Es ist einer der wertvollsten Trends der letzten Jahre: In Spielen der Marke World of Tanks<\/a> sprinten Online-Spieler nicht im Eiltempo durch enge Arenen, sondern schieben mal mehr, mal weniger schwere Vehikel \u00fcbers Feld, durchs Wasser, \u00fcber den Wolken entlang und inzwischen eben auch durchs All. Statt schneller Reaktionen und Treffsicherheit stehen \u00fcberlegtes Man\u00f6vrieren sowie der richtige Einsatz spezifischer F\u00e4higkeiten im Mittelpunkt. So gro\u00df meine Abneigung gegen Panzer auch ist, so dankbar bin ich Wargaming daf\u00fcr, dieses Genre popul\u00e4r gemacht zu haben!
Auftritt Dreadnought, auf das ich mich seit seiner Ank\u00fcndigung wie ein Schneek\u00f6nig gefreut habe, denn in k\u00fchlen Science-Fiction-Welten f\u00fchle ich mich viel wohler als vor den Kulissen realer Kriegsschaupl\u00e4tze. Zumal das Konzipieren fiktiver Raumschiffe Freiheiten erlaubt, die reale Kreuzer oder Flugzeugtr\u00e4ger nicht bieten. Das betrifft vor allem Waffensysteme sowie Module, mit denen man ein Schiff etwa n\u00e4her an seinen Gegner heran warpt.<\/p>\n
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<\/figure>\n“Tauchen, tauchen!”<\/strong> Artillerie-Kreuzer aus der Entfernung zu beobachten, wenn er nach seinem Angriff in einen rapiden Sinkflug \u00fcbergeht, um massivem Beschuss zu entgehen \u2013 naturgem\u00e4\u00df spielt auch die H\u00f6he im Weltall eine viel gr\u00f6\u00dfere Rolle als auf dem Land oder zu Wasser. kooperative Aufhalten immer st\u00e4rkerer Gegnerwellen ist momentan sogar nur auf PlayStation 4 verf\u00fcgbar. W\u00e4hrend das Freischalten neuer Schiffe dabei nicht ganz so lange dauert wie bei Wargaming, empfinde ich es auch in Dreadnought als zu z\u00e4h. Immerhin muss man bei jedem Kahn erst dessen Waffensysteme verbessern, bevor man endlich das Nachfolgemodell einer h\u00f6heren Klasse kaufen darf. Das kostet Erfahrungspunkte und Geld, die man selbstverst\u00e4ndlich im Kampf verdient \u2013 und deren Ertrag man verdoppelt, falls man f\u00fcr echtes Geld entsprechende Booster kauft. Klar: Als Free-to-play-Titel ist Dreadnought grunds\u00e4tzlich kostenlos spielbar, und zwar ohne schwerwiegende Eingriffe ins Spieldesign. Trotzdem sp\u00fcrt man st\u00e4ndig die sanfte Hand im R\u00fccken, die ganz unverbindlich darauf hinweist, wie einfach es doch w\u00e4re…<\/p>\n
Wer kann was?<\/strong>
Grunds\u00e4tzlich gleicht das Verschieben der schwerf\u00e4lligen P\u00f6tte dabei den Man\u00f6vern auf hoher See: Entsprechende F\u00e4higkeiten und ein kurzzeitiges Ver\u00e4ndern der Energieverteilung erlauben zwar schnelle Positionswechsel, doch grunds\u00e4tzlich entscheiden das richtige Stellungsspiel und die Zusammenarbeit aller Kapit\u00e4ne \u00fcber Sieg oder Niederlage. Immerhin sind Dreadnoughts nur einer von f\u00fcnf Schiffstypen mit sehr verschiedenen Besonderheiten.
So schleppen sich die namensgebenden K\u00e4hne als die mit Abstand gr\u00f6\u00dften Einheiten nur beh\u00e4big durch den Raum, setzen ihren Gegnern aber mit weitreichenden Nuklearsprengk\u00f6rpern oder m\u00e4chtigen Breitseiten zu. Man muss die schweren Schadenspucker allerdings sch\u00fctzen \u2013 u.a. vor flinken Zerst\u00f6rern, deren Raketensalven gleich mehrfach gro\u00dfen Schaden anrichten, bevor sie wieder hinter einer Raumstation oder einem Felsen verschwinden.
Artillerieschiffe feuern hingegen wie Scharfsch\u00fctzen aus der Entfernung, sind aber langsam und im Nahkampf leicht zu schlagen. Schwach gepanzerte, extrem schnelle Korvetten stellen daher ihre gr\u00f6\u00dften Feinde dar, w\u00e4hrend taktische Kreuzer vor allem als Reparatureinheiten dienen.<\/p>
Das Zusammenspiel der Kapit\u00e4ne ist von zentraler Bedeutung \u2013 ausgenommen praktisch deshalb, dass man entdeckte Gegner schnell markieren und sich auch ohne Headset (das leider kaum ein Spieler zu verwenden scheint) \u00fcber vorgefertigte Funkspr\u00fcche mit Teammitgliedern verst\u00e4ndigt. Es ist aber nicht nur das Teamwork; auch das durchdachte Ausnutzen der vielen Deckung spielt eine entscheidende Rolle. Zum einen flankiert man feindliche Verb\u00e4nde im Idealfall ungesehen und zum anderen findet man so nat\u00fcrlich Schutz.
Viel mehr als die wenigen Inseln in World of Warships bieten Teile von Raumstationen oder bergiges Terrain bei Eins\u00e4tzen auf Planetenoberfl\u00e4chen solche Deckung. Viel mehr erzeugen sie auch den Eindruck weiter Areale. Es sieht verdammt cool aus einen<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=83627,id=92563548)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92563548-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=83627,id=92563548)]\\"")
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Acht plus acht macht auf einer PS4:<\/strong>
F\u00fcnf Schiffe ziehen also auf beiden Seiten in den Kampf, die… Moment mal: f\u00fcnf? Sollten es nicht acht pro Team sein? Nun, es sind tats\u00e4chlich acht \u2013 allerdings nur am PC. Auf PlayStation 4 bestehen die Teams aus lediglich f\u00fcnf Mitgliedern. Und das sorgt f\u00fcr sp\u00fcrbare \u00c4nderungen, denn den Aufeinandertreffen fehlt oft der rechte Schwung. Das Teamplay erlaubt weniger ausgefeilte Taktiken und Grabenk\u00e4mpfen fehlt meist das verbissene Ringen ausdauernder Gefechte, weil in kleineren Verb\u00e4nden schneller Durchbr\u00fcche erreicht sind.
Vom Kapit\u00e4n zum Piloten<\/strong>
Schade, dass Iron Galaxy Studios das von Yager entwickelte PC-Original nicht in seiner Ganzheit auf die Konsole \u00fcbertragen hat! Zumal sonst alle wesentlichen Inhalte auch auf PS4 enthalten sind. Zehn Schiffe sind derzeit zwar PC-exklusiv, doch das eigentliche Spiel unterscheidet sich sonst kaum. Das<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=83627,id=92563555)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92563555-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=83627,id=92563555)]\\"")
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Vier Spielvarianten gibt es: Im Team Deathmatch z\u00e4hlen ganz profan die Absch\u00fcsse der gesamten Mannschaft, in Team Elimination entscheiden drei Gewinnrunden \u00fcber den Sieger, wobei abgeschossene Kapit\u00e4ne bis zum Ende einer Runde nur als Piloten kleiner J\u00e4ger in den Kampf zur\u00fcckkehren, und in Onslaught besch\u00fctzt jedes Team zus\u00e4tzlich sein Kommandoschiff, das sich langsam \u00fcber die Karte bewegt.
Leider offenbaren einige dieser Modi eine Schw\u00e4che, die ich dem Spiel selbst nicht anrechnen will: Selbst zu Sto\u00dfzeiten sind auf PS4 nur wenige Spieler online. Zu anderen Zeiten kann es sogar sein, dass man eine Viertelstunde oder l\u00e4nger auf den Beginn einer Partie wartet. Vielleicht w\u00e4re es in Anbetracht dieser Situation sinnvoll, die Auswahl des Modus\u2018 dem Spiel zu \u00fcberlassen, damit \u00fcberhaupt ein Match zustande kommt – so wie es am PC \u00fcbrigens m\u00f6glich ist.
St\u00e4rker, besser \u2013 klassenweise<\/strong>
Ganz wichtig ist aber nicht nur, was im Kampf geschieht, sondern auch das Ausstatten der eigenen Schiffe, die einem w\u00e4hrend des Gefechts zur Verf\u00fcgung stehen. Man erh\u00e4lt ja nach und nach Zugang zu weiteren P\u00f6tten, die nicht nur gr\u00f6\u00dferen Schaden anrichten und mehr Treffer einstecken, sondern mit denen man auch andere Waffensysteme verwenden kann. So schneidet man die eigene Auswahl immer st\u00e4rker auf eine bevorzugte Spielweise zurecht und versieht Schiffe h\u00f6herer Klassen sogar mit passiven Boni, die unter bestimmten Umst\u00e4nden ein schnelleres Nachladen der Hauptwaffe erm\u00f6glichen oder eine st\u00e4rkere Panzerung im Austausch gegen ein geringes Vorankommen bieten. Keine Sorge: \u00c4hnlich wie in den World-of-Spielen treten die Raumschiffe immer nur gegen Feinde ihrer Gewichtsklasse an.<\/p>![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=83627,id=92563544)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92563544-vollbild.jpg\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=83627,id=92563544)]\\"")
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Es stehen ja nicht nur Booster zum Verkauf, sondern auch Verzierungen sowie so genannte Heldenschiffe. Letztere sind den regul\u00e4ren P\u00f6tten nicht \u00fcberlegen, \u00f6ffnen aber mit einem Griff ins Portemonnaie den Zugang zu Schiffen teils hoher Klassen.
Wie Schach in Zeitlupe<\/strong>
Eine unangenehme Nebenwirkung des Monetarisierungsmodells ist die Tatsache, dass das Men\u00fc im ersten Moment scheinbar \u00fcberquillt mit verschiedenen W\u00e4hrungen sowie Kaufangeboten und es recht lange dauert, bis man sich in diesen Wirrwarr hineingedacht hat. Dreadnought ist in dieser Beziehung nun wahrlich keine Ausnahme! Das macht es allerdings nicht besser. Ich habe etliche Free-to-play-Titel gerne gespielt \u2013 und kaum einem gelingt die leicht verdauliche Pr\u00e4sentation seiner immer pr\u00e4senten Freischaltm\u00f6glichkeiten.
Dreadnought leidet allerdings noch aus einem ganz anderen Grund unter seinem Men\u00fc: Das ist n\u00e4mlich derma\u00dfen langsam und un\u00fcbersichtlich, dass ich schon vor dem Abheben oft die Lust verliere! Tats\u00e4chlich kann ich mich an kein anderes Spiel erinnern, in dem das auf so drastische Art der Fall ist. St\u00e4ndig werden Inhalte geladen, selbst wenn man nur ein anderes Schiff anw\u00e4hlen will. Das ist zeitraubend und enervierend.
Am schlimmsten ist es in den Entwicklungsb\u00e4umen, wo man naturgem\u00e4\u00df viel Zeit verbringt. Ausgerechnet dieses zentrale Element macht mir nicht den geringsten Spa\u00df, weil es mitunter eine Qual ist, sich f\u00fcr eins von zwei Systemen zu entscheiden.<\/p>\n
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