu verteilen<\/strong>.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n Auch der Velvet Room<\/strong> samt guter Fee Lavenza ist wieder am Start und l\u00e4dt euch dazu ein, bei Piano-Geklimper und Operngesang munter Personas zu fusionieren \u2013 auch, wenn das im Vergleich zur Hauptreihe stark vereinfacht <\/strong>wurde. Zwar opfert ihr auch weiterhin zwei der mythischen Kreaturen, um eine neue entstehen zu lassen, daf\u00fcr wird bei dem Vorgang aber nur ein einziger Skill weitervererbt, womit jede Persona zus\u00e4tzlich zur eigenen, einzigartigen F\u00e4higkeit \u00fcber einen weitere Angriff, Buff oder passives Talent verf\u00fcgt. Dass man sich nicht mehr stundenlang bei Lavenza aufh\u00e4lt, um die perfekte Persona zu kreieren, klingt erstmal nach einer herben Einbu\u00dfe, ist aber tats\u00e4chlich ganz angenehm; das Fusionsausma\u00df aus dem Hauptspiel h\u00e4tte das Tempo von Tactica vermutlich ziemlich ausgebremst.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n <\/strong><\/p>\n Die noch viel gr\u00f6\u00dfere \u00c4nderung: <\/strong>Nicht nur Joker kann sich an den fusionierten Personas bedienen, auch die restlichen Phantomdiebe mit Ausnahme von Erina d\u00fcrfen neben der Haupt-Persona eine weitere mit in die Schlacht bringen, und zwar als sogenannte Sub-Personas. Ryuji ist also immer noch mit Captain Kid unterwegs und Ann beschw\u00f6rt immer noch Carmen herauf, dar\u00fcber hinaus k\u00f6nnen sie aber auch auf die beiden Skills der jeweils ausger\u00fcsteten Sub-Persona zugreifen. Damit beschr\u00e4nkt sich die ausgiebige Vorbereitung nicht mehr nur auf Jokers Arsenal; auch die restlichen Phantomdiebe wollen mit F\u00e4higkeiten versorgt werden, die zu ihren eigenen Kr\u00e4ften passen, was f\u00fcr flexiblere Strategien und Einsatzm\u00f6glichkeiten<\/strong> sorgt.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n Fans von Ars\u00e8ne werden sich \u00fcber diese Anpassung freuen: Statt bei der ersten Gelegenheit zu Fusionsfutter verarbeitet zu werden, bleibt der Gentleman-Dieb in Tactica bis zum Schluss an Jokers Seite. Ansonsten gibt es wie gewohnt ein riesiges Kompendium<\/strong>, in dem unz\u00e4hlige Personas ihren Platz finden und das wie der Pok\u00e9dex in Pok\u00e9mon gef\u00fcllt werden will, nur dass ihr das hier durch das Fusionieren erledigt. Etwas schade allerdings, dass die Personas nicht so lebhaft animiert<\/strong> sind wie in Persona 5, sondern nur von auf und ab schwebenden Abziehbildern repr\u00e4sentiert werden und so einen Teil ihrer bunten Pers\u00f6nlichkeit einb\u00fc\u00dfen.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n Abseits der Hauptmissionen warten im Versteck dann noch ein paar Auftr\u00e4ge auf euch, f\u00fcr deren Abschluss praktische Personas oder wertvolle Wachstumspunkte winken. Die Spezialschlachten erfordern mitunter feste Teammitglieder oder enge Siegbedingungen<\/strong>: Ihr m\u00fcsst seltene G\u00fcter per Nahkampfangriff ins Ziel bef\u00f6rdern, w\u00e4hrend ihr euch durch das Kreuzfeuer bewegt, oder alle Gegner in einem einzigen Zug ausschalten \u2013 gerade letzteres verlangt extrem genaue Planung, bei einem einzigen Fehltritt ist direkt Neustart angesagt. Dadurch verwandeln sich die strategischen Schlachten zu knackigen Kopfn\u00fcssen, was eine nette Abwechslung zu den normalen K\u00e4mpfen<\/strong> w\u00e4hrend der Story darstellt, bei den wirklich straffen Vorgaben aber auch zu Frust f\u00fchren kann. Falls ihr bei einem Auftrag partout nicht weiterzukommen scheint, schaut sp\u00e4ter noch einmal vorbei, wenn euch mehr F\u00e4higkeiten im Talentbaum oder Personas zur Verf\u00fcgung stehen.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n\n W\u00e4hrend ihr immer noch genug Zeit im Velvet Room verbringen k\u00f6nnt, um euch so gut wie m\u00f6glich f\u00fcr die n\u00e4chsten Missionen mit starken Personas zu r\u00fcsten und das Bew\u00e4ltigen der Auftr\u00e4ge sowie das sinnvolle Ausbauen der Talentb\u00e4ume ebenfalls gut besch\u00e4ftigt, wurde das Vertiefen der pers\u00f6nlichen Beziehungen<\/strong> aus dem Spiel gestrichen beziehungsweise durch nettes, aber belangloses Gepl\u00e4nkel mit den Teamkameraden ersetzt. Die Gespr\u00e4che drehen sich h\u00e4ufig um die aktuelle Situation innerhalb der Geschichte und tasten ab, wie die Beteiligten mit dem Szenerie-Wechsel oder m\u00f6glichen Wendungen zurechtkommen, wenn sie sich nicht mal wieder auf Neckereien und auflockernde Scherze<\/strong> beschr\u00e4nken. Daf\u00fcr hat Tactica die Komfortfunktionen beim Lesen aus Persona 5 im Gep\u00e4ck: Ihr k\u00f6nnt euch zur\u00fccklehnen und den Figuren beim Sprechen zuh\u00f6ren, w\u00e4hrend die Texte am unteren Bildschirmrand bei beendeten S\u00e4tzen einfach weiterspringen.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n Das ist allerdings nicht immer hilfreich, denn selbst die Gespr\u00e4che in der Hauptstory sind bedauerlicherweise nicht alle vertont, was besonders schade ist, weil gl\u00fccklicherweise wieder alle bekannten Synchronsprecher<\/strong> aus Persona 5 am Start sind, um den Phantomdieben auf Englisch und Japanisch ihre Stimmen zu leihen. Solltet ihr einmal zu schnell den Text wegklicken oder mit den Gedanken abschweifen, k\u00f6nnt ihr verpasste Passagen im Journal jederzeit noch einmal nachlesen oder anh\u00f6ren \u2013 ein wirklich praktisches Feature<\/strong>, das jedes Spiel mit einer hohen Textdichte besitzen sollte. \u00dcber die Handvoll Rechtschreibfehler oder fehlende Satzzeichen, die durch die Qualit\u00e4tskontrolle gerutscht sind, l\u00e4sst sich leicht hinwegsehen.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n\n Schwerwiegender d\u00fcrfte f\u00fcr viele da schon der Umstand sein, dass man sich abseits der K\u00e4mpfe ausschlie\u00dflich in den erw\u00e4hnten Men\u00fcs bewegt<\/strong>: Es gibt keine M\u00f6glichkeiten, frei durch die Spielwelt zu laufen, alles findet entweder auf dem Schlachtfeld oder im Versteck statt, wo ihr zwischen den verschiedenen Reitern hin- und herschaltet. Angesichts der deutlich strafferen Spielzeit <\/strong>keine fatale Entscheidung, aber wer auf \u00e4hnlich entspannte Erkundungstouren gehofft hat, wie sie die Spazierg\u00e4nge durch Shibuya in Persona 5 geboten haben, d\u00fcrfte das vermutlich als herben D\u00e4mpfer erachten.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n In Sachen Optik sorgte schon die Enth\u00fcllung von Persona 5 Tactica f\u00fcr eine gespaltene Spielerschaft und deftige Debatten, denn die Phantomdiebe haben seit Persona 5 eine ziemlich drastische Ver\u00e4nderung durchgemacht. Gro\u00dfe Augen, keine Nasen:<\/strong> Alle Figuren wurden in Chibi-Charaktere verwandelt, die trotz des simplifizierenden Schrumpfserums die unverkennbaren Details ihrer urspr\u00fcnglichen Designs beibehalten haben. Das Aussehen von Joker und seinen Freunden sowie den knuffigen Bewohnern des mysteri\u00f6sen Reiches, in das es die Phantomdiebe verschlagen hat, d\u00fcrfte nicht jedem gefallen und stellt eine krasse Umstellung dar. Trotzdem entbehren die dicken Linien und knalligen Farben<\/strong> der heruntergebrochenen Charaktere nicht einem gewissen Charme und passen zu dem sonstigen Auftritt des Strategie-Ablegers.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n Der punktet, ganz wie man es von der Persona-Reihe gewohnt ist, n\u00e4mlich wieder mal mit stilvollen Men\u00fcs<\/strong>, die vorrangig auf ein schwarz-wei\u00dfes Farbschema mit roten Tupfern setzen. Klare Kanten sorgen f\u00fcr schn\u00f6rkelloses Schalten und Walten<\/strong>, bei dem jede Linie sitzt, jeder Buchstabe aus demselben Guss stammt. Auch die \u00dcberg\u00e4nge, beispielsweise wenn Joker bei der Men\u00fc-\u00d6ffnung die Beine \u00fcberschl\u00e4gt oder wenn sich beim Betreten des Velvet Rooms die monochromen Ketten auf blauem Grund kreuzen, k\u00f6nnen sich sehen lassen. Zumindest auf der Nintendo Switch laufen diese Animationen bedauerlicherweise nicht immer fl\u00fcssig ab: Gerade der aus Waffen bestehende Stern oder die schwarz-roten Pf\u00fctzen, die w\u00e4hrend der dar\u00fcber hinaus zu lange dauernden Ladebildschirme <\/strong>zu sehen sind, bewegen sich teilweise gar nicht und dann wieder mit extremen Zuckungen.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n\n F\u00fcr Stimmung sorgt auch das animierte Intro, bei dem die Phantomdiebe vor den satten roten Hintergr\u00fcnden \u00fcber den Bildschirm tollen und der Kugelhagel schwarze Linien zieht, und das mit seiner musikalischen Inszenierung den Ton f\u00fcr den restlichen Soundtrack setzt<\/strong>. Gute zehn Sekunden sind der E-Gitarre verg\u00f6nnt, bevor das Schlagzeug mit einsteigt und nach weiteren zehn brettert dann die Stimme der S\u00e4ngerin Lyn Inaizumi, die auch schon in Persona 5 und Strikers ihr Organ hat erklingen lassen, auf die virtuelle B\u00fchne. Tactica ist eine ganze Ecke rockiger als das Hauptspiel<\/strong>, der Jazz-Sound mit starken Bl\u00e4sern weicht zugunsten der im Intro eingef\u00fchrten Instrumente, die nur im Versteck und im Velvet Room mal aussetzen.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n Im Leblanc erwarten euch n\u00e4mlich eher ruhige Melodien mit sanften Gitarrenschl\u00e4gen, unterf\u00fcttert von Drums und Keyboard, w\u00e4hrend bei Lavenza die gewohnten Opern-Arien samt kunstvoller Klavierkl\u00e4nge das Fusionieren von Personas begleiten. Besonders die abwechslungsreichen Battle-Themes<\/strong> schlagen dann aber wieder in die rockigere Richtung und wissen mit ihrer Dynamik zu begeistern: Wenn in der Hochzeitskappelle in die Mischung aus E-Gitarre und Schlagzeug auf einmal die Orgel einstimmt und Glockengel\u00e4ut ert\u00f6nt, das sich zun\u00e4chst im Hintergrund h\u00e4lt, dann mit einer eigenen Melodie selbst zum Tanz auffordert und in der dritten Phase noch der Gesang einsetzt, k\u00f6nnt ihr euch sicher sein: Das Musik-Team hat die Tasten zum Brennen gebracht.<\/strong> Ein w\u00fcrdiger Song, um eine tyrannische Braut zu Fall zu bringen.<\/p>\n\n\n <\/p>\n\n\n\n Falls euch das Gelesene nicht nur hinsichtlich der optischen und musikalischen Pr\u00e4sentation begeistert, sondern auch das Kampfsystem und die Men\u00fcf\u00fchrung zu einem m\u00f6glichen Kauf verlocken, findet ihr Persona 5 Tactica ab dem 17. November<\/strong> auf dem PC<\/strong>, der PlayStation 4 und 5<\/strong>, der Xbox One<\/strong> und Xbox Series X | S <\/strong>sowie der Nintendo Switch<\/strong> f\u00fcr 59,99 Euro<\/strong>. Wer 20 Euro mehr in die Hand nimmt, bekommt die Deluxe Edition<\/strong>, die neben einem Waffenpack-DLC und dem Picaro-Heraufbeschw\u00f6rungs-Paket samt Raoul-Persona auch das f\u00fcr den gleichen Aufpreis separat erh\u00e4ltliche Herzenswandel-Herausforderungs-Paket beinhaltet. Das umfasst nicht nur die beiden charismatischen Charaktere Goro Akechi und Kasumi Yoshizawa, sondern auch eine Reihe neuer Missionen, damit ihr die Kampffertigkeiten der beiden auf die Probe stellen k\u00f6nnt.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n Abwechslung, Umfang, Spieltiefe: Persona 5 Tactica reicht in keinem der Punkte an das 100-st\u00fcndige Rollenspiel heran, von dem es sich seinen Namen geliehen hat. Mit dem Genre-Wechsel gehen Abstriche einher, die aber durch nennenswerte Neuerungen oder Ver\u00e4nderungen abgefedert werden, wodurch es dem Strategie-Ableger gelingt, auf eigenen Beinen zu stehen. Die Taktik-K\u00e4mpfe sind erfrischend anders, die Pr\u00e4sentation gewohnt grandios und die Story trumpft auch in nur rund 30 Stunden mit \u00fcberraschenden Wendungen und emotionaler Vielschichtigkeit auf. Und auch, wenn der angepasste Velvet Room zwar deutlich weniger komplex ist als das Pendant aus Persona 5, f\u00fcgt er sich erstaunlich stimmig in den restlichen Genre-Wechsel ein. Wer von den Phantomdieben auch nach dem Hauptspiel, Dancing in Starlight und Strikers noch nicht genug und ein Faible f\u00fcr Strategie-Spiele hat, kann sich guten Gewissens in Persona 5 Tactica st\u00fcrzen.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n Persona 5 Tactica muss Abstriche zu seinem Namensvorbild hinnehmen, f\u00fchrt den Genre-Wechsel aber trotzdem mit Bravour aus und bietet kurzweiliges Taktik-Vergn\u00fcgen f\u00fcr Fans der Phantomdiebe.<\/p><\/div><\/div> Anzeige: Persona 5 Tactica (PlayStation 4) kaufen bei <\/figure>\n\n\n
Back to the Basics<\/h2>\n\n\n\n
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Von Einheiten und Feinheiten<\/h2>\n\n\n
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Verschnaufpause im Versteck und Velvet Room<\/h2>\n\n\n\n
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Auftr\u00e4ge und Abstriche<\/h2>\n\n\n
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Pointierte Pr\u00e4sentation mit Chibi-Charme<\/h2>\n\n\n
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Wenn die E-Gitarre das Saxophon von der B\u00fchne schubst<\/h2>\n\n\n\n
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Fazit<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Wertung<\/strong><\/h3>
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