Die Touch-Bedienung<\/strong><\/p> Mehrspieler-Schiebung<\/strong><\/p> Technischer schwacher und spielerisch stark beschr\u00e4nkter Ableger, dem die Handlungsfreiheit seines Vorbilds fehlt.<\/p><\/div><\/div> Anzeige: Assassin's Creed 3: Liberation [AT – PEGI] – [PlayStation Vita] kaufen bei
Ein Vitaspiel muss die Funktionen des Handhelds nutzen – so lautet wohl die Regel. Und so \u00f6ffnet man Briefe, indem zwei Finger \u00fcber die vordere und hintere Touch-Oberfl\u00e4che fahren. Man stiehlt, indem ein Finger auf der R\u00fcckseite nach oben oder unten f\u00e4hrt und man kippt die Vita, um eine Kugel durch ein kreisrundes Labyrinth zu lenken.
Besonderes Letzteres funktioniert allerdings unglaublich schlecht<\/strong> und auch der Diebstahl erinnert eher an Gl\u00fccksspiel<\/strong>. Manche Men\u00fcs sind zudem teilweise nur \u00fcber Touchscreen, teilweise nur per Taste zu bedienen.<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n
Dabei ist die Handlung auf dem Papier sogar spannend, denn die Attent\u00e4terin mit afrikanischen und franz\u00f6sischen Wurzeln muss in der Neuen Welt nicht nur ihren Platz behaupten, sie bekommt es auch mit Sklavenhandel zu tun \u2013 ein Aspekt, den das zur gleichen Zeit stattfindende Assassin’s Creed 3 nur am Rand beleuchtet. Und sogar die futuristische Ebene um den Animus spielt eine geheimnisvolle kleine Rolle, obwohl die Drahtzieher der historischen Simulation diesmal nicht im Vordergrund stehen. Umso bedauerlicher, dass sich die Erz\u00e4hlweise auf n\u00fcchternes Stichpunktflimmern verl\u00e4sst, anstatt starke Szenen zu zeigen.
Neues, altes Orleans<\/strong>
Kann der Vita-Ableger, der bis auf eine Begegnung mit Connor keine direkte Verbindung zu Assassin’s Creed 3 herstellt, wenigstens spielerisch an den Serienvater ankn\u00fcpfen? Nein. Wenn man Assassin’s Creed 3 als Flickenteppich unzusammenh\u00e4ngender Elemente betrachtet, so ist Liberation die Flickensammlung, aus der mal ein Teppich werden sollte.
Auf den ersten Blick mutet das Spiel noch wie ein gro\u00dfes an: Aveline kann sich frei in ihrer Heimatstadt New Orleans bewegen. Ihr Gebiet erstreckt sich vom Hafen \u00fcber arme, reiche sowie Gesch\u00e4ftsviertel bis hin zum weitl\u00e4ufigen Friedhof und die Attent\u00e4terin rennt, springt und klettert genau wie Connor \u00fcber D\u00e4cher oder B\u00e4ume. Kleider und Nahaufnahmen sind dabei erstaunlich fein gezeichnet \u2013 geschenkt, dass der Ablauf eine Stufe langsamer ist als in den Konsolenvorbildern, weil er die Vita an ihre technischen Grenzen zwingt.
Teuer bezahlen muss man die Detailverliebtheit allerdings, wenn das Geschehen mal wieder stottert oder Passanten fehlerhaft an Avenline vorbei zuckeln. Und k\u00e4mpft die\n<\/figure>\n
Folge dem Licht!<\/strong>
Zur\u00fcck zur Flickensammlung, die zun\u00e4chst noch wie ein Teppich anmutet: Die Attent\u00e4terin erf\u00fcllt freiwillige Mordauftr\u00e4ge, findet Schatztruhen, befreit Sklaven und erklimmt T\u00fcrme. Sie baut ein Handelsimperium auf, f\u00fcr das sie mit Importware beladene Schiffe auf einer Landkarte verschiebt, um deren G\u00fcter anderswo gewinnbringend abzusto\u00dfen. Tats\u00e4chlich kann sie das Geld sogar gebrauchen, denn st\u00e4rkere Schuss- und Stichwaffen sind ebenso teuer wie gr\u00f6\u00dfere Munitionstaschen und andere Ausr\u00fcstung.
Schade nur, dass sie eine bessere Ausr\u00fcstung kaum n\u00f6tig hat, weil sich die K\u00e4mpfe, das Schleichen und das Klettern wie von selbst erledigen. Der spielerische Anspruch h\u00e4lt sich in Grenzen \u2013 was in diesem Ableger ein noch gr\u00f6\u00dferes Problem ist als im Konsolenvorbild. Die gro\u00dfe Freiheit einer offenen Welt gibt es n\u00e4mlich nicht. Nebenmissionen? Sind vorhanden, aber ihre Menge ist \u00fcberschaubar. Und so tut die junge Miss vor allem eins: Sie sprintet im Rahmen der Handlung von einem Wegpunkt zum n\u00e4chsten. Viele Ziele kommen dabei aus dem Nichts. Oft gibt es nicht einmal den Versuch einer Erkl\u00e4rung, warum die Heldin wohin soll.
Enge offene Welt<\/strong>
Eine dynamische Verbindung der Herausforderungen fehlt ebenfalls: “T\u00f6te ungesehen f\u00fcnf Wachen”, hei\u00dft es da, “Schleiche hier vorbei”, “T\u00f6te diesen B\u00f6sewicht” oder “Rede mit jener Person”. Es sind Bruchst\u00fccke, die als Mini-Herausforderungen hintereinander gereiht werden. Anstatt die Handlungsfreiheit einer offenen Welt zu nutzen, sind die\n
Auch dem Vita-Ableger spendiert Ubisoft eine Onlinevariante, die sich allerdings nicht um Echtzeit-Attentate dreht. Vielmehr schieben Assassine und Templer<\/strong> Truppen auf einer Weltkarte umher, um f\u00fcr ihre Partei die Oberhand zu gewinnen – ein netter, aber unscheinbarer Zeitvertreib. \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\nkurzen Aufgaben meist auf kleine Areale beschr\u00e4nkt und schlecht durchdacht. So ist es ausgesprochen \u00f6de, zwei Personen zu verfolgen, die auf einem Weg flanieren, der rechts und links ohnehin begrenzt ist. Oft darf sie au\u00dferdem nicht ihren eigenen Weg in einen Komplex suchen, sondern muss sich durch den Haupteingang k\u00e4mpfen.
Nein, als Levelschlauch funktioniert Assassin’s Creed einfach nicht! Genau dort zw\u00e4ngt Ubisoft den weiblichen Attent\u00e4ter aber sp\u00e4testens dann hinein, wenn Avenline auch in separate Gebiete wie einen Sumpf oder nach Mexiko reist. An den Ausflugszielen finde sie anders als in New Orleans n\u00e4mlich kaum noch freiwillige Auftr\u00e4ge. Tats\u00e4chlich dienen die vergleichsweise kleinen Areale wieder nur einem Zweck: “T\u00f6te f\u00fcnf Soldaten”, “Schleiche dich ungesehen an”, “Unterhalte dich mit jener Person”…
Ein letzter Trumpf<\/strong>
Der Witz ist: Auf dem Papier hat Liberation einen gewaltigen Trumpf im \u00c4rmel, denn die Attent\u00e4terin zw\u00e4ngt sich je nach Bedarf in eines von drei Outfits. Als Dame guten Standes darf sie etwa Wachen bestechen oder Edelm\u00e4nner bet\u00f6ren, die ihr daraufhin als Besch\u00fctzer\n<\/figure>\n
Haha, nein. Im Gegenteil: Meist darf Aveline eine Mission erst dann angehen, wenn sie ins geforderte Outfit geschl\u00fcpft ist. Mensch, Ubisoft! Die Wahl unterschiedlicher St\u00e4rken und Schw\u00e4chen h\u00e4tte die kreativste Serienneuerung seit Jahren sein k\u00f6nnen. Es ist richtig erfrischend, statt der Kletterk\u00fcnste mal den damenhaften Kopf zu nutzen. Es tut gut, als Sklavin die dreckige Seite der Neuen Welt kennenzulernen. Und manchmal hat man ja die Wahl \u2013 dann kitzelt ausgerechnet der Handheld-Ableger endlich daran, was in der Attent\u00e4ter-M\u00e4r noch alles drinsteckt.
Doch so viel Eigenregie traut Ubisoft seinen Spielern nicht zu. Schlimmer noch: Sie bauen eine Idiotensicherung ein, denn selbst die schwache Lady nimmt es jederzeit mit einem Rudel Wachen auf und hat dabei nicht die geringsten Schwierigkeiten. Meist gen\u00fcgt es ja, die Angriffstaste zu maltr\u00e4tieren, selten ist ein Konter n\u00f6tig. Halbwegs cool ist lediglich ihre Peitsche, mit der sie einen Gegner f\u00fcr den Todessto\u00df zu sich heranzieht \u2013 auch das macht es ihr allerdings viel zu einfach. Letztlich ist es egal, welche Rolle die Heldin annimmt: Sie verliert sich so oder so in einem auf Einbahnstra\u00dfe getrimmten “Assassin’s Creed Mini”.\n\nFazit<\/strong><\/h3>\n\n\nEs ist richtig \u00e4rgerlich, wie offensichtlich Ubisoft die Logik der offenen Welt zugunsten einer Missionskette mit Mini-Herausforderungen opfert: Freie Areale werden von einer Sekunde auf die n\u00e4chste grundlos zu Sperrgebieten, Figuren verschwinden abrupt und auf einmal darf die Heldin nicht mehr ihre Kleidung wechseln. Dabei ist gerade das \u00c4ndern des Outfits ein hervorragender Einfall, denn als erste Attent\u00e4terin muss Aveline verschiedene Schw\u00e4chen mit unterschiedlichen St\u00e4rken wettmachen. Das bringt frischen Wind in das betagte Automatik-Morden, w\u00e4hrend zumindest das weitl\u00e4ufige New Orleans eine prachtvolle Spielwiese mit ausreichend spielerischer Freiheit ist. Andere Gebiete legen allerdings viel zu plumpe Brotkrumen aus, an denen lediglich banale Herausforderungen warten. Das und die technischen Schw\u00e4chen machen Liberation zu einem entt\u00e4uschenden Ableger, der die Handlungsfreiheit seiner Vorbilder nicht zu sch\u00e4tzen wei\u00df.\n<\/div>\n<\/div>\n\n
Wertung<\/strong><\/h3>
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